Oktoberfest weltgrößtes Neppfest oder toller Event ?

[biauwe]

Wir fanden es toll: https://ski-web24.de/Staedtereisen/muenchen/frame.htm

[Hundefreund]

Ich bin, je nach Blickwinkel in der beneidenswerten oder bedauernswerten Situation, dass mich mein Arbeitsweg mit dem Radl quer über die Theresienwiese führt. Jetzt natürlich nicht, weil alles gesperrt ist und lästige Umwege nötig sind.

Ich habe auch mal 2 Jahre in München gewohnt und gearbeitet. Und hatte auch den Arbeitsweg mit dem Radl vom Westend zum Gärtnerplatz. Da gings mir genauso. Ich mag keine Massenveranstaltungen und deshalb würden auch mich keine 10 Pferde auf die Wiesn bringen. Was mir aus meiner Münchner Zeit noch im Gedächtnis ist: Es gab bei etlichen Wirtshäusern so eine Art kleinen Nebenausschank, wo man sich für kleines Geld noch beim Heimradeln ein Flaschenbier mitnehmen konnte. Ob es das heute noch gibt? Keine Ahnung..

[Rupert]

Das Oktoberfest in München ist halt ein Volksfest wie viele andere auch, nur größer und teurer. Mit Brauchtum hat es aus meiner Sicht (fast) gar nichts mehr zu tun. Aber es ist ja auch eigentlich egal, ob sich die Damen in € 19,-- Pseudodirndl zwängen oder die Burschen in Designerturnschuhen die Tracht "verjüngern". Wer Spaß daran hat, soll gerne das Event besuchen und es haben sehr viele Menschen Spaß daran ...

LG

[womocamper]

Wer Spaß daran hat, soll gerne das Event besuchen und es haben sehr viele Menschen Spaß daran ...

LG

..und es besteht keine Pflicht dahin zu gehen

[Weitreisender]

Ich habe Mitte der 80er gut 2 Jahre in München gewohnt und war einmal auf der Wiesn, das hat völlig gereicht. Es war schon interessant das mal gesehen zu haben, vor allem wenn man erkennt, wie die Massen an Wiesnplörre, das Innere der Menschen nach außen kehrt und das Niveau der meisten auf dem Nivau unterhalb einer Souterrainwohnung hält

Grüße

[womocamper]

Ich war vor vielen Jahren auf der Wiesn.
Wir haben auf Montage auf den Heizkraftwerk in Unterföhring gearbeitet,unsere Hauptfiliale der Firma
ist in Münschen.
Die meisten münchener Firmen geben ihren Mitarbeitern Bier und Hendlmarken für die Wiesn.
Wir haben auch je zwei Biermarken und eine Hendlmarke bekommen.
Es war jedenfalls sehr lustig, die zwei Maß haben mir gereicht.

[Luppo]

Wie ich bereits geschrieben habe, ich war immer eingeladener Gast, im VIP-Bereich etwas abseits.
Dennoch bin ich vorher über die Wiesn gelaufen und natürlich sieht man auch das Treiben im Festzelt.
Ja, es gibt Leute, die 2 Mass mehr intus haben, als sie vertragen. Ja, es gab die "Endwiese", wo Räusche unter freiem Himmel ausgeschlafen wurden (ist seit 2 Jahren gesperrt). Aber weit über 90% der Besucher laufen vernünftig und gesittet über die Festwiese, haben Spaß an den vielen Fahrgeschäften und gönnen sich eins, zwei Mass vom besten Bier der Welt, süffig und kellerfrisch.
Das ist kein Deut anders als an den Weinfesten hier in Franken oder jeder Kirchweih.
Was ist daran verwerflich? Wieso muss man ständig darauf hinweisen, wie ungehemmt sich die Menschheit daneben benimmt? Es stimmt nicht!
Ja, die Wiesn ist nicht billig. Aber es ist auch ein unvorstellbarer Aufwand, dieses Fest auf die Beine zu stellen. Da wird eine komplette Stadt mit vollständiger Infrastruktur für die paar Tage auf- und danach abgebaut. Damit sind die Betreiber von Juni bis November beschäftigt.
Kommt einige Ablehnung vielleicht gar nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus Filmberichten, die natürlich die Wiesn reißerisch darstellen?
Wir sollten jedenfalls sehr stolz sein, dass uns weltweit die Menschen zum größten Volksfest der Welt gratulieren. Wo wir doch schon in vielen anderen Bereichen lang nicht mehr in vorderster Reihe stehen.

