UN-Weltklimabericht

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Hans 7151
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Re: UN-Weltklimabericht

#21

Beitrag von Hans 7151 »

vorerst hat geschrieben: Mo 9. Aug 2021, 23:31
Ein sehr tolles Interview zum Thema Waldsterben, absolut lesenswert.
Darin sagt der Waldpapst Peter Wohlleben vereinfacht das nur der Mensch-gemachte Wald stirbt, die unberührten aber nicht gefährdet sind.

Und ein toller Spruch bei den Kommentaren: "Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten , Fichten"
Ja er mag wohl recht haben. Aber leider brauchen wir Nutzwald für Bau und Industrie. Oder es wird importiert dann ist es auch nicht besser.
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vorerst
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Re: UN-Weltklimabericht

#22

Beitrag von vorerst »

Hans 7151 hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 08:40
vorerst hat geschrieben: Mo 9. Aug 2021, 23:31
Ein sehr tolles Interview zum Thema Waldsterben, absolut lesenswert.
Darin sagt der Waldpapst Peter Wohlleben vereinfacht das nur der Mensch-gemachte Wald stirbt, die unberührten aber nicht gefährdet sind.

Und ein toller Spruch bei den Kommentaren: "Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten , Fichten"
Ja er mag wohl recht haben. Aber leider brauchen wir Nutzwald für Bau und Industrie. Oder es wird importiert dann ist es auch nicht besser.
Ich denke ein Mittelweg wäre das richtige. Mehr Mischwälder statt Monokulturen und einige Wälder sich selbst belassen.
Es ist halt wie in der Landwirtschaft auch: Jahrhunderte lang wusste man, dass Wechselfrucht den Boden schont, trotzdem pflanzt man Monokulturen auf Teufel komm raus. Und nachher wundert man sich , dass die Böden auslaugen, die Insekten sterben und die Erosion den wertvollen Boden weg schwemmt.
Doch wenn nur auf billig und schneller Profit gemacht wird, leiden eben Wald und Böden.
Wir müssen einfach verantwortlicher mit den Ressourcen umgehen, denn was heute billig erscheint kommt uns später teuer zu stehen.

Oder wir machen auf "nach uns die Sintflut" und feiern Sodom und Gomorra, bis die Natur uns das Licht ausknipst. So wird es wohl auch kommen, denn ich rein persönlich und subjektiv glaube, dass wir die Schwelle der Korrekturfähigkeit bereits überschritten haben.
Und der letzte Mensch kann dann noch in eine Tafel meißeln: "Ausgestorben trotz Gehirn".
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rumfahrer
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Re: UN-Weltklimabericht

#23

Beitrag von rumfahrer »

Austragler hat geschrieben: Mo 9. Aug 2021, 22:30
Und nun erdreistet sich eine politische Partei den Waldbesitzern vorschreiben zu wollen ob und wieviele Bäume sie fällen dürfen.
Franz, bitte bleibe bei den Fakten. Die Verordnung zur Begrenzung des Holzeinschlags wurde im März vom Bundesrat beschlossen und ist nicht der "einen" politischen Partei anzulasten. Die Maßnahme zielte auf die Verbesserung der Erlössituation der Holzwirtschaft.

Es existiert eine nationale Biodiversitätsstrategie, die vom CDU geführten Bundeslandwirtschaftsministerium umgesetzt werden soll. Die besagt, dass 5% der deutschen Waldfläche sich selbst überlassen werden soll. Darauf bezieht sich letztlich das Wahlprogramm der von dir augenscheinlich beschuldigten Partei.

Gruß
Steffen
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Was würde es bringen mehr zu wollen?
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Re: UN-Weltklimabericht

#24

Beitrag von Austragler »

