Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

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Sellabah
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Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#1

Beitrag von Sellabah »

Angefangen mit einem VW Bulli T2 selbst ausgebaut im Zivildienst hat sich mein Fuhrpark und auch mein Berufsleben stark verändert. Damit verbunden auch meine finanziellen Möglichkeiten.

Aber dass ist nicht bei jedem so. Und ich finde auch, dass ein super Luxusblingblingmobil nicht auch einen tollen Urlaub beschert. Viele Gewohnheiten von früher möchte ich nie ablegen. Kaffee selber brühen, Eier im Pott kochen, Wasser ab und an mit der Gießkanne holen und mein Portapotti wegbringen ist genauso Nostalgie, wie ab und an auf einen Campingplatz zu fahren statt auf Stellplätze.

Ich möchte mich niemals erklären möchten bei Nachbarn , warum ich mir so ein Fahrzeug leisten kann, oder wie ich es erlebt habe, dass gegenüber der Morelo Pilot gegrüßt wird, aber kaum ist er verschwunden, fangen die typischen Gespräche an, wieviel Kunden er dafür über den Tisch gezogen hat und wieviele Angestellte er für sich schuften lässt in der Zeit, wo er da drin hockt. Hat er dann noch ein Kennzeichen der ehemaligen DDR, sind alle Weichen gestellt. :mrgreen: Deutschland ist Neidland.

Mit dem Wohnmobil fahren ist für mich die Unbefangenheit von früher wiederzufinden. Zwanglos mit Leuten zu kommunizieren, die im Auszeitmodus sind. Eine konfliktfreie Zeit zu verbringen. Die Natur oder eine Abwechslung vor der Tür zu haben und den Grill anschmeißen zu können, ohne dass oben Rentner Alfred aus dem Dachfenster mir lautstark Tiernamen beibringt.

Anders wie beim Harley oder Porsche Treffen geht es nicht um Schw..zvergleich, sondern um das gemeinsame Bedürfnis dieser Art von Urlaub und jedes Mal öffnet es mein Herz, wenn ein uraltes Wohnmobil mit ein oder zwei steinalten Greisen vorfährt wo man genau weiß, dass es ihr Leben ist.
Für mich sind wir alle gleich.

LG
Sven
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Fazerfahrer
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#2

Beitrag von Fazerfahrer »

Ich teile Deine Meinung nicht komplett. Nur weil Menschen ein Hobby bzw. eine Art zu reisen teilen, muss ihr Anspruch bzw Erwartung nicht in die gleiche Richtung gehen.

Ich habe nicht die gleiche Camping Vergangenheit wie Du, sondern bin nur ein paar mal im Mietmobil als Kind mit meinen Eltern unterwegs gewesen.

Natürlich stehe ich als grundsätzlich offener Mensch anderen Campern egal ob auf Stellplatz oder Campingplatz offen gegenüber, aber jemand der mir im normalen Leben unsympathisch ist bleibt es auch mit Camper.
Mit Grüßen aus dem Fränkischen Seenland, Thorsten.
<Anon1>

Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#3

Beitrag von <Anon1> »

Fazerfahrer hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 11:54
Ich teile Deine Meinung nicht komplett. Nur weil Menschen ein Hobby bzw. eine Art zu reisen teilen, muss ihr Anspruch bzw Erwartung nicht in die gleiche Richtung gehen.
Genauso ist es. Die einzige Gemeinsamkeit ist ein Wohn- oder Reisemobil. Die Eigner bilden ein unterschiedliches Abbild der Gesellschaft wie letztendlich überall ab. Das war schon immer so, das wird sich auch nicht ändern.

Manchmal kommt mir das würgen, manchmal entwickelt sich ein angenehmes Gespräch. Wahrscheinlich beruht das auf Gegenseitigkeit. 8-)
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vorerst
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#4

Beitrag von vorerst »

Der permanente Versuch DEN typischen Camper zu definieren ist von vorn herein zum Scheitern verurteilt, denn DEN typischen Camper gibt es nicht.
Es gibt auch keine zu kleine oder zu große Wohnmobile, denn jeder ist anders gestrickt. Selbst den Begriff Glamping finde ich falsch, denn wo fängt denn angeblich Luxus an und wer will denn definieren war "normal" ist? In den Jahren der ersten Wohnmobile wäre jedes heutige ein "Luxusmobil" gewesen.
Warum sollte jemand der es sich leisten kann, nicht auch ein WoMo mit mehr Annehmlichkeiten gönnen?
Wieso wirft man vielen die es sich leisten können was "ganz besonderes" zu fahren deshalb oft Protzerei vor?