[Kumopen]

Die, die das Oktoberfest mögen, sollen da ruhig hin. Mir persönlich ist ein kleiner Biergarten viel lieber. Ich erinnere mich auch gerne an die Dorfkirchweih in meinem Heimatdorf, wo es am Sonntag zum Frühschoppen unverstärkte Musik einer 3-Mann-Kapelle in der Besetzung Klarinette, Trompete und Tuba gab.

[custom55]

Um auf die Threadfrage zu antworten:
Ich finde es ist beides.
Ich war in den 36 Jahren in den wir in Bayern wohnen 2 x mit der Firma im VIP Bereich und 2 x privat da.Ich

War OK, aber muß nicht sein.

Für manche ist es das Higlight des Jahres.

Jeder wie er mag.

[Austragler]

Die Biertempel werden oft als "gemütlich" dargestellt.
Was daran (oder darin) gemütlich sein soll erschließt sich mir nicht. Man sitzt auf unbequemen Holzbänken, meist eingezwängt zwischen zu vielen Sitzenden, das ist das eine ungemütliche. Das andere ist der Geräuschpegel. Es ist nicht möglich sich mit jemandem zu unterhalten. Die mit vielen Watt verstärkte Musik ist für mich unerträglich, selbst mit herausgenommenen Hörgeräten.
Aber jeder wie er will. Es ist wahrscheinlich auch eine Frage des Alters, in jüngeren Jahren war ich selbstverständlich mehrmals auf dem Oktoberfest, heute gefällt es mir nicht mehr. Die ganze Atmosphäre, die zu vielen Menschen, zu viele Leute die nach dem Genuß mehrerer Maß Bier jegliche Kontrolle über sich selbst verloren haben. Warum muß man auf Bänken oder Tischen stehen und rumbrüllen, sein Bier verschütten und womöglich noch runterfallen ?
Und dass die geforderten Preise für Speisen und Getränke an Nepp grenzen ist kaum abzustreiten. Auch wenn der logistische Aufwand für ein solches Fest sehr groß ist. Ich gönne jedem Wiesenwirt seinen Profit, ich gönne jeder Kellnerin oder Kellner die paar Tausend Euro die er hier in 16 Tagen verdienen kann, sie erbringen auch eine Leistung dafür.
Aber ich werde nicht mehr aufs Oktoberfest gehen, diese Zeit ist für mich vorbei.
Ich verurteile keinen dem es gefällt. Die Geschmäcker sind halt verschieden.

[Heribert]

Franz, ich erkenne auch an deiner Meinung, dass das Fest auch eine Sache des Alters ist. Der eine ist mit 55, der andere ist mit 65 und der andere ist mit 75 zu alt für die Wies'n. Wer Ruhe, Stille und Rücksicht sucht ist dort falsch.

[dodo66]

Was für mich mehr als unverständlich ist, ist das Geschiss welches in den Medien etc. mit Berichten notfalls auch öffentl. rechtlicher PR für dieses Kollektivbesäufnis gemacht wird und von Jahr zu Jahr zunimmt.

Ich habe auch den Eindruck, dass die Ausgaben für Infrastruktur, Polizei, etc. sozialisiert und Profite privatisiert werden ähnlich wie bei Bundesliga+ Uefa Spielen.
lg
olly

[WuG]

Ich habe Mitte der 80er gut 2 Jahre in München gewohnt und war einmal auf der Wiesn

Damit scheinst Du ja ein richtiger Kenner der Materie zu sein


Zumindest in Deiner Welt


Wolfgang

[dodo66]

Sorry man muss doch nicht in München leben um dieses internationale Besäufnis mit den allseitsbekannten Alkoholexzessen, den damit verbundenen Folgen, den Komerz etc. beurteilen zu können. Ebenso kann ein Blinder mit Krückstock erkennen dass das derzeitige Oktoberfest seit jahrzehnten nix mehr mit Heimat- und Brauchtumspflege zu tun hat das gilt allerding genauso für andere sogenannte Volksfeste wie den Cannstatter Vasn usw.

