Meine Frau findet es überall im Iran ungemütlich, sie weigert sich nämlich, sich zu vermummen. Was ich komplett verstehen kann. Zudem hat da letztes Jahr die Sittenpolizei eine junge Frau ermordet, und als westlicher Besucher ist man flott auch ein Spion. Schade, das Land an sich ist interessant, aber dort müssten wir gerade so viele Kröten schlucken wie in China.
China mit/ohne Wohnmobil
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Meine Frau findet es überall im Iran ungemütlich, sie weigert sich nämlich, sich zu vermummen. Was ich komplett verstehen kann. Zudem hat da letztes Jahr die Sittenpolizei eine junge Frau ermordet, und als westlicher Besucher ist man flott auch ein Spion. Schade, das Land an sich ist interessant, aber dort müssten wir gerade so viele Kröten schlucken wie in China.
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Im Januar war es kalt im westlichen Iran. Im Bus war auf dem Weg von Teheran zur türkischen Grenze die Heizung ausgefallen. Ich kam aus dem südlichen tropischen Indien und hatte nicht die richtige Kleidung dabei. Ich fror gottserbärmlich.
Der Bus hielt an einer Raststätte. Drinnen gabs heißen Tee und einen glühenden Bollerofen mitten im Raum. Alle Fahrgäste versammelten sich rund um den Ofen. Ich stellte mich dazu, und sofort gingen alle anderen vom Ofen weg. Sie starrten mich an, nicht unbedingt feindselig, eher mit einer gewissen Unsicherheit.
Immerhin hatten ihre geistlichen Führer ihnen seit Jahren eingebläut, der Westen sei der Schaitan (Teufel). Und jetzt stand er da leibhaftig am Ofen und stahl ihnen die Wärme.
Ich ging vom Ofen weg, und sie kamen zurück.......und dann das Spiel nochmal......ich konnte es einfach nicht lassen
Der Bus hupte, und die Fahrt ging weiter. An der Grenze musste man mich aus dem Bus tragen. Ich war stocksteif gefroren. Die Beine schlotterten und gehorchten nicht mehr.
Unter dem stahlblauen Himmel standen beide Ararat schneebedeckt da, der große und der kleine. Es gab heissen Tee und warmes Brot mit Honig und Käse.
Der Bus hielt an einer Raststätte. Drinnen gabs heißen Tee und einen glühenden Bollerofen mitten im Raum. Alle Fahrgäste versammelten sich rund um den Ofen. Ich stellte mich dazu, und sofort gingen alle anderen vom Ofen weg. Sie starrten mich an, nicht unbedingt feindselig, eher mit einer gewissen Unsicherheit.
Immerhin hatten ihre geistlichen Führer ihnen seit Jahren eingebläut, der Westen sei der Schaitan (Teufel). Und jetzt stand er da leibhaftig am Ofen und stahl ihnen die Wärme.
Ich ging vom Ofen weg, und sie kamen zurück.......und dann das Spiel nochmal......ich konnte es einfach nicht lassen
Der Bus hupte, und die Fahrt ging weiter. An der Grenze musste man mich aus dem Bus tragen. Ich war stocksteif gefroren. Die Beine schlotterten und gehorchten nicht mehr.
Unter dem stahlblauen Himmel standen beide Ararat schneebedeckt da, der große und der kleine. Es gab heissen Tee und warmes Brot mit Honig und Käse.
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Re: China mit/ohne Wohnmobil
Vielleicht lag es auch daran, daß die nötige Körperhygenie gefehlt hatheinz1 hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 15:15Der Bus hielt an einer Raststätte. Drinnen gabs heißen Tee und einen glühenden Bollerofen mitten im Raum. Alle Fahrgäste versammelten sich rund um den Ofen. Ich stellte mich dazu, und sofort gingen alle anderen vom Ofen weg. Sie starrten mich an, nicht unbedingt feindselig, eher mit einer gewissen Unsicherheit.
Ich habe andere Erfahrungen im Iran gemacht. Freundlich, interessiert, hilfsbereit. Bei einer privaten Einladung in Teheran gab's westlichen Alkohol in jeder Art, Musik und Tanz . Je südlicher ich kam, um so mehr wurde der religiöse Einfluß sichtbar. Vielleicht lags am Motorrad, aber kaum hatte ich angehalten, waren Neugierige um mich herum. Von der überwiegenden Bevölkerung, von den historischen Stätten und der Landschaft kann ich Iran empfehlen. Von den logistischen Hindernissen
wie Kreditkarten und Sprit abgesehen, wäre das schon eine Reise wert.
