Da ich vorgestern mit dem schwedischen Gartenschmuck aufgehört habe, mache ich heute zu beginn gleich noch mal mit einigen Bildern aus den Vorgärten weiter.
Es ist manchmal schon verrückt, mit welch einer Liebe hier die alten Dinge aus der Motorwelt in Ehren gehalten werden.
Auch wenn es nur eine angerostete Werkzeugkiste und ein alter Öltrichter ist, als Gartendeko reicht es immer.
In Rättvik, am Siljansee, hat heute die legendäre Classic-Car-Week begonnen und das ist auf den Straßen in der gesamten Provinz zu merken. Überall fahren die alten amerikanischen Straßenkreuzer herum, oder stehen in den Vorgärten vorm Haus.
Und ab und an findet man auch mal ein Schätzchen aus der deutschen Automobilproduktion.
Wir hatten auch schon überlegt, ob wir uns das sehenswerte Spektakel anschauen sollten, aber wir sind uns einig darüber, dass es für unsere Sunny ein Alptraum wäre. Nicht nur die riesigen Menschenmengen, auch der teilweise brüllende Motorenlärm würde für sie zur Quälerei.
Und eigentlich sieht man die tollen Autos und ihre interessanten Besitzer überall in ganz Schweden, völlig normal im Straßenverkehr.
Heute Morgen machten wir vor der Weiterfahrt erst einmal einen ausgiebigen Spaziergang um unseren Ü-Platz herum. Wir hatten auf einer kleinen Halbinsel übernachtet, die wir nach dem Kaffeetrinken einmal umrundet haben.
Und wenn man genauer hinsah, dann konnte man an vielen Stellen auch feststellen, dass wir in der Gegend nicht alleine waren.
Immer wieder konnten wir vom Ufer aus schöne Landschaftsbilder sehen.
Nach einer kleinen Stärkung fuhren wir dann zur Whisky-Destillerie, Mackmyra Whiskyby, nach Gävle.
Auch wenn die Regale voller Flaschen stehen, kaufen kann man den Stoff dort nicht. Der Verkauf findet ausschließlich in den Läden der Systembolaget zu kaufen. Ein kleines Gläschen zur Probe wurde mir aber angeboten
Die nächste Attraktion befand sich nur einige Kilometer weiter, in der Nähe von Sandviken. Dort befinden sich die alten Überreste eines Metallwerkes.
Ähnlich wie im Duisburger Landschaftspark, allerdings nicht so groß, kann man dort die Überbleibsel eines Stahlwerkes besichtigen.
Viele der Maschinen wurden mit der Kraft des aufgestauten Wassers angetrieben. Einige Bauwerke auf dem Gelände tragen die Jahreszahlen ihrer Errichtung an den Giebeln und diese stammen aus den Jahren um 1750.
Auf einer Grünfläche hat man einige der schweren Maschinen, wie Hammer, Scheren und Pressen ausgestellt. Wir schauten uns das gesamte Gelände an, zudem auch die Unterkünfte der Arbeiter gehörten. Danach sollte es dann zu unserem nächsten Ü-Platz gehen.
Natürlich finden wir nicht immer gleich auf Anhieb einen Platz der uns auch zusagt, aber es ist trotzdem interessant sich während der Fahrt umzuschauen. So konnten wir an diesem Platz dabei sein, wie man gerade ein Hochgeschwindigkeitsboot auf einen Tieflader verfrachtet hat.
Das Speedboat wirkte durch seine Form schon recht utopisch und es hätte durchaus aus einem der Comic-Filme von "Batman und Robin" stammen können.
Nach diesem interessanten Zwischenstopp machten wir uns dann wieder auf die Suche nach einem Ü-Platz. Als wir an unserem Favoritenplatz ankamen, den wir schon von einer anderen Tour her kannten, mussten wir feststellen, dass man in letzter Zeit an der Parkplatztafel ein Verbotsschild für Campingfahrzeuge angebracht hatte. Das bedeutete, dass wir dort nicht über Nacht stehen konnten und deshalb unsere Suche fortsetzen mussten. So etwas passiert in letzter Zeit immer häufiger und scheint wohl eine negative Folge des Campingbooms zu sein. Offensichtlich scheinen inzwischen die Auswirkungen dieses Camping-Massentourismus mit dem Reisemobil selbst das uralte skandinavische "Jedermannsrecht" auszuhebeln. Wenn ich es aus der Sicht unserer letzten Reisen beurteilen sollte, so müsste ich ehrlicher Weise zugeben, dass ich es durchaus verstehen kann.
Also ging es noch einmal auf die Suche und nach etlichen Kilometern Schotterpiste und Waschbrettprofil, fanden wir wieder einmal ein Sahneplätzchen.
Ein kleiner Kiesparkplatz inmitten einer gepflegten Schlossanlage. Auch hier wurde in vergangener Zeit mit Wasserkraft gearbeitet, denn es gibt gleich 3 aufgestaute Seen und mehrere Mühlen und andere Wassermaschinen.
Es gibt ein größeres Schloss samt Schlossgarten, See und Wasserspiele....
....und mehrere große Gebäude, die wunderschön in die Grünanlagen integriert sind.
und eine eigene Kirche, die am Ende der Siedlungsstraße, gleich bei den Wohnhäusern der Arbeiter, errichtet war.
Und wir 3 Abenteurer haben unser fahrbares Appartement gleich hinter die Schule, "Charlottas Skola", auf den Parkplatz gestellt. Hier werden wir bestimmt wieder eine schöne Nacht verbringen können.
Und Sunny freut sich schon auf die nächsten Abenteuer im Schärengarten. Darüber werden wir dann später wieder berichten. Allen Lesern wünschen wir ein erholsames Wochenende.