Sind nicht die schlimmsten Zeitgenossen immer die, welche sich über die anderen ablassen, statt sich an der eigenen Nase zu ziehen?
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Austragler
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#5

Beitrag von Austragler »

Ein Erlebnis möchte ich hier erzählen:
Vor mehreren Jahren standen wir auf dem Stellplatz in Greetsiel, uns gegenüber stand ein Concorde-Liner, Besatzung ein Ehepaar mit Hund. Der Mann kam zu uns rüber und sprach mich an: Darf ich sie was fragen ?
Natürlich!
Sie haben E-Räder, sehe ich, ich wollte mich nach ihren Erfahrungen erkundigen, wir wollen uns auch welche zulegen und wissen noch nicht genau was das richtige ist. Es entwickelte sich nicht nur ein nettes Gespräch zwischen Liner-Pilot und Hymertramp-Kutscher.
Ich bot ihm auch an sich unsere Räder auszuborgen und ein paar Kilometer damit zu fahren.
Man sieht: Den Charakter eines Menschen kann man niemals an dem Mobil festmachen das er fährt. Wir sind alle Menschen, und wenn sich einer für was besseres hält, soll er, interessiert mich nicht.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Sellabah
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#6

Beitrag von Sellabah »

vorerst hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 12:49
Der permanente Versuch DEN typischen Camper zu definieren ist von vorn herein zum Scheitern verurteilt, denn DEN typischen Camper gibt es nicht.


…….wer will denn definieren war "normal" ist? In den Jahren der ersten Wohnmobile wäre jedes heutige ein "Luxusmobil" gewesen.
Der typische Camper baut im Regen ein Spitzdachzelt auf, trinkt mehr wie ein Bauarbeiter und rennt morgens in der einen Hand die Bildzeitung in der anderen die Klorolle im Achselhemd mit Tennissocken in Turnschuhen und kurzer Kordhose über den Platz. Abends wird die Erascosuppe über der Flamme geröstet.

Punkt 2 trifft des Pudels Kern. Meine letzte Tour in Echternacherbrück stand hinter mir ein 86er Hymercamp 46.
Die Kiste hatte damals das Pärchen mit dem wir immer fuhren. Ich hab damals überlegt, wie man sich so etwas neu kaufen konnte.

LG
Sven
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Travelboy
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#7

Beitrag von Travelboy »

Ist inzwischen alles überzogen - meine Meinung :kgw

Ich / wir brauchen keinen "Liner", brauchen keine Sanitäranlagen und brauchen auch keinen Anhänger mit Boot oder PKW drauf.
Wenn diese Geschütze auf den Platz kommen, können wir nur mit dem Kopf schütteln und hoffen das der nicht ausgerechnet neben uns stehen will.

Unser kleines 7m Mobil bietet alles was wir zum Wohlfühlen brauchen, einschließlich einem eigenen Badezimmer und eigener Stronmversorgung.

Tja und dann bedauern wir diese "Liner" Fahrer von Morelo und Co. sogar sehr oft, haben alle keine eigenes Badezimmer, müssen die gemeinschaftlichen Sanitäranlagen nutzen und vor dem WC Schlange stehen. Und ohne Stromversorgung läuft bei denen wohl auch nichts, stehen immer direkt neben einer Stromsäule ]:->

Nee das alles hat für uns nichts mehr mit Reisemobilurlaub zu tun.
Schöne Grüße
Volker
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AndiEh
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#8

Beitrag von AndiEh »

Wenn ich an einem Porsche vorbei komme, kommt mir der Gedanke, will haben. Wenn ich einen freistehenden Bungalow inmitten eines größeren Grundstückes sehe, dass durch eine Hecke vor Blicken geschützt ist, denke ich mir: So würde ich mir auch ein Haus bauen, wenn ich im Lotto gewinnen würde.

Woran ich aber nicht denke, ist: Wer fährt da drin oder wer wohnt darin.
Würde ich die Besitzer treffen, würde ich sie nach den Objekten meiner Wünsche ausquetschen, weil mich die Objekte interessieren würden.

