Hallo Sven,
in der DDR wurde in zwei ebenen gelebt. Dem offiziellen und privaten Leben. Wie vielleicht in Russland heute.
An der Ostsee durfte man nur auf den CP übernachten, da alles Grenzgebiet war. Die Plätze musste man im Jahr vorher beantragen. So ab April erhielt man eine Zu-oder Absage. Man fuhr überwiegend mit einem Zelt dort hin. Es gab aber auch Wohnwagen, die die Ausnahme waren. Ich hatte einen ausgebauten Bulli T2. Da gab es immer Probleme mit der CP-Leitung, da PKWs wegen des Brandschutzes(??) vor dem CP parken mussten. Wir haben, die paar male, die ich dort war, immer eine Lösung gefunden. Meist habe ich einen extra Feuerlöscher postiert bekommen, oder ich konnte anderweitig überzeugen.
![Drink *DRINK*](./images/smilies/drinks.gif)
Meistens sind wir aber im Sommer nach Ungarn an den Plattensee oder Budapest gefahren. Das war dann für uns die große, bunte, weite Welt. Wenn wir die Reisegenehmigung für Ungarn erhalten haben, was nicht jedes Jahr sicher war, durften wir pro Erwachsener 20 Ost-Mark/Tag für max. 2 Wochen in Forint umtauschen. Das hat natürlich überhaupt nicht gereicht. Der DDR-Bürger war aber im privaten Bereich sehr findig. So haben wir ein zusätzliches Steilwandzelt und/oder ein Surfbrett mit genommen. Die Empfänger haben bereits drauf gewartet, da diese Teile in Ungarn Mangelware und sehr teuer waren. So waren wir finanziell den Wessis fast ebenbürtig. Gelebt haben wir im Bulli + großen selbst angefertigten Vorzelt. Aber auch die Hohe Tatra oder das Riesengebirge wurden gern angefahren. Dort gab es auch CP. So sind wir durch die 70iger/80iger Jahre gekommen.
Gruß Hajo