VW in der Krise

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Sprinterteufel
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VW in der Krise

#1

Beitrag von Sprinterteufel »

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... d-aus.html

Die Schwäbische Hausfrau achtet stets auf die Einnahmen- und Ausgabenseite. Sie spart jeden Tag und führt dabei ein Ein- und Ausgabenbuch. Denn wer auf der Seite hat kann in Notzeiten trotzdem recht gut leben.

Tja, und so informiert man die Mitarbeiter und verkauft Schließungen und Entlassungen als sogenannten Sparkurs..., siehe die Schwäbische Hausfrau.

Wenn ich natürlich viel Geld in autonomes fahren verpulvere, am Diesel und Abgasskandal beteiligt bin und die E-Auto Zukunft erstmal verschlafe und nur auf große Fahrzeuge setze muß ich mich nicht wundern wenn irgendwann die Quittung kommt. Zudem wenn ich den Chinesen Einblick in geheime Dinge und Entwicklungen gebe nur weil dieser Markt so geil ist, weil dort so viele zukünftige Käufer sind, die nun oh Schreck oftmals ein Chinaprodukt kaufen.

Auch Airbus ist da so ein Kandidat. Denn dort hilft man großzügig beim Aufbau einer Chinesischen Flugzeugindustrie. Oder man denke an die Übernahme von KuKa, das hätte niemals stattfinden dürfen.

Einst kamen die Japanischen Autohersteller zum Pressenhersteller Müller-Weingarten und fotografierten und ließen sich alles erklären. Alle Oberen in der Firma waren mächtig stolz. Was aber war das Ende vom Lied, die Japaner bauen seit langem zuverlässige und auch mittlerweile ansehnliche Autos.

Schlechte Nachrichten von einer AG sind oft der Strategie, Zukauf von Firmen oder Managerfehlern geschuldet. Auch der Konzern mit dem Stern wird noch von seinem hohen Roß runtersteigen und am Boden der Tatsachen ankommen. Ausbaden werden es immer die sogenannten Kleinen... ]:-> Das eine Zeitenwende bevorsteht dürfte allen Verantwortlich sicher längst klar gewesen sein... *HI*
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ivalo
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Re: VW in der Krise

#2

Beitrag von ivalo »

Guten Tag

Die Geschichte wiederholt sich
Die Älteren werden sich noch erinnern, wie VW Anfang der Siebzigerjahre in einer tiefen Krise steckte.
Der Käfer verkaufte sich immer schlechter und war schon lange kein Selbstläufer mehr.

Die Unternehmensleitung unter Nordhoff hatte die Entwicklung verschlafen und die Konkurrenz bot längst modernere Fahrzeuge an.
Selbst British Elend war mit dem ersten Modell des "MINI" weit vorne dabei.
Erst unter Schmücker kam der Golf auf den Markt und die Situation verbesserte sich schnell:
https://de.wikipedia.org/wiki/Toni_Schm%C3%BCcker
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Nordhoff

Nicht nur im Maschinenraum sondern auch auf höchster Ebene sind harte Massnahmen unumgänglich.
Es braucht frischen Wind, der einen neuen Geist in die Teppichetage bringt.
In den Aufsichtsrat gehören Unternehmerpersönlichkeiten. Gewerkschafter zählen selten zu dieser Personengruppe.

Gruss Urs
Adler fliegen alleine, Schafe gehen in Herden. Alte Adler fliegen langsam, aber sie sehen mehr.
Gendern ist mir zwar bekannt, wird jedoch als Verhunzen der Sprache vermieden.
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Elgeba
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Re: VW in der Krise

#3

Beitrag von Elgeba »

Alte Weisheit, der Fisch stinkt vom Kopf her zu erst.Vielen dieser " Chefs" oder wie es heute heißt CEO, sollte man das Buch " Nieten in Nadelstreifen" schenken. Aber auch die äußeren Standortbedingten Umstände spielen hier eine große Rolle, die wahnwitzigen Energiekosten, langatmige Genehmigungsverfahren und die Idiotie, das EU Recht Landesrecht bricht, sorgen für den Niedergang unserer Industrie,hier muss ganz schnell ein "frischer Wind" her, der den alten Muff beseitigt.Meistens ist ja ein Ampelausfall recht störend, aber manchmal.......


Gruß Arno
Und ist der Berg auch noch so steil,bisserl was geht alleweil.Bekennender SP und Wackenverweigerer
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raidy
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Re: VW in der Krise

#4

Beitrag von raidy »

Elgeba hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 16:35
Alte Weisheit, der Fisch stinkt vom Kopf her zu erst.
Dieser Fisch stinkt vom Kopf und vom Schwanz.