Ob ich die Menschen sympathisch finden würde, läge aber ausschließlich daran, wie sie sich verhalten würden. Würde ich neidisch auf sie sein? Nie im Leben. Was können die Menschen dafür, dass sie entweder fähiger als ich waren, geerbt habe, oder sonstwie mehr finanzielles Glück im Leben hatten, um sich das leisten zu können? Neid ist doch völliger Quatsch, wenn man mal bedenkt, dass man doch genau das selbe kaufen würde, wenn man die Möglichkeit dazu hätte. Ich kann doch nicht auf jemanden neidisch sein, dem ich eigentlich gratulieren möchte, zu seinen Entscheidungen.

Neidisch kann man nur sein, wenn man mit seinem eigenen Leben hadert. Und das tue ich nicht. Klar, würde ich einige Entscheidungen anders ausprobieren wollen, wenn das ginge. Ob das dann aber zu besseren Ergebnissen führen würde....wer weiß das schon.

Fazit: Ich bin glücklich mit meinem Leben, wie es ist. Und für mich sind erst einmal alle Menschen gleich. Ob ich sie nach dem Kennenlernen dann sympathisch finde, hängt dann ausschließlich von ihrem Verhalten ab, aber ganz sicher nicht vom Geldbeutel, oder mit was sie unterwegs sind.

Noch eine kleine Anmerkung zum Forum: Mir ist es auch hier völlig egal, wer welcher User es ist, der etwas schreibt. Ich reagiere ausschließlich auf das Geschriebene selbst. Meist lese ich sogar erst den Text und könnte gar nicht sagen, welcher User das geschrieben hat. OK, mittlerweile stimmt das nicht mehr ganz, denn mit der Zeit erkennt man den Schreibstil schon wieder und bräuchte deshalb auch gar nicht mehr nachschauen. Aber selbst Sven schreibt manchmal Beiträge, bei denen ich erst nach einiger Zeit merke, dass er sie geschrieben hat. ;-)

Menschen nach ihren Besitztümern, nach ihrem Aussehen, nach ihrer Herkunft, nach ihrem Geschlecht zu definieren, werde ich nie verstehen.
Und ob jemand es bevorzugt in einem alten T2 auf Reisen zu gehen, oder in einem 10m Liner ist mir so etwas von egal.

Gruß
Andi
P.S Sorry, bin ein wenig philosophisch geworden, war mir aber gerade danach
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Unterwegs mit einem Knaus Sun Ti 700 MEG 2019 4t Jetzt reisen.....nicht später
Wie funktioniert das Forum? Hier entlang für Tipps und Tricks: KLICK
Sellabah
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#9

Beitrag von Sellabah »

Vielleicht ist es manchmal auch das Ausleben von Kinderträumen.
Mein großer Sohn hatte als Kind immer nur Lieblingssendungen, wo amerikanische Pickups und Vans zu sehen waren.
Er fährt heute nichts anderes. Weder in seiner Firma noch privat. Ob die Dinger 25 Liter Super saufen ist ihm egal.

Wenn er mir aus Mobile.de Wohnmobile vorschlägt, nichts unter 9 Meter.
Und immer möglichst LkW wie Atego oder MAN.

Ich hätte es auch fast mal versucht. Aber jedesmal wenn ich probegesessen bin und dann in mein Wohnmobil zurück gekommen bin, wurde ich nachdenklich, ob ich mir Flexibilität nehme.

Ein Kastenwagen wäre mir derzeit zu eng, aber ohne Tiere würde ich auch diesen Versuch einmal wagen.

Ein alter Gebrauchtwagen über fünf Jahre, da tu ich mich einfach schwer, weil ich die Historie nicht kenne.
Früher, beim Bulli hatte ich immer Sorge anzukommen. Und einmal, zum Glück auf dem Rückweg von Holland hat es mich erwischt. Motorschaden. Das ist für immer abgespeichert.

Welcher Anblick mir nicht so gefällt, sind ungepflegte Fahrzeuge und ungepflegte Insassen. Nicht alte Fahrzeuge und die Art der Kleidung, sondern wenn man erkennen kann, dass die Bewohner sich selbst nicht pflegen und auch das Fahrzeug vom Schmodder zusammen hält.

Und man kann Patina und das Opa Erwin nicht mehr auf Dachhöhe kommt mit dem Schwamm davon unterscheiden, ob Leute als Messis unterwegs sind.
Angehen tut es mich aber eigentlich nicht.

