Reisemobiltreff

Hallo zusammen,
ich könnte mir einen Urlaub in England vorstellen. Als Rentner bald auch in Australien.
Aaaber: unabhängig vom Fahrzeug (Auto oder Womo): Ich komme an der Ländergrenze an und fahre auf der "falschen" Fahrbahnseite. Das geht problemlos, da ich in unserer Firma manchmal auch Rechtslenker fahre. Aber: nun kommt die erste Kreutzung oder Kreisverkehr. Ist da der Unfall nicht vorprogrammiert??
Schön wären jetzt ehrliche! Beiträge von Euch wenn Ihr selber verkehrstechnisch im Kreisverkehr oder an Kreutzungen das erste oder zweite Mal unterwegs ward. Wie waren Eure Erfahrungen und Erlebnisse? Gefahren? Geht das wenn man über 40 Jahre Rechtsverkehr gewöhnt ist? Danke im voraus von einem der den Linksverkehr praktisch nicht kennt. Ist doch eigentlich wie in der Fahrschule, nur ohne Fahrlehrer?
Ich hoffe, ich habe meine Bedenken bezüglich Verkehr richtig beschrieben.

Viele Grüße
Willi

Ganz ehrlich hab ich Angst.
Deshalb habe ich diese Länder bisher gemieden.

LG
Sven

Ich bin schon häufiger auf der „falschen“ Seite gefahren.

Angefangen hat es in 1990 als ich 1 Jahr als LKW Fahrer gejobbt habe und mit einem 40to 18m LKW zwei bis dreimal pro Woche aus dem Rheinland nach Manchester oder Liverpool gefahren bin. Grundsätzlich fand ich die Umstellung immer recht einfach den richtigen Weg zu finden. Einzig bei der Einfahrt in einen der vielen Kreisverkehre ist die Übersicht mit einem Linkslenker LKW oder Wohnmobil etwas schlechter, da man nur ungünstig nach schräg rechts hinten schauen kann um den im Kreisverkehr fahrenden Verkehr zu beobachten.
Allerdings muss man sagen, dass andere Verkehrsteilnehmer in UK aus meiner Sicht viel passiver als zum Beispiel in Frankreich oder Italien unterwegs sind.

In den vergangenen zehn Jahren waren wir dreimal in Südafrika in Urlaub, immer auf eigene Faust, davon zweimal im Mietwagen und einmal im Mietwohnmobil. Funktioniert nach wenigen Minuten eigentlich reibungslos, wobei ich immer Fahrzeuge mit Automatik bevorzuge um Schalten mit der linken Hand zu vermeiden. Parken ist manchmal etwas problematisch im Rechtslenker, da braucht es ein wenig bis sich das Feingefühl auf die seitenverkehrten Anforderungen eingestellt haben.

Vor Covit war ich geschäftlich auf cirka 2 Jahre verteilt ungefähr 3 Monate in UK, meist Dartford sprich Großraum London verbracht, fast immer in diversen rechtsgelenkten Mietwagen.

Aufgrund der bis dato gemachten Erfahrungen, sind wir im September 2022 mit unserem Wohnmobil für 3 Wochen von Dover bis nach Cornwall unterwegs gewesen. Grundsätzlich kein Problem, an manchen Kreisverkehren war der Beifahrer hilfreich wegen der Sicht nach rechts hinten (siehe oben).
Was im Süden etwas problematisch war, sind die engen Straßen mit meterhohen Hecken. Man muss versuchen mit dem linken Rad fast am Randstein fahren, hat dadurch allerdings eine schlechte Sicht sobald der Streckenverlauf etwas nach links geht und die Hecke die Sicht in die Kurve versperrt.

Als Fazit kann ich für mich sagen, lieber dreimal UK, als Berufsverkehr auf dem Pariser Ring oder im Großraum Mailand (wo ich in den letzten Jahren geschäftlich auch viel unterwegs war).

Wir waren 2012 in Cornwall mit dem Auto!

