VW - angekommen in der absehbaren Krise

[Austragler]

Ganz anders China. Die haben sich clever von den hoch.....

Du hast es auf den Punkt gebracht, deiner ganzen Post stimme ich zu.

In diesem Zusammenhang frage ich mich immer wieder :
Warum wird das bei uns ganz offensichtlich ignoriert?
Will man das nicht erkennen oder kann man es nicht ?
Die einzige Reaktion seitens der EU sind Strafzölle, und das obwohl die Industrie dagegen ist. Wenn die Chinesen wegen dieser Strafzölle (würde ich sofort zum Unwort des Jahres küren) bei uns weniger Autos absetzen können verkaufen sie diese halt woanders. Das haben schon die Japaner vorexerziert und es funktioniert bis heute. Das sind dann Millionen von Fahrzeugen die von der deutschen Industrie nicht verkauft werden ! Die deutsche Autoindustrie wird in naher Zukunft auf dem Weltmarkt untergehen. Daimler will sich auf das profitable Geschäft mit Luxuslimousinen konzentrieren, die Ohrfeige in und aus China kam postwendend. Im Werk Sindelfingen wird nur noch eine Schicht gearbeitet und trotzdem kriegt man auch die reduzierte Anzahl Luxuskarossen nicht an den Mann. Auf A-Klasse-Limousinen gibt Daimler 20% Rabatt. Damit sind diese Fahrzeuge aber immer noch überteuert, vor allem auch wegen der nicht mehr zeitgemäßen Wartungskosten. BMW reitet auf der selben Welle, der Absturz findet noch nicht statt, steht aber bevor. Zu Audi habe ich keine Meinung.
BMW ist derzeit der einzige deutsche Autobauer der in Deutschland investiert und das vor allem in E-Auto-Technik. Hier wurden und werden auch bahnbrechende Entwicklungen generiert. Stichwort E-Motoren aus Landshut und in absehbarer Zeit neuartige Batterietechnik aus Strasskirchen bei Straubing. BMW schreitet hier in Riesenschritten voran. Angriff ist die beste Verteidigung, nicht Strafzölle. Hoffentlich geht denen das Geld nicht vorzeitig aus.

[Oedi]

Die Mitarbeiter der Deutschen Autokonzerne haben bis jetzt gelebt, wie die Made im Speck

Wenn ich richtig unterrichtet bin, wurden bei VW zuletzt 4 Mrd. (4.000.000.000,00!) an die Aktionäre ausgeschüttet, davon allein ca. 1 Mrd. (1.000.000.000,00)!) an den Piech Clan. Aber schuld sind die Mitarbeiter. O.k., ich bin Laie, aber.....

[raidy]

O.k., ich bin Laie, aber.....

Wenn du den Aktionären die Dividende streichst, dann werden sie die ohnehin fallenden VW Aktien abstoßen und der Aktienkurs (Firmenwert) geht senkrecht nach unten. Dann hatr VW echte Finanzprobleme.
Das ist so als würde die Bank dir schreiben: "Weil es uns gerade nicht gut geht, streichen wir ihre Guthabenzinsen auf 0% und erhöhen ihre Kreditzinsen um 50%". Würdest du dein Geld dort lassen?

[ivalo]

Guten Morgen

Jetzt sind die Schuldigen bekannt, es sind die gierigen VW Aktionäre.
Von wem schreiben wir denn da?

Die Porsche Automobil Holding SE ist mit 53,3% Mehrheitseigner,
zweitgrößter Aktionär ist das Land Niedersachsen mit 20%.

" ... die Porsche Automobil Holding SE ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Stuttgart, die im Jahr 2007 aus dem Automobilhersteller Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG hervorging. Ihre mit Abstand wichtigste Anlage ist eine Beteiligung an der Volkswagen AG, die seit März 2019 rund 53,3% der Stimmrechte durch Volkswagen-Stammaktien und 31,4% des Kapitals umfasst ..."

Quellen: Google, Wiki

Gruss Urs

[jagstcamp-widdern]

die frage ist:
wann kaufe ich wieder vw-aktien?
also der kurze zeitraum zwischen dem absoluten tief und dem neuen steuergeschenk...

seit 50 jahren vw-freier haushalt!