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
Anon11
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#10

Beitrag von Anon11 »

Höher, weiter, schneller?

Wer das nötig hat tut mir leid!

Mir ist egal ob der Mensch der mir da begegnet aus einem alten Bulli, oder einem Morello aussteigt. Den Morello wöllte ich nicht mal haben, auch geschenkt nicht!

Wenn jemand was hat, was mir gefällt frag ich halt nach um Infos zu bekommen, wenns sich ergibt. Neid kommt aber nie auf, zumindest nicht im negativen Sinne, manchmal setzt ein habenwollen Effekt ein (vor dem der beste aller Ehemänner manchmal auch Angst hat *LOL* )

Wir sind zufrieden, Menschen trete ich offen gegenüber, entweder es passt oder eben nicht, ich muss nicht jeden mögen und es muss auch nicht jeder mich mögen.

Es gibt auch Tage da gehe ich Menschen aus dem Weg, ich brauch das nicht zwingend... ein zu kommunikativer Nachbar auf dem CP ist für mich schon ein wenig Folter.
<Anon1>

Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#11

Beitrag von <Anon1> »

Anon11 hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 14:00
Den Morello wöllte ich nicht mal haben, auch geschenkt nicht!
Doch geschenkt schon und schnell weiter verscherbeln. :mrgreen:
Anon22
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#12

Beitrag von Anon22 »

Ich stehe mitten in einer Surfergemeinschaft. Viele Stammgäste. Der ein zigste der nervt ein XXXL MC Rent Dickschiff mit laufender Klima, ein überall hin kack... Dobermann und ein 1,5 m Weber Kugelgrill für zwei Würstchen. Kommt Abends um 21 Uhr, plärrt den ganzen Tag am Handy, und fuhr um 5 Uhr Morgens wieder ab......
Ich nehme dir den Tröd hier nicht wirklich ab lieber Sven. :duw:

Sorge hätte ich mit einem neuen Mobil nicht anzukommen.

Ich habe jetzt mit einigen Wohnmobilisten gesprochen die aus meiner Sicht Standardfahrzeuge fahren.
TI mit Einzelbetten und 7 - 7,50 m auf Duc.
Teils Sondermodelle unter 60000 - 89000 €.

Viele erklären sich von selbst Bausparverträge oder Finanziert zu haben. Der Preis für junge Gebrauchte sei zu hoch gewesen. Und die 16 % Mwst. wurde als Anlass genommen.
Jammert aber über Zusatzjobs, Überstunden und altersbedingte Krankeiten
SO richtiges Campen war nie das Thema. Gründe für das campen war Corona..........

80 % haben uralte oder neue Bullis.

Der erste Schritt ist zur Stromsäule. Man hat zwar alles an Board, aber für Fön und Kühlschrank braucht man Strom.
Toiletten wird auch nur Nachts benutzt.
Die gute alte Spülschüssel kommt bei denen zum Einsatz.

Man wundert sich, dass ich kein Strom brauche und alles im Mobil erledige. Auch dass ich jetzt das vierte mal meinen Aufenthalt verlänger und bis Weihnachten bleiben könnte.
Wo ich doch ein 24 Jahre altes Mobil fahre? *BYE*
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vorerst
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#13

Beitrag von vorerst »

AndiEh hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 13:42
Neidisch kann man nur sein, wenn man mit seinem eigenen Leben hadert.
Dieser eine Satz ist wie ein "Sirup der Philosophie". Hut ab Andi.

Was ist Luxus?

Der geistige Luxus:
Ich war seit vielen Jahren mal wieder auf unserem Lieblings-CP (wird nicht genannt). Die Tochter des Besitzers hat geheiratet, sie haben ein kleines Mädchen. Finanziell haben sie immer an der Grenze gelebt, aber der Besitzer will auch keinen anderen Lebensstil, nicht "mehr Hektik für mehr Geld".
Sie sind mit dem Leben sehr zufrieden. Und mit dem Leben zufrieden zu sein ist Luxus! Was will man mehr.