Kreisverkehr.. ja, nicht so einfach, die ersten male, aber irgendwann hat man den Dreh raus.
Linksfahren geht auch spätestens ab dem zweiten oder dritten Tag.

Wie Thorsten schon schreibt: Es kann extrem hilfreich sein, wenn der Beifahrer immer etwas mitschaut.

Wir haben Schottland auf dem Schirm, keine Ahnung wann, aber diese Länder sind zu schön, dass man sie wegen des Linksverkehrs nicht besucht!



Die Engländer sind äusserst rücksichtsvoll, so haben wir das damals zumindest erlebt.

Vor drei Jahren, waren wir in Irland gewesen. Wir hatten damals eine Ferienwohnung und ein Auto gemietet. Am Flughafen angekommen, hieß es nur kurz "Eric du fährst. " alles klar, kann ja nur schiefgehen.
Kleines umdenken hatten ich beim Auto selbst, weil Blinker und Scheibenwischer hebel vertauscht waren.
Der erste Gang sitzt ganz gewohnt links, nur muss man eben jetzt den Hebel nicht zu sich ziehen sondern wegdrücken von sich. Der erste Kreisverkehr war schon auf dem Flughafen Gelände. Zum Glück war es nachts und wenig los. Kurz orientiert und rein. Blinker gesetzt und raus. Nach zwei Stunden Fahrt waren wir am Haus angekommen. Am nächsten Tag, ins Auto gesetzt und los.

Also es ist wirklich nicht so schwer wie man denkt. Ich hatte Bauchschmerzen und es war nach einer kurzen Eingewöhnung alles super.

Als ich damals in England von der Fähre bin, war mitten am Tag und viel los, habe ich mich auch erst nicht getraut und bin viel immer nur geradeaus gefahren. Solange bis dann ein wenig das Gespür da war und der erste Kreisel hat mich auch Blut u Wasser schwitzen lassen. Aber man gewöhnt sich und dann gehts immer besser.
Am Loch Ness auf irgendeinem CP war dann noch ein Schild "Bitte links fahren" fand ich nett. Da gabs bestimmt einige Camper, die das nach ein paar Tagen vergessen hatten

Wir waren für unseren Honeymoon in Australien - angekommen nach 36h Reisezeit (ok, mit absichtlich einem 14h Aufenthalt in Singapur um die Stadt zu erkunden), Morgens um 1.00 Uhr, bei Regen...

Es galt den Mietwagen abzuholen, einmal quer durch Perth ins AirBnB.

Ok, es hatte wenig Verkehr, aber viel schlechter hätten die Vorraussetzungen nicht sein können...
- Nacht
- Regen
- übermüdet
- Irgendwo ein iPhone hingepappt um den Weg zu finden

Aber, es ging überraschend problemlos... nach 2-3 Kreuzungen war es bereits kein Problem mehr und man gewöhnt sich extrem rasch ans "anders schauen" - wobei es für mich eben gar nicht so anders war... Schaue ich auch hier immer mehrfach auf beide Seiten... so ist der einzige Unterschied eigentlich, wo der erste Blick hingeht... sonst eigentlich nichts...

Einzig die Rechts vor Links Themaik in einigen Ländern ist spannend... Gerade, wenn trotz Linksverkehr, trotzdem Rechts vor Links gillt ;)


Edit, wenn man mit einem Mietfahrzeug fahrt, ein Automat lohnt sich definitiv in diesem Fall ;)

Moin

Tjaffer hat geschrieben: ↑Di 14. Mär 2023, 00:37

Schön wären jetzt ehrliche! Beiträge von Euch wenn Ihr selber verkehrstechnisch im Kreisverkehr oder an Kreutzungen das erste oder zweite Mal unterwegs ward.