vorerst hat geschrieben: Mo 9. Aug 2021, 23:31
Und ein toller Spruch bei den Kommentaren: "Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten , Fichten"
Die Fichten die der Borkenkäfer vernichtet hat wurden von Menschen gepflanzt die längst nicht mehr leben. Also sind hier Vorwürfe von Klugscheissern und Ahnungslosen vollkommen Fehl am Platz, wobei ich Peter Wohlleben ganz bestimmt nicht zu diesen rechne.
Die Fichte war über viele Generationen der "Brotbaum", und was Bauholz angeht ist er es noch heute. Ich habe im Dezember 2019 eine Fläche von 1,2 ha Wald plattgemacht, überwiegend Fichten, um der Borkenkäferplage einen Riegel vorzuschieben. Im Zuge der Fällungen wurden auch einige Tannen mit gefällt, sie hätten als freistehende Bäume den nächsten Sturm nicht überstanden. Insgesamt 3 nach dem Kahlschlag freistehende Eichen wurden beim nächsten Starkwind umgeworfen.
Es war eine Tanne dabei mit fast 8 fm Holzmasse.
Für das Fichten-Langholz bekam ich vom Säger € 80,- je Festmeter, für die Tanne gab es 60 Euro. Noch Fragen ? Tannenholz wäre wesentlich widerstandsfähiger als Bauholz als Fichte, es ist aber wesentlich schwerer. Die gefällte Riesentanne konnte z.B. nicht vom Harvester gefällt und aufgearbeitet werden, weil zu dick und zu schwer. Der Ausleger des Harvesters hätte 5 Tonnen heben können, die Tanne war schwerer. Ausserdem reichte das 70-cm-Sägeschwert der Maschine nicht um den Baum abzuschneiden.
Wir haben gut 1 Jahr nach der Fällung aufgeforstet, 3650 Bäume, sortiert nach den Vorgaben des Forstamtes. Selbstverständlich wird der Wald nun ein Mischwald. Fichten gibt es nach wie vor viele darin, alle aus der Naturverjüngung die reichlich sprießt. Sie werden auch wachsen und irgendwann als Bau- oder Brennholz genutzt werden. Und was aus den gepflanzten Bäumen irgendwann mal wird werden meine Nachkommen sehen, ich nicht mehr.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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vorerst
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Re: UN-Weltklimabericht

#25

Beitrag von vorerst »

Franz, das Problem ist, dass der Markt nicht Willens ist für einen aufwändiger zu pflegenden Wald auch den Mehrpreis zu bezahlen.
So wie alle über Massentierhaltung herziehen, aber das Schweinefleisch für 3,99€/kg wollen und das Gemüse aus Spanien dem Marktstand vorziehen, einfach weil des billiger ist. Nachhaltigkeit muss auch beim Bauern ankommen, sonst macht es keinen Sinn


Ich finde es schon richtig, wenn man mehr Anreiz für ökologisch sinnvolle Mischwälder fordert, aber natürlich muss der Aufwand dann auch am Holzpreis bemerkbar sein. Mag sein, dass die Fichte über Generationen der Brot- und Butterbaum war, aber heute leidet die Fichte und wird sich bei unserem veränderten Klima nicht mehr lange halten.
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Re: UN-Weltklimabericht

#26

Beitrag von Austragler »

Volkmar,
der Markt / Endverbraucher zahlt für viele Holzprodukte heute das Doppelte wie vor einem Jahr, die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Der Markt gibt den Preis also her weil es keine Alternative gibt.
Das Problem ist nur: Wer sackt den Profit aus dem höheren Marktpreis ein ?
Die Waldbesitzer bekommen davon fast nichts, weil selbst die Waldbesitzervereinigungen nicht in der Lage sind einen gerechten Preis für den Produzenten durchzusetzen. Für die Langholzstämme für die ich vor gut eineinhalb Jahren € 80,- je Festmeter bekommen habe gäbe es heute ca. € 100,--
Marktgerecht und der Nachfrage angemessen wären aber mindestens € 150,-.

Wenn ich die Bilanz meines Einschlages hier einstellen würde würde mir die Zahlen kein Mensch glauben.
Nur so viel: Von einem Brutto-Verkaufserlös von ca. 42000,- blieben unterm Strich ca. € 10000,- , als Rentner und Kleinstwaldbesitzer musste ich die Einnahmen versteuern. Das Aufforsten schlug mit € 11000,- zu Buche. Dafür soll es vom Staat großzügige Zuschüsse geben. Auf die warten wir noch. Wahrscheinlich ziemlich lange. Wenn überhaupt was kommt.
Na ja, wenigstens wurde vor ein paar Wochen die Waldbauprämie überwiesen.
Ohne staatliche Hilfe würde ich meine Geräte verkaufen und den Wald Wald sein lassen.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Re: UN-Weltklimabericht