Der materielle Luxus:
Deren Tochter hatte ein kleines alter Fahrrad das nicht mehr funktionierte. Die Achse hing fest, ein Reifen war platt. Nun hat der Besitzer leider kaum handwerkliches Geschick und für eine Reparatur war das Geld zu knapp.
Da habe ich mir das Rad geschnappt und es innerhalb 3 Stunden wieder gängig gemacht. Radlager mit Balistol eingesprüht, bis man die Achse ausklopfen konnte, alle Lager mit Spiritus gereinigt, alles montiert und eingestellt, Reifen geflickt. Und als Bonbon habe ich ihr noch eine sehr einfach Akkulampe (meine Reservelampe) spendiert. Als sie das Rad funktionierend wieder bekommen hat, kamen ihr Tränen der Freude.
Für sie ist also ein altes Rad das läuft echter Luxus. Ein Kind aus reicher Familie würde so ein Rad nicht einmal anschauen. Aber dafür kann das Kind aus reicher Familie nicht, es lebt einfach in einer materiell völlig anderen Welt.
Materieller Luxus ist also stark abhängig von der für die Person "normalen" Umgebung. Wer nichts hat, empfindet wenig mehr als Luxus, wer Normalverdiener ist findet ein besonders gut ausgestattetes WoMo als Luxus, und wer im Geld schwimmt weiß gar nicht mehr was Luxus ist, denn für den ist alles käuflich und somit normal.

Fazit: Luxus ist ein äußerst dehnbarer Begriff, denn es kommt darauf an, aus welchem Standpunkt aus man es betrachtet.
Das oben genannte Kind hat sich über ihr Fahrrad sicher mehr gefreut, als der Betuchte über sein neues WoMo.
Und das hungernde Kind in der dritten Welt empfindet eine vollwertige Mahlzeit als Luxus - eigentlich traurig!

Und Neid gibt es eigentlich immer nur dann, wenn man selbst das Objekt der Begierde nicht haben kann, warum auch immer.
Hätte man es , würde man gar nicht verstehen, warum andere plötzlich neidisch sind.
Anon11
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#14

Beitrag von Anon11 »

MobilLoewe hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 14:09
Anon11 hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 14:00
Den Morello wöllte ich nicht mal haben, auch geschenkt nicht!
Doch geschenkt schon und schnell weiter verscherbeln. :mrgreen:
ok... das ist natürlich ne Option 😁
Anon22
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#15

Beitrag von Anon22 »

IMG-20210610-WA0015.jpg
Luxus ist Freizeit zu haben.

Die einen sind glücklich ihre Luxusgüter zu betrachten, ich wenn ich den Sonnenuntergang sehe.
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Chief_U
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#16

Beitrag von Chief_U »

Um andere Mobilisten mach ich mir überhaupt keine Gedanken. Schlimm. Das deutsche Spießbürgerdenken ging mir schon als junger Mensch gegen den Strich. Auch so Belehrungen ( zu teuer, zu hoch, zu gefährlich etc) von Dritten gehen an mir vorbei. Die Bergprediger halt… :kgw
Jeder ist für sich verantwortlich.
Im Leben kann man vieles ändern, sein Gegenüber aber nicht. Das muss ich so nehmen, wie es ist und das beste für beide Seiten daraus machen. Bis jetzt fuhr ich sehr gut damit. Das ganze Leben ist eine Ansammlung von Kompromissen.
Die Woche holte ich mit meiner Frau ein neues Auto (JW) für uns. In der Nachbarschaft wird schon wieder spekuliert. Aussteiger ohne Arbeit, wie geht das…? Egal, dafür sitzen sie dann nicht so lange vor der Glotze.
Das was Sven gerade macht, das finde ich sowas von geil! Und er lässt uns dran teilhaben. Er schwurbelt nicht nur herum, er macht was wohl überlegt. Das kann nur gutgehen!
Mit Machern ist dieses Land zu dem geworden, was es heute ist. Durch die wachsende Zahl der Bedenkenträger droht leider vieles stark ins Wanken (wenn nicht sogar zu Einsturz) zu kommen.
Lasst uns einfach miteinander auskommen!
*DRINK*
Viele Grüsse
Chief_U / Uwe
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Berchumer
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#17

Beitrag von Berchumer »

Das wichtigste ist das man einfach das macht was man möchte und Versucht sich seine Träume zu verwirklichen weil Geld ist letztlich nicht alles und das Leben ist endlich. Und man sollte immer daran denken das man auch mal klein angefangen hat und wo man her kommt . Mein Motto ist immer tue nichts was dumme Menschen tun, egal auf dem CP oder SP oder im täglichen Leben dann klappt es auch mit dem miteinander auskommen.
....sei so gut gelaunt das negative Menschen keine Lust haben in deiner Nähe zu bleiben .