Das ist jetzt über 30 Jahre her, Du verlangst Sachen

Ich habe mir damals für die ersten Fahrversuche (ich war schon mehrfach vorher dort, aber ohne eigenes Kfz) bewusst einen frühen Sonntag ausgesucht, blieb letztlich beulenfrei und damals waren es wohl auch ein paar Kreisel weniger. In die und in denen fährt man dann bitte nicht so wie in Deutschland (jedenfalls hat man hierzulande schon mit einfachen Kreiseln so seine Probleme, die bei mehrspurigen dann richtig auffallen ...).

Mal in Ruhe (für UK) lesen, dann klappt das auch. Wer auf der Außenspur stumpf einmal ganz herum fährt, erlebt dann auch die weniger konzilianten Briten am Steuer ...

https://www.highwaycodeuk.co.uk/roundabouts.html

Gibt ja auch Ampeln im Kreisel, wenn er groß genug ist, und die Kreisel vor der Einfahrt in den nächsten Kreisel.

Falsche Spur war - bei mir - gelegentlich, aber immer mal wieder - dann ein Thema, wenn der Bezugspunkt fehlt (kein sonstiger Verkehr, kein Schild, Wiederauffahrt nach Wenden außerhalb der Straße). Übel verfahren habe ich mich zweimal je an einer Kreuzung. Einmal führten die Spuren seitlich links versetzt auf der gegenüberliegenden Seite weiter (und ich bin einfach gerade durchgefahren und so auf deren abgetrennten Linksabbiegerspuren gelandet) und ein anderes Mal bin ich in eine mehrspurige Einbahnstraße abgebogen (Vielen Dank auch an das Navi).

Unübersichtlich können die spitz einlaufenden Autobahnauffahrten sein, je nachdem welches Blickfeld der rechte Außenspiegel so bietet. Man wird meistens hineingelassen, aber Vorfahrt hat der Auffahrende auch dort m.E. nicht.

https://www.gov.uk/guidance/the-highway ... 253-to-273

Die 2015 etwas verbogene Front vom Hymer erfolgte aber ohne Fremdbeteiligung, ich hatte die Bodenfreiheit vorn etwas überschätzt

Gute Fahrt

Gruß
K.R.

Keine Angst nötig. Seit nun vierzig Jahren fahre ich da hin, erst nur Moped, später auch Womo und Wowagespann. Wie Thorsten schrub: ein Beifahrer ist hilfreich, allerdings war ich auch schon alleine im Womo unterwegs.
Am gefährlichsten hab ich es meist als Fußgänger empfunden. Man schaut instinktiv zuerst nach links, das muß natürlich andersrum. Ansonsten: viel Spaß!

Also das Fahren mit dem PKW an sich war absolut problemlos in Australien.
Ein einziges Mal bin ich falsch abgebogen, sprich auf die rechte Fahrbahnseite, aber das war ne Siedlung mit keinem Verkehr. Von dem her hätte ich keine Probleme.
Der Punkt ist nur das Womo, die Sicht nach rechts ist eben nur eingeschränkt, da würde ich mir Gedanken machen wenn ich alleine wäre

Ich war auch schon öfter in UK und Irland. Jetzt absolut kein Problem mehr. Das erste mal war ich schon nervös, aber es war doch recht einfach. Als wir aus der Fähre fuhren einfach den anderen hinterher fahren dann ist man schon mal auf der sicheren Seite. Kreisverkehre machten mir überhaupt keine Probleme. Das einizige was mir Aufmerksamkeit abforderte ist das Rechtsabbiegen, denn da hat man Gegenverkehr und man muß auch wieder in die linke Spur einbiegen. Da hab ich anfangs beim spontanen abbiegen in die falsche Spur eingebogen. Aber ansonsten alles easy.

Grüße Hans

Guten Morgen

Einfache Grundregel: Der Fahrbahnrand muss immer auf der linken Seite - beim Fahrer - sein.
Nach einem Rotlicht an einer Baustelle bin ich zuerst "falsch" gefahren. Beifahrerin hat mich korrigiert.
Auch in einer Ortschaft nach dem Tanken falsche Seite, der Milchmann weiter hinten hat mich auf die richtige Seite geblinkt.
Der erste Kreisel auf der Autobahn war eine Überraschung, aber man gewöhnt sich daran.
England war eher langweilig, erst in Schottland wurde es interessant.

