Sven, ich kann deinen Beitrag vollumfänglich verstehen und dir nur beipflichten.
Nur der letzte Satz lässt mich aufhorchen:
Sellabah hat geschrieben: Mi 4. Dez 2024, 05:19
Wir haben gestern noch zusammen gestanden um 16:00 vor der Boulebahn: " Hättet ihr jemals gedacht, am 3. Dezember in kurzen Hosen draußen mit Kugeln zu spielen und die Sonne zu genießen? Braucht man mehr im Leben?"
Ja - eine Aufgabe!
Das Ultra-Chilling wird entweder irgendwann fad oder man verfällt in eine Faulheits-Spirale. Ich kenne das von ein paar meiner letzen Urlaube, die ich wegen Arbeitsstreß als Chill-Urlaub geplant habe. Die erste Woche - totale Erholung, die zweite Woche - Ameisen im Popo.
Wir haben genau den entgegengesetzen Weg vom Sven eingeschlagen: Aus zwei Stadtwohnungen haben wir eine gemacht, und die wird zur Absteige unter der Woche degradiert. Fürs Wochenende und dem späteren Ruhestand haben wir uns ein Häuschen am Land angelacht.
Was hat das jetzt mit dem Thread-Titel zu tun? Nun, das Häuschen kostet weniger als die ehemalige Stadtwohnungen, die zweite Stadtwohnung wird mit Pensionsantritt aufgegeben. Wir brauchen dann keine Parkpickerln mehr, keine Fahrscheine für die Öffis, machen weniger PKW Kilometer, haben also unterm Strich bei weniger Einkommen auch weniger Ausgaben. Dazu kommt dann noch eigener Anbau von (Bio!) Gemüse, Nähe zum Ab-Hof Verkauf, und anderes, was das Nicht-Stadtleben so lebenswert macht.
Aber sonst bin ich voll beim Sven - Konsumgüter abbauen, man braucht das Zeug nicht. Du besitzt die Dinge nicht, die Dinge besitzen dich. Je mehr Klump man los wird, umso leichter wird das Leben *). Und das spiegelt sich auch auf die Kaufkraft wider. Wenn uns der Russe das Gas abdreht, dann haben wir noch einen Holzofen. Wenn die Speisekarte schmal wird, dann legen wir uns ein Glashaus und Hühner zu, zur Not auch Schafe. Es ist immer gut, einen Plan B zu haben. Damit tun sich natürlich die städtischen Pensionisten schwer, die in ihreren teurer werdenden Wohnung gefangen sind und deren Rente immer weniger wird.
*) Das hat natürlich auch Auswirkung auf unser Womo-Leben - kein Solar mehr, keine Klima, noch niemals SAT und TV, etc., alles nach dem Motto "So viel wie nötig, so wenig wie möglich".