[Agent_no6]

Zu den Dividenden: Die Dividenden sind doch nur noch der einzige Grund deutsche Auto Aktien zu halten, die Kurs-Verlauf ist doch komplett unterirdisch. Wenn man es mal als Langzeitinvestment ansieht. Beispiel Mercedes: 1998 stand der Kurs bei 60, wo stehen sie heute? Bei +- 60. nach 25 Jahren. Ok, in diesen Jahren wurde fast regelmäßig gute Dividende bezahlt.
Anderes Beispiel: Kurs von McDonald’s 1998 bei 40, jetzt bei knappen 280.
Und wenn ich mir die Dividende anschaue, Mäcces momentan „nur“ 2,27 % Dividendenrendite, auf Basis des jetzigen Kurses. Auf Basis von 1998 ~15%. Somit beides weit abgehängt, Dividende und Kurs. Und McD ist nun wahrhaftig kein Risikoinvestment, wenn man mal die aktuelle Kolibakterien Geschichte ausblendet, von der in einem halben Jahr kein Mensch mehr spricht.
Ok, Mercedes bezahlt seine Mitarbeiter besser als McDonald’s, das wäre der einzige Grund warum mir einfiele MB ins Depot zu legen …

[Berchumer]

Das ganze hat immer 2 Seiten die Gewerkschaft und Arbeitnehmer mit überhöhten Lohnforderungen und daraus resultierenden Lohnkostenn(siehe VW) und unqualifizierten Managern führt zwangsläufig dazu das Arbeitsplatze zu teuer sind und keine wie zb. hier günstige Modelle mehr hergestellt werden weil nicht genügend Marge . In der Automobilindustrie werden horrende Löhne gezahlt , das wird sich jetzt rächen . Ich gönne jedem einzelnen hohe Löhne aber da beißt sich letztendlich immer die Katze in den Schwanz . Und um es mal kritisch zu hinterfragen wer davon profitiert traut sich fast niemand .

[Kurt]

Um einen großen Teil der Mitarbeiter die das Versagen der Führungskräfte der Firma Lug und Betrug ausbaden müssen.
Seit Ich wegen der Dieselaffäre einen nicht geringen Verlust erlitten habe gibts bei uns keine Produkte der Firma mehr auf dem heimischen Hof.

[Weitreisender]

Das ganze hat immer 2 Seiten die Gewerkschaft und Arbeitnehmer mit überhöhten Lohnforderungen und daraus resultierenden Lohnkosten(siehe VW) und unqualifizierten Managern führt zwangsläufig dazu das Arbeitsplatze zu teuer sind ..................

So funktioniert leider nun mal unser Wirtschaftssystem. Das Zauberwort heißt Wachstum und führt dazu, das alles steigt. Löhne, Rohstoffpreise, Preise für Wirtschaftsgüter, einfach alles, das Ganze ist quasi ein "Perpetum Mobile" Eine Spirale in der alle Kosten / Preise gleichmäßig steigen, das nennt man dann Wirtschaftswachstum, wobei höhere Umsätze, in diesem Sinne, ja nicht mehr Produktion bedeutet, mehr Produktivität dagegen, bedeutet weniger Kosten und mehr Gewinn. das ist das Prinzip des Shareholder Value, mehr und schnelleren Gewinn auf Kosten anderer. NUR, es mehren sich die Stimmen, die sagen, daß es eben kein endloses Wachstum geben kann und das bringt dann eben noch ganz andere Probleme mit sich.
Es gibt auch Stimmen, daß eigentlich der Konsument schuld an der derzeitigen Wirtschaftsflaute sei - Er kauft einfach zu wenig - sowas aber auch. Mea Culpa.

Gruß

[Berchumer]

Leider konnte man von vornherein schon sagen das die rigorose Umstellung auf e-Mobilität nicht funktioniert da 1. die Infrastruktur nicht mithält 2. die e-Autos einfach hier in D zu teuer sind und 3. bei der Produktion von e-Autos werden wesentlich weniger Mitarbeiter benötigt werden , weil schlicht weniger Bauteile im e-Auto existieren.

Aber ich bin ja halt nur ein Handwerksmeister und kein Politiker oder Topmanager

[Hundefreund]

und in absehbarer Zeit neuartige Batterietechnik aus Straßkirchen bei Straubing. BMW schreitet hier in Riesenschritten voran.

Franz, da muß ich leider widersprechen.

Laut BMW Group findet dort keine Herstellung von Batteriezellen statt. Diese werden von Technologiepartnern gefertigt, z.B. dem chinesischen Hersteller CATL, welcher zu diesem Zweck gerade ein großes Werk in Ungarn bei Debrecen errichtet.