Aber zur Zeit will ich da nicht hin.
Grüße
Wolfgang
Unterwegs mit Frankia T 7400 mit DB , V6, 5,5 t
Re: China mit/ohne Wohnmobil
@Wolfgang, im GS Forum hat jemand gerade seine Reise zum Pamir vorgestellt
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Ebi irgend was ist immer. Wenns einen nicht zu sehr gegen den Strich geht sollte man solche Länder trotzdem bereisen. Zum einen zeigt es uns wie andere Kulturen leben (das weißt du ja besser wie ich), zum anderen das nicht alles was hier für selbstverständlich gehalten wird nicht selbstverständlich ist. Hätte ich auf die Masse der Hafensänger in den Foren und Medien gehört, dann wäre das Nordkap das höchste der Gefühle gewesen. Was hat man uns gesagt und wovor hat man uns gewarnt. In Buernos Aires wirst du sofort überfallen.... In Russland geste gleich ins Gulag, in Kasachstan greift dich die Polizei ab ( ok, das stimmte) und wenn du ins südliche Afrika fährst.....und so weiter und so fort. Bei unseren Reisen egal mit was, wie, wohin wir unterwegs waren, ich würde, wenn es ginge, sofort wieder hinfahren, überall hin, sogar nach Kasachstan. Auch wieder nach China, 8 Jahre sind in einem Land wo Großprojete 1 Jahr dauern eine lange Zeit. Einfach so, frei nach Hans Albers einmal noch nach ....und durch den.... oder Karel Gott einmal um die ganze Welt....und dabei das südliche Afrika nicht vergessen.
Verstehe wer will, 0,1%mehr Nahrung retten nicht die Welt, aber 0,1% ......... schaffen das.
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Re: China mit/ohne Wohnmobil
.....oder Feddy Quinn, Junge komm bald wieder...........
Wo warst du denn so lange ?
Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.
Grüße von Walter aus Selbu
Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Es geht aber zu arg gegen den Strich.
Soll ich meiner Frau sagen, sie soll sich vermummen?
Du warst mit Gruppe in China. Vermutlich hattest du den Stasi - Fuzzel nicht in deinem Auto. Da wir alleine wären, würde der Linientreue zwischen uns sitzen. Ehrlich, da bleibe ich lieber daheim und guck ne Doku. Kulturen hin oder her, das Opfer bringen wir nicht. Kulturen gibt es auch woanders, ohne Spitzel im Fahrzeug.
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Ohne Jahresangabe kann man sowas nicht einordnen. Wann war Deine Tour ?Wolfgangwk hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 18:10
Vielleicht lag es auch daran, daß die nötige Körperhygenie gefehlt hat
Ich habe andere Erfahrungen im Iran gemacht. Freundlich, interessiert, hilfsbereit. Bei einer privaten Einladung in Teheran gab's westlichen Alkohol in jeder Art, Musik und Tanz .
Wolfgang
Meine Tour durch den Iran von Ost nach West fand im Januar 1990 statt. Damals war Khomeini gerade verstorben. Die "Revolution" war noch im vollen Gange.
Theoretisch gabs Touristenvisa, praktisch aber nicht. Man bekam bestenfalls ein Transitvisum, das man im Land verlängern konnte. Ich bekam meines in Delhi. Davon werde ich noch berichten
Es gab nur eine Handvoll westliche Reisende im Land. Ich habe keinen getroffen.
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Naja, "vermummen" müsste sie sich in Afghanistan und in Teilen Pakistans.
Im Iran genügt heute ein Kopftuch und lockere Kleidung ohne Körperbetonung.
Ich habe von Touristinnen gehört, denen das Kopftuch gar nicht so ungelegen kam. Es erspart die aufwendige Haarpflege
Re: China mit/ohne Wohnmobil
....und die Taschen voller Geld......
Oder frei nach Gerhard Polt:
" Wir ham jetzt a Weltreise gmacht. Aber das eine sag ich Ihnen: Da fahrn wir nicht mehr hin !"
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Re: China mit/ohne Wohnmobil
China war 2007, Iran war 2008 mit dem Flieger u. 2015 mit dem Motorrad.
Gruß
Wolfgang
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Re: China mit/ohne Wohnmobil
Okay, danke !
Aber mit der Körperhygiene könntest Du Recht haben (......nee Quatsch ).
Als ich abends aus Isfahan kommend in Teheran ankam, konnte ich kein Hotelzimmer finden.