Gestern habe ich einen Analysten gehört, der hat gesagt "VW, eine Gewerkschaft mit angekoppelter Autoproduktion", und ich finde er hat es gut getroffen. Denn beides stimmt.

Vom Kopf: Arrogant das sitzen, sich für den Größten halten und nicht beobachten wie andere Anlauf zu neuen Technologien nehmen, ist der größte Fehler. Über E-Autos lachen und die Kundschaft mit dem Dieselskandal verars..en war der zweite Fehler. Und dann plötzlich über Nacht einen auf E-Auto machen, nach dem Motto "wir können eh alles besser" war der dritte große Fehler.
Die E-Autos von VW sind nicht schlecht, manche sogar wirklich gut. Aber sie sind schlichtweg viel zu teuer (wie bei vielen anderen Herstellern auch). Und damit kommen wir zu Punkt2:

Der Schwanz: Nirgends verdienen Fließbandarbeiter so gut (und es sei ihnen gegönnt), wie in der Automobilindustrie. Ganz sicher ein Verdienst der IG Metall. Doch irgendwann wurde es des Guten dann doch zu viel. 32-35 Stundenwoche, großzügige Zuschläge, Gehälter wo andere neidisch werden haben die Produktionskosten gewaltig nach oben gedrückt. Wo andere Firmen rationalisiert haben, oder ganz offen gesagt Mitarbeiter abgebaut, hat man bei VW Dank starker Gewerkschaft und Wahlstimmenangst der Landesregierung immer Ja und Amen gesagt.
Folge: Wahnsinnige Stückkosten beim Vergleich VW mit anderen. Selbst Seat, 100%ige Tochter von VW, kann im Ausland mit anderen Lohnkosten auch ganz anders kalkulieren.
Bei VW wird sich jetzt abzeichnen, was bei BASF, BMW, Mercedes, Miele und vielen anderen schon voll im Gange ist - die Flucht ins Ausland. Extreme Energiepreise und Bürokratie in Deutschland beschleunigen den Prozess noch zunehmend.

Sieht es jetzt ganz schwarz aus für VW?
Nein. Wenn sie den Begriff Innovation ernst nehmen und den anderen zeigen dass sie heute "Made in Germany" wieder können, in der Technologie führend werden weil der deutsche Erfindergeist wieder aufwacht, wenn die Gewerkschaft erträgliche Einbußen zum Wohle der Arbeitsplätze und VW duldet, wenn man ein paar Pfeifen in Nadelstreifen (und es sind nur wenige) durch fähige Köpfe ersetzt, dabei festlegt, dass nie wieder Politiker in den Aufsichtsrat dürfen sondern nur Profis, dann kann VW in 5 Jahren wieder gut da stehen.
Wenn sie jetzt den Kardinalfehler machen "Elektro war nichts, wir gehen wieder voll auf Verbrenner", dann gehen sie unter.

Dies ist meine Meinung. Sie kann durchaus falsch sein. Es bleibt meine Meinung, auch wenn die IG Metall vor meinem Haus aufzieht.

P.S.: Wusstet ihr, dass VW das höchst verschuldete Unternehmen der Welt ist? ( Stand 6.2024: 194 Milliarden Euro )
Gruß Georg
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Bitte verzeiht dass ich nicht gendere, ich finde es falsch und will es deshalb nicht tun.
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Re: VW in der Krise

#5

Beitrag von Chausson »

Worauf hoffen diese Vorstandsaffen denn?
Na klar: hilfen vom Staat, Scholz und das andere Kroppzeug sollen das Geldsäckle öffnen und uns weiter Verschulden.
Winterkorn bekommt eine Betriebsrente von > 3000€ pro Tag.
Da fasse ich mir mal wohin :oops:
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Santana63
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Re: VW in der Krise

#6

Beitrag von Santana63 »

Neue Dienstwagen Privilegien für E-Autos sollen es jetzt reißen.
Sprich, der Steuerzahler sponsert die großen zu teuren Kisten. *ROFL*
Gruß Mario
Bild und erstens kommt es anders ..... :roll:

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raidy
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Re: VW in der Krise

#7

Beitrag von raidy »

