Mal was trauriges - Einsturz Beachclub auf Mallorca

[Nikolena]

Hallo,

sicher habt Ihr auch vergangene Woche vom Einsturz an der Playa de Palma erfahren. 4 Tote, darunter zwei Deutsche junge Frauen und über 20 teils Schwerstverletzte. Ich war ganz erschüttert, zumal mir die Örtlichkeit wohl bekannt ist, auch wenn ich selbst in diesem Lokal nie war.

Ich bin zu Zeit vor Ort und habe mir den Ort der Tragödie live angesehen. Schreckliches muss da vor sich gegangen sein! Und so unnötig.

Es war am Eröffnungstag des Beachclubs. Der Betreiber hat ohne Begleitung eines Architekten Umbaumaßnahmen durchgeführt, dabei tatsächlich eine der vorderen, tragenden Stützen aus Platzgründen entfernt (kann man auf den Fotos gut erkennen) und im OG einen neuen Estrich nebst Fliessen gelegt. Für die Etage lag noch nicht einmal eine Betriebsgenehmigung als Speise-Lokal vor. Zu vorgerückter Stunde wurde die obere Fläche dann zudem noch für Dutzende zum Tanzen freigegeben, worauf hin durch dynamische Schwingungen und Überlastung der Einsturz auf das darunter gelegene Erdgeschoss und mit der Wucht in der Folge bis in den Keller erfolgte.
Der Ehemann des deutschen Paares hat schwer verletzt überlebt, während seine Frau keine Chance hatte. Die beiden kamen aus dem Saarland wollten sich nach dem Hochwasser spontan ein paar Tage Auszeit nehmen und hatten ihre beiden kleinen Kinder zu den Grosseltern gegeben. Um nur mal ein Schicksal zu nennen.

Der Betreiber, ein Österreicher, soll dem Vernehmen nach noch in der selben Nacht die Insel verlassen haben und ist flüchtig. Ihm drohen nach Gesetzeslage bis zu 37 Jahre Haft. Ich hoffe, dass er schnell verhaftet und zur Verantwortung gezogen wird.

Derweil, und das ist wohl fast immer so, geht der bekannte touristische Betrieb weiter……

[heinz1]

Schwer vorstellbar, dass die Schuld an einem einzigen Mann hängen bleiben wird.
Da waren doch Handwerker, und was ist mit der Baubehörde ? Der Umbau kann nicht unbemerkt geblieben sein an dieser exponierten Promenade.

[Doraemon]

In Spanien kann man ohne Probleme so einen Umbau machen ohne eine Genehmigung, es liegt in der Verantwortung de Betreibers, wer bezahlt schafft an. Die Handwerker waren mit Sicherheit Selbständige die mit oder auch ohne Arbeitslizenz gearbeitet haben. Gut möglich das ein Grossteil der Bezahlung ohne Rechnung erfolgte, die Leute arbeiten für 30€ am Tag und machen das was man ihnen vorgibt.

[Giftymobil]

Mir fällt dazu nichts ein, ich bin einfach nur Sprachlos. Da der Betreiber ja ein Ösi war kann ich so ein Vorgehen überhaupt nicht verstehen. Denn in Austria gibt es doch auch Vorschriften, und das sicherlich nicht grundlos. Mit solchen Vorschriften ist der doch groß geworden und muss sich doch denken können das nicht jeder machen kann was er will. Egal in welchem Land auch immer!

[Schwimmbutz]

Gier frisst Hirn

[raidy]

Ganz schlimm für die Familien der Opfer und die Opfer selbst. Sie konnten die Gefahr nicht wissen.
Nachher ist es immer einfach einen Schuldigen zu finden. Das Problem sind aber eher die fehlenden Maßnahmen vorher, wie z.B. eine protokollierte Bauabnahme. Es gibt also schon mehrere Ursachen.
Ich behaupte mal, wenn ein Bausachverständiger die Bars, Gaststätten und Discos dieser Straße kontrolliert, dass es da noch sehr viele weitere Baumängel gibt.

[Sellabah]

Leben ist nicht zu Ersetzen.

Das sollte man vor allen Unternehmungen ins Gedächtnis rufen.
Ob Brückenbau oder beim Start eines Lastkraftwagens.

Ein Drama für die Hinterbliebenen, vor allem für Minderjährige.

LG
Sven

[Dieselreiter]

Da der Betreiber ja ein Ösi war

Abgesehen von der Tragödie ist der Begriff despektierlich.

[heinz1]

"In Österreich wird Ösi als ironische Selbstbezeichnung verwendet, wenn es gilt, einen Kontrast zwischen Deutschen und Österreichern herzustellen."
Zitat aus Wikipedia

[Elgeba]

Wenn wir schon beim "Traurigen" sind sollten wir den Polizisten nicht vergessen, der im Dienst für uns alle sein Leben lassen musste.

Gruß Arno

[Dieselreiter]

"In Österreich wird Ösi als ironische Selbstbezeichnung verwendet, wenn es gilt, einen Kontrast zwischen Deutschen und Österreichern herzustellen."

Nein, wird es nicht. Den Artikel in Wikipedia kann nur ein Deutscher verfasst haben. Die Österreicher haben zwar die Fähigkeit zur Selbstironie, aber von einem Deutschen ausgesprochen fehlt das "Selbst". Wenn du in einem Selbstgespräch "Ich bin ein Depp" sagst, dann ist das Selbstironie, wenn das jemand anderer sagt, eine Beleidigung.

Mancheiner begnügt sich ja nicht einmal mit dem vermeintlichen Kosenamen, sondern bedient sich kruderer Formen wie Schluchtenscheisser o.ä. Jegliche Form einer Verballhornung dieser Art ist in Österreich eine Insultierung an der Nation und wird augenblicklich mit Gegen-Benennung wie Piefke oder Marmeladinger gekontert.

[Doraemon]

Könnt ihr beim Thema bleiben und eure Streitigkeiten per pn austragen, hier geht es um eine Tragödie und ihr streitet um irgendwelche Bezeichnungen.

"Kopfschüttelnd"

[heinz1]

Hier streitet doch keiner, und kleine Sidekicks müssen erlaubt sein.
Zumal heute die Katastrophe von gestern doch fast schon vergessen ist.
Was ist denn mit der Frau, die 60 Stunden in dem Baum gesessen hat? Dehydriert im Hochwasser. Das muss man erst mal bringen.