In dem Film "Der Herr der Ringe" waren es "Die Minen von Moria", bei unserer Überwinterung in Spanien die, "Minen von Mazarrón", oder besser die "Minas de Mazarrón".
Es gibt in der Nähe Mazarron, bei Cartagena, ein sehr großes Gebiet, in dem bis ins vergangene Jahrhundert ein ziemlich massiver Bergbau betrieben wurde. Hier wurden Berge und Täler einfach "auf links" gegraben.
Also sind wir losgezogen, um uns auf dem alten Bergwerksgelände einmal genauer umzuschauen. Schon aus größerer Entfernung sind die Wunden an den Bergen unübersehbar.
Hier wurden tiefe Schächte in den Berg getrieben und nach Bodenschätzen gegraben. Der nutzlose Abraum wurde dann einfach den Berghang hinunter gekippt.
Auf dem riesigen Gelände stehen noch sehr viele alte Gebäuderuinen, die davon zeugen, dass der Bergbau und die Ausgrabung von Bodenschätzen hier wohl sehr ertragreich gewesen sein musste.
Inzwischen ist erkennbar, dass sich die Natur schon einen Teil des Gebietes wieder zurück erobert hat, aber die zerfallen Gebäude werden wohl noch lange die Ansicht dieser Gegend prägen. Bemerkenswert ist es allerdings, dass diese Industriebrachen nicht zu wilden Mülldeponien verkommen sind und fast sogar eine Art Denkmalstatus für sich beanspruchen können.
Hier wurden in den letzten Jahrhunderten die verschiedensten Mineralien abgebaut. Überwiegend handelte es sich um Blei, Zink und Silber. Insgesamt enthält die Liste der geförderten Mineralien 88 verschiedene Sorten, die hier mit solchen höizernen Fördertürmen aus der Tiefe ans Tageslicht gebracht wurden.
Wie man sich bestimmt vorstellen kann, ist es hier nicht gerade ungefährlich gewesen, wobei loses Gestein, rutschige Bergehänge und baufällige Gebäude nur einen Teil der Gefahren bilden.
Der andere Teil besteht darin, dass die alten, toten Schächte noch immer komplett offen stehen. Es gibt weder eine Einzäunung, noch eine Warntafel oder gar eine Abdeckung des Schachtes.
Ich kann nicht sagen, wie tief es dort hinunter geht, aber man hatte den Abbau in bis zu 600m Tiefe betrieben und einen Schachtgrund konnten wir auch mit einer starken LED-Lenser-Lampe nicht erkennen.
Wenn man sich einem solchen Loch näherte, dann hatte es schon ein ganz besonderes Magenkribbeln verursacht.
Wir hatten in dieser "Mondlandschaft" mit unserem kleinen "Mondauto" besonders viel Spaß, denn hier konnten wir mal so richtig der Geländetauglichkeit unseres Fahrzeugs auf den Zahn fühlen.