Weitreisender hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 17:04
Das ist durchaus ein sehr wichtiges, aber auch heikles Thema.
Wir sind heute genau 11 Monate gemeinsam in unserem WoMo unterwegs, von Montevideo bis derzeit nach Belize. Da gibt es immer mal Situationen, wo man unterschiedlicher Meinung ist, oder das mal jemand Reisemüde wird. Das Ganze funktioniert aber auch nur, wenn man sich selber ein paar grundlegende Regeln gibt und sich auch daran hält. Auch eine gute! Diskussionskultur, Toleranz und Respekt gehören dazu! Machogehabe, wie es hier mal erwähnt wurde, nach dem Motto: "Bei uns habe ich immer noch die Hosen an" sind da weniger hilfreich und würden bei uns zum sofortigen Ende führen!
Was wir wo, wie und wann machen, sind bei uns grundsätzlich gemeinsame Entscheidungen. Niemand macht etwas gegen den Willen des anderen. Das da mal Konzessionsentscheidungen dabei sind, wo mal der eine, oder mal der andere etwas mitmacht, oder zugesteht weil dem Partner das eben sehr wichtig ist, ist auch klar. Nur so kann das funktionieren, nicht anders.
Der große Unterschied zum diskutierten Fall ist der, Wir Reisen!, wir sitzen nicht irgendwo den Winter, auf einem riesigen CP mit Bespaßung und x-hundert anderen, denen man am liebsten "den Rest des Jahres aus dem Weg gehen möchte", aus. DAS ist auch ein sehr großer Unterschied. Wir waren in der ganzen Zeit nie länger als. max. 5 Tage an einem Ort und das auch nur, weil etwas zu erledigen, reparieren und / oder der Ort so schön war, das man länger dort verweilen wollte. Wir haben hier auch tolle Leute kennengelernt, was aber auch einfacher ist, da hier alles "Gleichgesinnte" Reisende unterwegs sind, da sind einige dabei, die zu sehr guten Freunden geworden sind, aber auch ein paar wenige "komische", so wie ich sie öfter auf CPs getroffen habe.
Wenn meine Frau oder ich, aus welchen Gründen auch immer plötzlich sagen würde, "Ich reise jetzt ab! wäre das letztendlich nur das Ergebnis, von vorher gemachten Fehlern und / oder einer ungelösten "Fehlerkette" Bei uns hat auch jeder das eingeräumte Recht, die Reise für 2 oder 3 Monate zu unterbrechen. Der Partner würde das immer mittragen. Das hat bei uns aber, trotz zweier familiärer Todesfälle bis jetzt nicht stattgefunden.
Ja, es ist eng im WoMo aber man arrangiert sich "um sich herum", zu eng geworden ist es uns dabei noch nicht und eine unlösbare Krise hatten wir noch nicht, Meinungsverschiedeneheiten schon, aber nichts was unlösbar gewesen wäre. Wir haben auch festgelegt, das wenn es jemanden mal zu eng wird, geht man für ein paar Tage in ein Appartment oder Hotel, haben wir "außer der Reihe, aber auch noch nicht gemacht.
So zu "Überwintern" wie es im vorliegenden Fall ist, wäre auch nie unseres. Wir würden nach 2 Tagen "Am Rad drehen" Die Enge, die vielen Menschen, die Bespaßung etc. wäre überhaupt nichts für uns, alleine der Gedanke daran, wäre undenkbar.
Überwinterern sei mal zum Nachdenken ans Herz gelegt: Man könnte das auch anders machen.
Wenn wir überwintern, dann mieten wir uns ein Appartment, z.B. Kanaren, mieten ein Auto dazu und machen uns ein schönes leben. Man kann überall hin, hat nicht die Enge des CP / Wohnmobils und die "nicht gewollten Menschen" um sich herum, hat Platz und Freiraum und kann, wenn man es möchte alle "paar Wochen mal die Insel wechseln.
Nur mal so, als Alternative
Gruß
Sehr schön und auch für uns ziemlich zutreffend beschrieben mit einer Ausnahme, nämlich dass wir nie länger als 2 - 4 Wochen unterwegs sein möchten.
Einen Aspekt möchte ich in dem Zusammenhang noch erwähnen,
weil schon mehrmals selbst beobachtet und warum solche langen Überwinterungen scheitern (können):
Manche Männer glauben, dass die Frau ihnen untertan sei und für alles,
was unterwegs mit Arbeit verbunden ist wie spülen, kochen, waschen, putzen allein Aufgabe der Frau sei, sowohl Zuhause, als auch unterwegs.
Ein negatives Beispiel:
Ein Bekannter von uns, verheiratet und mit Wohnmobil gesegnet,
betrachtete seine Frau wohl als Dienstmagd oder Sklavin.
Er saß von morgens bis abends vor dem Wohnmobil, seine Frau bereitete Frühstück, Mittag - und Abendessen zu, dazwischen mehrmals am Tag Espresso usw usw. selbstverständlich mit alles Geschirr hinterher spülen.
Die Ärmste war den ganzen Tag damit beschäftigt, ihrem Pascha seine Wünsche zu erfüllen.
Dass dann manche Frau irgendwann die Nase voll hat, wie auch in diesem Fall, konnte ich gut verstehen, das Wohnmobil wurde nach wenigen Jahren wieder verkauft, weil sie aus oben geschilderten Gründen nicht mehr mitfahren wollte/konnte.
Unterwegs erledige ich so viel wie möglich der anfallenden "Hausarbeiten",
um meiner Frau den ihr zustehenden und verdienten Urlaub von der Hausarbeit zu ermöglichen.
Das war schon so, als sie noch arbeitete und ist bis heute so geblieben.
Wenn wir reisen, hat sie Urlaub von der Hausarbeit.
Wir kochen sehr wenig im Wohnmobil, außer Teewasser und selten mal Nudeln oder ein paar Würstchen.
Gelegentlich, wo möglich, grillen wir oder werfen die Induktionsplatte an,
dabei fällt dann etwas mehr Geschirr an, welches wir dann auch gemeinsam spülen. Ansonsten gehe ich alleine zum spülen.
Deshalb fährt sie bis heute auch gerne mit in unserem Dethleffs.
So gut wie immer bin dann auch ich derjenige, den es wieder nach Hause zieht, länger als 4 Wochen waren wir noch nie unterwegs.