Austragler hat geschrieben: Fr 10. Nov 2023, 14:56
Ich muß laut ärztlicher Verordnung Lixiana täglich einmal einnehmen, seit vielen Jahren. Das Vorhofflimmern hat das Mittel nicht verhindert.
Lixiana ist ein Blutverdünner, das Vorhofflimmern selbst läßt sich nicht verhindern, es sei denn der Blutdruck wäre zu hoch und Ursache dann helfen natürlich entsprechende Medikamente diesen zu senken.
Vorhofflimmern wird ausgelöst von Zellen der Lungenvenen oberhalb des Sinusknotens welche entgegen ihrer eigentlichen Funktion ein "Feuerwerk" and elektrischen Impulsen auslösen und die Impulse des Sinusknotens stören.
Bei längerem Flimmern sammelt sich Blut in den sogenannten Vorhofohren und das kann nach einer gewissen Zeit dann koagulieren und wenn es ausgeschwemmt wird geht es schnurstracks nach oben ins Gehirn
https://www.marien-hospital-witten.de/f ... hluss.html
Sofern die Anfälle häufiger sind kann man die Lungenvenen elektrisch oder mittels Kälte ringförmig veröden.
Dadurch wird sozusagen eine Narbe gesetzt welche die Weiterleitung der Störimpulse blockiert.
Diese OP ist aber nicht ganz so risikolos wie es viele Kardiologen gerne kommunizieren.
Sie ist für die Krankenhäuser allerdings sehr lukrativ und wird mit 10.000 Euro vergütet das ist mehr als das Doppelte als für eine Hüft OP und der Patient liegt in aller Regel maximal 2 Tage auf Station.
Ich habe das für mich abgelehnt - bei mir war es der zweite Anfall im Abstand von 8 Jahren und nur 3h lang.
Ich kenne die Auslöser, extreme emotionale Belastung durch die OP meiner Frau im Februar und zu viel Rotwein zum "Abschalten" in dieser Zeit.
Man unterscheidet zwischen paroxysysmalen Vorhofflimmern welches innerhalb 48h von selbst aufhört und persistierendem also dauerhaftem.
Letzteres wird durch einen Elektroschock in Vollnarkose beendet.
Ich habe Lixiana dabei wenn ich je wieder ein Vorhofflimmern bekommen sollte das nach 8h nicht aufhört werfe ich sie ein - ansonsten halte ich das Einnehmen von Lixiana als Vorbeugung für Overkill.
Es ist ja ein Schutz für den Fall eines Flimmerns - nun hängt das Risiko das sich in den Vorhofohren Blutgerinnsel bilden mit Sicherheit auch von der Dauer des Flimmerns ab und der Frequenz des Pulses bei mir lag der recht moderat bei 150.
Ich trage eine Applewatch mit EKG Funktion und habe Vorhofflimmernprotokoll aktiviert.
Die Uhr mißt zu 98% genau und hat bei mir auch sofort das Flimmern erkannt damals - sie bietet dann auch gleich den Notruf an.
Die Möglichkeiten der Technik heutzutage sind schon faszinierend und die Auswertung ist wirklich professionell.
Nachstehend zwei Beispiele meiner Auswertung einmal normales EKG und einmal Vorhofflimmern.
Normales EKG mit regulären QRS und QTC Werten
Vorhofflimmern
Ich bin kein Hypochonder finde aber die Möglichkeit mich selber zu überwachen und eine Diagnose zu bekommen sehr nützlich besonders im Ausland auf Reisen.
Die Uhr erkennt zuverlässig auch Extrasystolen.
Falls ich mich also schlecht fühlen würde und unsicher wäre reicht eine 30 Sekunden Aufzeichnung mir Gewissheit zu verschaffen ob ich eine Klinik aufsuchen müsste.
Die neue Uhr die ich jetzt habe mißt auch den Blutsauerstoffwert regelmäßig während des Tages ohne das man es merkt.
Beste Gruesse Bernd