Santana63 hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 18:21
Neue Dienstwagen Privilegien für E-Autos sollen es jetzt reißen.
Als ich das gelesen habe habe ich mit so an den Kopf gefasst, dass ich eine leichte Gehirnerschütterung habe. :Ironie:
Das ganze VW-Problem betrifft mich nicht direkt, da ich mir mit dem Dieselskandal vorgenommen habe, nie wieder einen VW zu kaufen. Weniger wegen der Manipulation selbst, mehr wegen dem Jahrelangen herum lügen und Kunden verar...en. Mit diesem Tage hat VW unendlich viel Glaubwürdigkeit verloren.
Gruß Georg
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Nikolena
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Re: VW in der Krise

#8

Beitrag von Nikolena »

raidy hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 17:15
Wusstet ihr, dass VW das höchst verschuldete Unternehmen der Welt ist? ( Stand 6.2024: 194 Milliarden Euro )
Du meinst sicher unter den Autobauern? Auch dort hat Toyota höhere Schulden. Ist aber gar nicht soooo relevant.

Dann guck Dir aber mal die Liquidität an. Die ist auch knapp 4 x so hoch wie bei Mercedes oder BMW.

Der Schuldenstand ist nur ein Faktor in der Betrachtung. Insgesamt tippe ich trotzdem noch auf ein Tripple-A-Rating.
Es grüßt der Wolfgang :-)

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Nikolena
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Re: VW in der Krise

#9

Beitrag von Nikolena »

Santana63 hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 18:21
Neue Dienstwagen Privilegien für E-Autos sollen es jetzt reißen.
Sprich, der Steuerzahler sponsert die großen zu teuren Kisten. *ROFL*
Dass man sich auf Dienstwagen fokusiert, ist zwar nicht gerecht, aber ob der faktischen Menge und des schnelleren Ersatz rational nachvollziehbar.
Es sollen die Abschreibungsbedingungen verbessert werden. Da Dienstwagen i.d.R. aber geleast sind, werden sie doch gar nicht abgeschrieben. Jedenfalls nicht vom Nutzer. Ob der Hersteller und damit meist Leasinggeber davon profitiert und dadurch bessere Angebote machen kann, damit mehr abgesetzt werden....?
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Weitreisender
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Re: VW in der Krise

#10

Beitrag von Weitreisender »

Na ja, das Problem ist leider nur wieder einmal, das die Rechnung der strategischen Fehlentscheidungen des Managements, am Ende der Arbeitnehmer bezahlt.
VW hat in den letzten Jahren, trotz Dieselskandal zig Milliarden verdient und an die Aktionäre verteilt, anstatt mit dem Geld, vernünftige und bezahlbare Modelle zu entwickeln. Nun sollen Leute und Werke abgewickelt werden und der Ruf nach Staatsknete dürfte auch bald erklingen, Haupsache der Shareholder Value passt demnächst wieder gut. Der Chinese wird es schon richten.

Der nächste Kandidat für die goldene Managamentzitrone trägt übrigens einen Stern, da dauert das auch nicht mehr lange, bis es knallt.

Traurige Grüße
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.

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raidy
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Re: VW in der Krise

#11

Beitrag von raidy »

Nikolena hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 19:00
Du meinst sicher unter den Autobauern?
Nein, VW ist das höchst verschuldete aller Unternehmen der Welt, nicht nur unter den Autobauern. Einfach mal googeln.
Gruß Georg
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Nikolena
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Re: VW in der Krise

#12

Beitrag von Nikolena »

Habe ich ja gemacht und diese Quelle gefunden.....scheint recht aktuell zu sein.

Ganz unten rechts findet man auch bekannte Unternehmen mit > 100 Mrd€
Es grüßt der Wolfgang :-)

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raidy
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Re: VW in der Krise

#13

Beitrag von raidy »

Ich rede vom Konzern VW, nicht nur vom Autobauer VW. Und da haut VW Financial kräftig mit rein. Siehe hier
Aber es gibt je nach Quelle auch andere Aussagen.
Wallstreet Online redet sogar von 400 Milliarden Schulden, siehe hier
Statista sag, dass VW auf Platz 3 ist.
Wobei "Schulden" nicht gleich "Schulden" sind, als Beispiel Leasingkosten.