Ich wurde überall abgewiesen, obwohl die Schlüsselbretter an den Rezeptionen voll hingen.
Spät abends war ich das dann leid und habe mich in einem Hotel auf das Sofa in der Lobby gelegt.
Man hat mich gewähren lassen, aber duschen konnte ich da halt nicht.
Später habe ich erfahren, dass die Hotels zu der Zeit Angst vor den Pastaran ( Revolutionswächter ) hatten und sie deshalb keine Ausländer aufnehmen wollten. Ob das stimmte, konnte ich natürlich nicht checken.
Jedenfalls gabs morgens ein üppiges Frühstück, und ich bin abgezogen.
Aber mit der Körperhygiene könntest Du Recht haben (......nee Quatsch ).
Als ich abends aus Isfahan kommend in Teheran ankam, konnte ich kein Hotelzimmer finden.
Ich wurde überall abgewiesen, obwohl die Schlüsselbretter an den Rezeptionen voll hingen.
Spät abends war ich das dann leid und habe mich in einem Hotel auf das Sofa in der Lobby gelegt.
Man hat mich gewähren lassen, aber duschen konnte ich da halt nicht.
Später habe ich erfahren, dass die Hotels zu der Zeit Angst vor den Pastaran ( Revolutionswächter ) hatten und sie deshalb keine Ausländer aufnehmen wollten. Ob das stimmte, konnte ich natürlich nicht checken.
Jedenfalls gabs morgens ein üppiges Frühstück, und ich bin abgezogen.
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Re: China mit/ohne Wohnmobil
Naja, üppig definier ich vermutlich anders.
Grüße
Wolfgang
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Re: China mit/ohne Wohnmobil
heinz1 hat geschrieben: ↑Do 25. Jan 2024, 09:37Naja, "vermummen" müsste sie sich in Afghanistan und in Teilen Pakistans.
Im Iran genügt heute ein Kopftuch und lockere Kleidung ohne Körperbetonung.
Ich habe von Touristinnen gehört, denen das Kopftuch gar nicht so ungelegen kam. Es erspart die aufwendige Haarpflege
Hab andere Informationen von Leuten, die erst dort waren bzw. dort gerade sind. Live bekommt man in der Zeit wenig mit, weil die Leute sich lieber nicht melden, anstelle dass sie was schreiben, was ihnen negativ ausgelegt werden kann. Mag nicht in Länder, in denen freie Reise nicht möglich ist. Lasse ich mir auch nicht schön reden. Ich beneide die Leute, die früher dran waren.
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Wer es trotzdem heute noch angehen will, der kommt nicht am "Murat Camping" bei Dogubayazit vorbei.
Da treffen sich die Leute, die Richtung Osten unterwegs sind mit denen, die gerade daher kommen und ihr erstes "Efes" nach langer Trockenheit genießen.
Die GS da unten neben dem TATONKA - Zelt ist übrigens meine. Allerdings viele Jahre nach der oben beschriebenen Tour.
Re: China mit/ohne Wohnmobil
....und nochmal der "Murat Camping". Unten sieht man die Stadt Dogubayazit. Der Ararat ist leider nicht zu sehen, weil er "rechts um die Ecke" liegt.
Re: China mit/ohne Wohnmobil
Dann ist es doch ok, man muß ja nicht alles machen.
Wir hatten ja Tagsüber "Freigang", also konnten mehr oder weniger frei umherwagabundieren. Big Brother sitzt nicht mehr zwischen Fahrer und Beifahrer, die haben wie die Mautstationen in Norge, Schweden oder Dänemark (DK auch an den Grenzübergängen, Geräte und Software made in VR China) Kennzeichenscanning (oh, darf man das so sagen?).
Verstehe wer will, 0,1%mehr Nahrung retten nicht die Welt, aber 0,1% ......... schaffen das.
Re: China mit/ohne Wohnmobil
So ist es!
Ich möchte sogar sagen: Man KANN gar nicht alles machen........es sei denn, man heisst Peter and Kay Forwood. Die haben angeblich ALLE bei der UN registrierten Staaten mit ihrer HD bereist.
https://www.horizonsunlimited.com/forwo ... ral1.shtml
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Re: China mit/ohne Wohnmobil
Ich glaube nicht, daß das Frühstück 1990 besser, üppiger war als 2008.
Es ist auch auf andere Gäste ausgerichtet. Selbst in Teheran im " 5 Sterne" Hotel würde ich das Frühstück nicht als üppig bezeichnen. Zumindest im Vergleich zu einem europäischen 5 Sterne Hotel.
Grüße
Wolfgang
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