Gruß von Ralf aus Hagen

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vorerst
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#18

Beitrag von vorerst »

Berchumer hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 14:48
Das wichtigste ist das man einfach das macht was man möchte und Versucht sich seine Träume zu verwirklichen...
Stimmt!
Berchumer hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 14:48
....weil Geld ist letztlich nicht alles und das Leben ist endlich.
Geld alleine macht nicht glücklich, ........ aber auch nicht unglücklich. Manche Träume lassen sich eben doch nur damit verwirklichen. ;-)
Berchumer hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 14:48
Mein Motto ist immer tue nichts was dumme Menschen tun, ....
Erinnert mich schwer an "Forrest Gump: Dumm ist, wer Dummes tut."
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Schröder
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#19

Beitrag von Schröder »

es gibt sie immer, die die meinen, nur ihre Wahl sei die einzig richtige und alle anderen haben keine Ahnung!

Vor 22 habe ich mich im ersten Womoforum (Camperfreunde) angemeldet. Mal ein paar Auszüge aus der Zeit: Ein Stellplatz der mehr als 5,-DM kostet wird nie im Leben angefahren, eine Batterie mit 200Ah ist Protzerei und braucht kein Mensch und ein CP oder Stellplatz, der vorgebucht werden muss und sogar eine Anzahlung verlangt hat eh keine Überlebenschance, automatische SAT ist nur für Behinderte die es nicht mehr schaffen ihr 3-Bein aufzustellen. Solar war erst im Kommen und LifePo gab es noch nicht.
Wenn sich die Leute an ihre Äusserungen gehalten haben, dürften die ja schon lange nicht mehr unterwegs sein.

Glaube nicht, dass sich Leute verändern, nur weil sie vom T4 auf einen Hymer VI umgestiegen sind, glaube eher, dass die Ansprüche mit der Zeit so weit gestiegen sind, dass sie im T4 keinen Platz mehr finden.
Leute die dann Spass daran haben, ständig ihren Komfortideen nachzugeben, landen irgendwann
zwangsläufig beim "Morelo"....glaube aber immer noch nicht, dass sich durch den "Morelo" der Chrakter verändert. Das der Morelofahrer dann aber vielleicht kein Interesse mehr daran hat, sich über Themen zu unterhalten, z.B. welches Teelicht nach der täglichen Batterieabschaltung am längsten brennt, kann ich schon verstehen, weil solche Themen hat er vielleicht schon vor 20 Jahren abgehakt.

Die Sprüche von den Neucampern, dass man mit "Morelo" gar kein Camper mehr ist, nimmt man eben hin, oder diskutiert sie.
Aussagen wie, wir haben doch alle das gleiche Hobby sieht der mit 800AH LifePo mit Sicherheit anders als der mit den 200 Teelichtern. Trotzdem können beide Besatzungen schöne Tage/Abende gemeinsam verbringen, weil sie in anderen Bereichen auf der gleichen Wellenlänge liegen....und genau hier sind doch die Leute mit ihren Vorurteilen und unterschwelligen Neiddebatten ganz unten durch!
Und glaubt mal nicht, dass es wenige Leute sind die die Sprache der Augen, Mimik und Gestik verstehen, also erspart euch auch die Schleimereien. :mrgreen:
Gruß
Thomas

Verlierer suchen nach Ausreden....Gewinner nach Lösungen!
Anon22
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Re: Glamping, Camping und alles was dazwischen ist.

#20

Beitrag von Anon22 »

Die Themen zu Svens "Vorhaben" könnte man alle zusammen fassen.
Sind wir hier jetzt beim Aussteigen,.... verhalten oder Sinn des Campens?

Was ist jetzt so weltbewegend daran sein Haus zu verkaufen, in eine Wohnung zu ziehen, beruflich kürzer/auszuscheiden und ein anderes Wohnmobil zu kaufen?
Da er vermutlich nicht Gitarre spielen kann, wird er ein regelm. Einkommen haben.
Oder wie vor 4 Tagen im TV. Aussteiger basteln von Strandgut "Skulpturen"!
Verkaufen o. tauschen die gegen benötigte Artikel.

Das wäre was für mich. Aber ich habe ja meine blöden Mieteinnahmen.........
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