Ich schreibe also besser "zu den höchst verschuldenden Unternehmen der Welt."
Ist aber auch schon gefährlich genug falls sie ins wanken kommen und das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.
Gruß Georg
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Kamelhaarsuppe
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Re: VW in der Krise

#14

Beitrag von Kamelhaarsuppe »

Den einzigen VW den ich jemals gefahren habe,
war der Golf I in der Fahrschule.
Danach nie wieder einen VW gefahren und besessen.:)
Liebe Grüsse, die Kamelis
Sigrid und Jörg mit Ahorn(Blatt) Canada AD *BYE*
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Weitreisender
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Re: VW in der Krise

#15

Beitrag von Weitreisender »

raidy hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 20:36

Wallstreet Online redet sogar von 400 Milliarden Schulden,
Unternehmen gehen i.d.R. nicht wegen vorhandener Schulden pleite, sondern nur wegen mangelnder Liquidität! Solange also VW die Schulden bedient ist also alles gut.
Kamelhaarsuppe hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 21:49
Den einzigen VW den ich jemals gefahren habe,
war der Golf I in der Fahrschule.
Danach nie wieder einen VW gefahren und besessen.:)
Ich fuhr in der FS einen Audi 80, besessen habe ich nie einen VW, zu teuer, zu bieder und zu langweilig

Grüße
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.

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Re: VW in der Krise

#16

Beitrag von WoMoFahrer »

Das Problem bei der Elektromobilität ist, dass den Leuten Autos zu Preisen verkauft werden sollen, die in keinem Verhältnis zu den Herstellungskosten stehen. Ein Elektroauto kostet in der Produktion viel weniger als ein Verbrenner. Es hat keine Motor mit vielen hundert Teile, kein sündhaft teures Automatikgetriebe, keinen Anlasser, keine Lichtmaschine, keine Einspritzanlage, keine Abgasanlage mit Katalysator und Partikelfilter. Dies alles wird durch einen billigen Elektromotor mit Untersetzungsgetriebe und den Akku ersetzt. Das alles wird uns für viel Geld angeboten. Ein Elektroauto kostet in der Produktion nur ca. 40% von einem Verbrenner. Die Chinesen subventionieren Ihre Fahrzeuge nicht, sondern verkaufen sie zu dem Wert, den sie eigentlich entsprechen. Und unser Industrie jammert rum, weil sie angeblich zuwenig verdient. Nein, das tut sie nicht, sie gibt nur zu viel aus. Die haben Wasserköpfe die fürstlich bezahlt werden, und Mitarbeiter in der Produktion, die wie Ingenieure bezahlt werden. Das kann einfach nicht funktionieren. Wir haben zwei Elektroautos von VW, einen E-Up und einen ID3. Das sind die besten Fahrzeuge, die wir je gefahren haben, das können wir nach 50.000 Km glaube ich schon bewerten.
Beide Fahrzeuge sind auch recht sparsam. Der E-Up benötigt ca. 12 Kw pro 100 Km und der ID3 ca. 15 Kw pro 100 Km. Das entspricht 1,2 oder 1,5 Ltr Diesel pro 100 Km.
Solange unser Staat aber nicht in der Lage ist die Strompreise an öffentlichen Ladestationen, den Spritpreisen anzupassen, wird Elektromobilität keinen Erfolg haben. ZZ. kostet ein Liter Diesel bei uns 1,53€, ein Kwh Strom aber bis zu 0,79€. Da ein Ltr Diesel aber ca. 10 Kwh entspricht, müsste er eigentlich 7,9 € kosten. So kann Elektromobilität auf jeden Fall nicht funktionieren.
Mit freundlichen Grüßen

Tommy
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Austragler
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Re: VW in der Krise

#17

Beitrag von Austragler »

Nicht zu vergessen ist der Rattenschwanz den so eine Notlage eines Industrieriesen nach sich zieht....
Großkonzerne wie Bosch. Continental, ZF, alle sind derzeit gewaltig am Kämpfen. Die VW-Krise macht es nicht leichter.
Alle müssen Geld verdienen sonst läuft der Laden nicht.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Nikolena
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Re: VW in der Krise

#18

Beitrag von Nikolena »

raidy hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 20:36
….
Ich schreibe also besser "zu den höchst verschuldenden Unternehmen der Welt."
Ist aber auch schon gefährlich genug falls sie ins wanken kommen und das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.
So ist’s richtig. Danke für die Klarstellung….

Die plakative Behauptung
P.S.: Wusstet ihr, dass VW das höchst verschuldete Unternehmen der Welt ist? ( Stand 6.2024: 194 Milliarden Euro )
ist dann eben doch etwas unterkomplex und stellt das Unternehmen schlechter dar, als eigentlich ist. Das Gesamtbild wird verzerrt.