[WoMoFahrer]

Das größte Hindernis für e-Fahrzeuge sind z.Z. die Strompreise an den öffentlichen Ladestationen, die liegen teilweise bei mehr als 80 Cent /Kwh. Da in einem Liter Diesel ca. 10 Kwh Leistung enthalten sind müsste der Ltr Diesel an der Tankstelle ca. 8 € kosten. Wenn eine Regierung so etwas zulässt, wir es alleine aus wirtschaftlichen Gründen keine E-Mobilität geben. Und wenn es dann noch eine Partei in unserer Regierung gibt, die eine Technologieoffenheit predigt und nicht weiß, dass ein Verbrennungsmotor, egal mit was er betrieben wird immer nur eine Effizienz unter 30% hat, weil 70% immer als Abwärme anfallen. Das ist einfach pure Physik. Der Elektromotor ist in der Lage 90% der Energie in Vortrieb um zu setzen.
Das haben aber selbst die Grünen nicht verstanden, sonst hätten Sie das Ihrem Koalitionspartner längst um die Ohren gehauen. Selbst wenn E-Autos jetzt noch zum Teil nicht mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen, ändert sich das automatisch mit jeder weiteren Kwh das erneuerbar erzeugt wird. Aber beim Verbrenner ändert sich dadurch fast nichts, weil er diesen Strom ja nicht direkt umsetzen kann.

[Schwimmbutz]

Das muss ich aber auch mal relativieren:

Neulich am Tesla Supercharger: 0,35€/kWh.
Verbrauch im Mittel unter 20kWh/100km (also einem Äquivalent von 2L Diesel).
Somit ca. 7€/100km. Mach das mal mit einen Diesel, der in gleicher Leistungs- und Gewichtsklasse spielt.

Zu Hause lade ich natürlich günstiger, durch die PV Anlage oft kostenlos.

Ich würde nie wieder auf einen Verbrenner PKW umsteigen! Ich bin ca. 35tkm pa unterwegs, davon einiges dienstlich. Noch nie hatte ich Reichweitensorgen oder Angst vor einem leerem Akku.
Ich gebe dir Recht, die Preise an anderen öffentlichen Ladesäulen sind viel zu teuer. Hier muss aber natürlich auch die teure Errichtung erstmal wieder reingeholt werden.

[ivalo]

Guten Morgen

Die nackte harte Wahrheit:

Nach einem Gewinn von 248 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum fiel nun ein Verlust von 423 Millionen Euro an.
Der Absatz sank um 34,1% auf 47.000 Einheiten, der Umsatz gab ebenfalls nach: 4,7 Milliarden Euro, 2019 6,3.
Quelle: https://www.kfz-betrieb.vogel.de/trotz- ... 16e78/?p=2

Die Feuerzeichen an der Wand werden bedrohlicher.
Es muss gehandelt werden. Die Zeit des Palaverns ist vorbei.

In einem früheren Beitrag habe ich die näher rückende und unumgängliche "Radikalkur" beschrieben.
Nur so kann das Unternehmen wieder handlungsfähig werden.
Kein erfolgreiches Unternehmen kann von Gewerkschaften und Politik geführt werden.

Gruss Urs

[Weitreisender]

So schlimm ist es ja noch nicht, immer noch "Jammern auf hohem NIveau
Zitat Spiegel

sackte der Konzerngewinn nach Steuern gar um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ab. Der Umsatz fiel dagegen nur um ein halbes Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.

Das immer noch ein Gewinn von 6 Milliarden / Jahr - arme Aktionäre

Gruß

[Austragler]

Audi macht das Werk in Brüssel dicht. Ersatzlos, die Belegschaft kann gehen.

[jagstcamp-widdern]

dann können die doch in schland 7% mehr zahlen und im gegenzug die arbeitszeit auf 30 h reduzieren!

[raidy]

Heute die Automobilhersteller, heute schon und morgen noch mehr die Zulieferer.
Ich halte mich zwar für einen Optimisten, doch fürchte ich eine heftige Rezession wird kommen.


Wenn die meisten Fabriken erst still stehen oder ins Ausland abgewandert sind, haben wir garantiert unser CO2 Ziel erreicht. Dann wird auch die Energie wieder billiger, weil endlos Überschuss da ist.

[Nikolena]

Ich halte mich zwar für einen Optimist, doch fürchte ich eine heftige Rezession wird kommen.

Raidy, wir sind längst mittendrin. Es hat nur noch nicht alle Bereiche wirksam erreicht.

[raidy]

Mal abwarten welche Ideen VW außer Entlassungen noch so hat. Denn mit Entlassung und Werksschließungen allein werden ja deren Modelle weder besser, noch wirklich günstiger. Alleine die Abfindungen dürften VW auf Jahre zusätzlich belasten.

(Montage, nicht real)