Gruss Urs

NO Problem

hab einige Jahre in Australien, Neuseeland und Afrika meine Urlaube verbracht und insgesamt ca. 50.000 kn mit Rechtslenker Camper gefahren.
Der Umstig auf den Rechtslenker war immer Problemlos und nach den ersten 10km war es ins Blut übergegangen.
Kreuzungen, Kreisverkehr und Ampeln sind von den Straßenführungen schon sehr übersichtlich und zu meinem Erstaunen hat mein deutsches Navie auch immer alles für den Linksverkehr richtig angezeigt und angesagt - also z.B. "nehmen Sie die 2. Ausfahrt Links" im Kreisverkehr.

Probleme hatte ich eigentlich nur bei der Rückkehr nach D, da wollte mein Gehirn die ersten Tage auch noch immer Links Fahren

ivalo hat geschrieben: ↑Di 14. Mär 2023, 07:54

England war eher langweilig, erst in Schottland wurde es interessant.

Mit PKW und Zelt: https://www.ski-web24.de/Inseln/schottland/frame.htm
ging es prima.

Ich bin erst 3 x in meinem Leben Rechtverkehr gefahren und 3 x ist es gut gegangen,
wenn auch etwas holprig und mit Hilfe und Rücksichtnahme der Einheimischen.
War auch viel weniger Verkehr wie heute.
Nassau auf den Bahamas, Bali und Zypern. Ist allerdings auch schon mehr als 40 Jahre her.
Auf den Bahamas und auf Zypern standen immer Hinweisschilder: keep left.
In Zypern hatten die Leihwägen andere Kennzeichen, so konnten die Einheimischen sofort erkennen, Vorsicht, da kommt ein Touri.
Wie Ina schon sagte, am Anfang etwas schwierig, man muß halt höllisch aufpassen,
aber man gewöhnt sich daran.
Interessanterweise war das schalten mit dem Schalthebel links kein Problem.

Als ich in Irland, Schottland und England war, habe ich einen Zettel mit einem dicken nach links zeigenden Pfeil aufs Armaturenbrett geklebt. Der hat mich jedesmal beim Losfahren an den Linksverkehr erinnert.

Anfangs hatte ich in den Kreisverkehren Probleme, weil ich beim Einfädeln gewohnheitsmäßig nach links und nicht nach rechts geschaut habe.

Masure49 hat geschrieben: ↑Di 14. Mär 2023, 08:35

Wie Ina schon sagte, am Anfang etwas schwierig, man muß halt höllisch aufpassen,

Gerade bei der Rúckreise in D.
Sonntag wollte ich zum Bäcker und habe mich gewundert, warum zeigt der blaue Pfeil nach rechts.

Wir waren 2013 in Irland, 2015 in Schottland und hatten nie Probleme.
Schon bei der Ausfahrt von der Fähre wird man gleich auf die richtige Straßenseite geführt. Wie es bei einem Herdentrieb ist, gesellt man sich schnell in diese Gruppe.
Ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber rein statistisch gesehen (kann ich leider nicht belegen) ist die Zahl der Unfälle bei der Rückkehr ins Heimatland größer.

linksverkehr mit rhd finde ich problemlos, erstrecht mit automatic.
mit lhd in städten kanns sehr anstrengend werden.
beim wenden, statt 3x rechts nun 3xlinks, kommt es vor, dasz man bei der zweiten links auf der falschen seite rauskommt.
mit mopped oder biobike fand ich es so einfach wie mit rhd.
ganz schwer: als fuszgänger eine strasze überqueren, ich gucke immer zuerst falsch....

Moin

jagstcamp-widdern hat geschrieben: ↑Di 14. Mär 2023, 09:06

ganz schwer: als fuszgänger eine strasze überqueren, ich gucke immer zuerst falsch....

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((Credit: Amanda Ruggeri))

Gruß
K.R.