Eigene LeasingBanken mit (bilanzbelastendem) Refinanzierungsgsbedarf
haben die Autokonzerne wohl alle.
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Bips
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Re: VW in der Krise

#19

Beitrag von Bips »

WoMoFahrer hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 23:03
Da ein Ltr Diesel aber ca. 10 Kwh entspricht, müsste er eigentlich 7,9 € kosten. So kann Elektromobilität auf jeden Fall nicht funktionieren.
Hallo, da hast Du den Heizwert vom Diesel gepostet, der Wirkungsgrad beim Dieselmotor liegt aber bei weniger als 50%. Den Dieselpreis kannst Du so einfach nicht mit Strompreis vergleichen. Auch kommt es darauf an, wie (Solar, Wind, Kohle, Gas,....) der Strom erzeugt wird. Rechne doch mal anders herum:

Für 100 km benötigt man ca. 5 l Diesel = ca. 8 Euro.

Für 100 km E PKW benötigt man ca. 20 kWh = 6 Euro Strom (zuhause laden) bis zu 14 Euro (teure Schnellladestation).

Daran sieht man doch eigentlich, dass der Strom zu teuer ist und nicht der Diesel zu billig, oder mache ich einen Denkfehler?

Gruß Thomas
Beste Grüße Thomas
Sellabah
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Re: VW in der Krise

#20

Beitrag von Sellabah »

Deutschland war spätestens ab nach dem 2. Weltkrieg einfalltsreich, fleißig und fortschrittlich.
Man hat den Deutschen damals nämlich unbewusst Gutes getan. Man alle Technologie, die nicht niet und nagelfest war, aus dem Land getragen und dazu dem Kriegsverlierer einen Haufen Steine in den Weg gelegt und Auflagen gemacht.
Was ist damals daraus entstanden? Legendäre Erfindungen, wie der Krupp Titan mit zwei Dreizylinder 2 Takt der mal eben die Auflagen der Alliierten aushebelte.
Solche Ideen blieben im Kopf als dann in Deutschland auch langsam Spitzenpolitiker durch Hirni´s wie Seebohm ersetzt wurden und es entstand der Mercedes LP333, genannt Tausendfüssler, damit statt reglementierten 12 Tonnen mit 16 Tonnen gefahren werden konnte.
VW wurde von den Briten gekapert und sollte eigentlich ausschließlich für Armee und Verwaltung produzieren. Schon das sie das Werk nicht abgebaut haben, ist dem Geschick und der Überredungskunst der damaligen leitenden Angestellten zu verdanken, die geschickt mit dem "Feind" kooperierten. Bewundernswert, weil gerade "Volkswagen" und "Wolfburg" die Steckenpferde des eineiigen Föhrers waren. Gibt es nette Literatur zu im Netz.

Und dann...
Ab den 2000ern ruhte man sich aus. Verließ sich auf Strafzölle wenn in Asien mal wieder was ganz Besonderes entwickelt wurde. Man hatte ja auch die besten Verbrenner und nahezu ausentwickelte Selbstzünder. Die LKW Sparte in Südamerika lief gut, Asien konnte man mit dem potthäßlichen Santana zupflastern und hierzulande verkauften sich Golf und Polo wie geschnitten Brot. Nahezu jeder Außendienstler fuhr Passat Variant TDI. Dazu ein ständig wachsender Exportmarkt, weil alle ja wussten, das die besten Autos vermeintlich nur aus Schland kommen können.

Aber dann kamen dunkle Mächte und wollten die Welt retten. Kein Staub mehr in der Luft und Strom ist die Endlösung. Dazu dann Mindestlöhne, Arbeitszeitregelung mit verpflichtender Dokumentation und die Gewerkschaften und Betriebsräte durften auch weiter bleiben. Da haben die Asiaten dann mal alle Register gezogen und mit den gesparten Lohnkosten die wirklich wertvollen Ingeneure aus den bedeutenden deutschen Autoschmieden abgeworben. Dazu kippt der Status "Auto". Junge Leute interessiert ein Fahrzeug nicht mehr besonders. Die Emotion, die wir hatten, die verschwindet.


Die Lohnentwicklung, die Euronorm und die Priorität auf Elektro haben der deutschen Autoindustrie den Todesstoß versetzt.
Unumkehrbar. Da bin ich ganz sicher. Was aber nicht schlimm ist. Denn so geht es den Menschen auf einer anderen Ecke der Weltkugel mal ein bißchen besser und sie müssen sich nicht immer nasse Füsse im Reisfeld holen.

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern, lässt sich prima überwintern.
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