Was ich allerdings mehr als Oberpanne empfinde ist das Oktoberfest Merchandising beim Discounter oder den Versuch das Oktoberfest z.B. in Norddedeutschland nachzuahmen.
lg
olly

[Kumopen]

.... Ebenso kann ein Blinder mit Krückstock erkennen dass das derzeitige Oktoberfest seit jahrzehnten nix mehr mit Heimat- und Brauchtumspflege zu tun hat das gilt allerding genauso für andere sogenannte Volksfeste.....

Brauchtum: Die rennen dann ja auch in "Dirndl" respektive Lederhose auf die fränkischen Kirchweihen, weil sie es schick finden oder meinen, das gehört sich so. Zur Brauchtumspflege müssten die Mannsbilder dann in Franken in einer Art Gehrock und als Kopfbedeckung einen Dreispitz gehen, was vermutlich eher steif und unbequem wird.
Eine "Nachlese" eines Großevents wie der Erlanger Bergkirchweih wiederum kann schön sein. Einer der Biergärten auf dem Erlanger Berch, der Entlaskeller, hat den ganzen Sommer offen, ganz ohne Remmidemmi, aber einen Ochs am Spieß gibt's dann natürlich nicht, dafür ist die Zahl der Esser außerhalb der Bergkirchweihzeit zu gering.

[raidy]

Neppfest

Klarstellung: Ich kritisiere nicht, dass es dieses Fest gibt. Mir ist klar, dass viele es gut finden, also soll es die Wiesn ruhig für immer geben. Und nun meine Meinung dazu.

Meine Meinung: Millionenfaches Massenbesäufnis, getarnt als "Tradition".
Diese Wiesn hat nicht mehr viel mit der Wiesn zu tun, die man so gerne als Tradition her nimmt. Der Widerspruch erklärt sich schon damit, wenn man mal liest, wofür sie eigentlich mal da war.
Es wurde ins Maßlose (oder sollte ich sagen Maßkrugmäßig) zum Massenspektakel und Milliardengeschäft ausgebaut. Mit Preisen, die sich nicht mehr jeder leisten kann.
Aber ja, es gehört zu München und bald hat auch der Wucher dort Tradition, weil es schon lange Wucher ist.
Insofern beantworte ich die Frage "Oktoberfest weltgrößtes Neppfest oder toller Event ?" mit Neppfest und hoffe, dass man solch eine Meinung noch äußern darf. Mir ist jedes kleine Dorf- und/oder Feuerwehrfest lieber.

[WuG]

Sorry man muss doch nicht in München leben um dieses internationale Besäufnis mit den allseitsbekannten Alkoholexzessen, den damit verbundenen Folgen ....

In 2023 besuchten 7,2 Millionen Menschen die Wies'n, nur ein kleiner - aber in Medien sehr präsenter - Teil produziert "Exzesse" etc.
Nicht jeder Gast eines Bierzeltes ist ein exzessiver Säufer!
Von den vielen welche gar kein Bierzelt besuchen ganz zu schweigen.

Anderes Beispiel:
Schau einfach nach Mallorca, da fahren ebenfalls Millionen Menschen hin, aber präsent in bestimmten Medien sind nur Schinkenstraße und Eimersaufen.

Viel Spaß ... Wo auch immer


Wolfgang

[dodo66]

Volksfest und Brauchtum geht auch z.B. wenn wir Franken o. bayr Wald o. Pfalz betrachten auf vielen ländlichen /kleinstädtischen Kirchweihfesten teils mit Pfarrer örtl. Trachtenverein, Landfrauen Feuerwehr etc authentisch nicht falsch und aufgesetzt dafür von der Bevölkerung getragen ohne xxl PR ohne Leute aus überallher herbeikarrend

[Kumopen]

.... leider nichts von gelernter und angewandter Toleranz, die sich dadurch auszeichnen würde andere Meinungen zu respektieren und zu tolerieren. Vielleicht lernt man das in Bayern ja nicht mehr, wobei Bayern sich in Sachen Toleranz ja noch nie großartig ausgezeichnet hat.

Bayern ist doch berühmt für seine "Liberalitas bavariae". Sprichwörtlich.
"Leben und leben lassen", sagt er und schiebt a Bröggala Emmentaler in die Mausfall'n.
Wie war ein Jubiläumsplakat zum Oktoberfest eines in Nürnberg schaffenden Malers betitelt? "175 Jahre bayerischer Nationalrausch"

[WuG]

Ja, so ist das wohl, dem einen reicht ein Besuch zur Erkenntnis,

Bist halt ein echter Schnellmerker


Wolfgang