#27

Beitrag von <Anon1> »

vorerst hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 09:49
Franz, das Problem ist, dass der Markt nicht Willens ist für einen aufwändiger zu pflegenden Wald auch den Mehrpreis zu bezahlen.
So wie alle über Massentierhaltung herziehen, aber das Schweinefleisch für 3,99€/kg wollen und das Gemüse aus Spanien dem Marktstand vorziehen, einfach weil des billiger ist. Nachhaltigkeit muss auch beim Bauern ankommen, sonst macht es keinen Sinn
Das ist Aufgabe der Politik sowas zu regulieren.
TomL
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Re: UN-Weltklimabericht

#28

Beitrag von TomL »

MobilLoewe hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 10:08
Das ist Aufgabe der Politik sowas zu regulieren
Haben die das nicht erfolgreich geregelt...?... im Interesse der großen Lebensmittel-Konzerne wie Nestle, Mars, etc.. Nennt man das nicht Freihandelsverträge...?... unter deren Vereinbarungen z.b. mein Honig aus Nicaragua, Mexiko und Brasilien kommt.... was man aber beim französischen Bio-Honig nur im versteckten Kleingedruckten entdeckt ...gilt also doch auch nur als "regionale" Konkurrenz *lol*
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vorerst
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Re: UN-Weltklimabericht

#29

Beitrag von vorerst »

Austragler hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 10:07
Das Problem ist nur: Wer sackt den Profit aus dem höheren Marktpreis ein ?
Exakt das gleiche Problem haben die Bauern. Sie arbeiten, aber der Handel schiebt das meiste Geld ein.
Eine Lösung dafür habe ich nicht, sonst wäre es Planwirtschaft. Früher gab es Milchqouten, da hatte der Bauer sein Einkommen, wollte aber mehr produzieren. Letztlich haben die Bauernverbände das Abschaffen dieser Milchqoute durchgesetzt. Jetzt jammern sie, dass es kaum Geld für zu viel produzierte Milch gibt.
Verrückt aber finde ich, dass die enorme Preiserhöhung nicht bei eich Waldbesitzern ankommt. Man sollte doch meinen, dass Knappheit die Preise bis zum "Hersteller" beeinflusst.
So wie ich es verstanden habe gibt es kein Problem mit der verfügbaren Frischholzmenge, sondern an trockenem, verarbeitetem Holz.

Wird jetzt aber zu O.T.

Letztlich aber sollte bei jedem Produkt der Preis so sein, dass auch die Umweltkosten mit drin sind. Produkte die zu Lasten der Umwelt billig produziert werden, sollten langfristig den "echten" Preis kosten. Geht aber nicht, so lange den meisten Verbrauchern der Preis wichtiger ist als "saubere" Ware.
Also wird sich auch nicht wirklich viel ändern.
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Re: UN-Weltklimabericht

#30

Beitrag von Austragler »

vorerst hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 11:12
So wie ich es verstanden habe gibt es kein Problem mit der verfügbaren Frischholzmenge,
Doch, es gibt zu wenig Frischholz. Für die Waldbauern gelten Vorschriften über die Einschlagsmengen, diese Regelung soll aber gekippt werden damit den Sägewerken mehr Holz zur Verfügung steht.
Die Bauern sollten sich nur einig sein, und zwar alle, und kein Stammholz mehr einschlagen wenn nicht € 150,- für den Festmeter bezahlt wird.
Aber nicht umsonst gibt es den Spruch: Wenn du 3 Bauern unter einen Hut bringen willst musst 2 erschlagen.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Hans 7151
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Re: UN-Weltklimabericht

#31

Beitrag von Hans 7151 »

MobilLoewe hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 10:08
vorerst hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 09:49
Franz, das Problem ist, dass der Markt nicht Willens ist für einen aufwändiger zu pflegenden Wald auch den Mehrpreis zu bezahlen.
So wie alle über Massentierhaltung herziehen, aber das Schweinefleisch für 3,99€/kg wollen und das Gemüse aus Spanien dem Marktstand vorziehen, einfach weil des billiger ist. Nachhaltigkeit muss auch beim Bauern ankommen, sonst macht es keinen Sinn
Das ist Aufgabe der Politik sowas zu regulieren.
Wenn die Politik alles geregelt hat dann sind wir bei der Planwirtschaft angekommen.
Ist scho intressant hier zu lesen. Daß mal einer wenigstens auf die Idee käme an den eigenen Ansprüchen zu arbeiten.
Kürzlich hab ich in einer Studie gelesen, der Mensch wird nicht freiwillig verzichten. Und ohne freiwilligen verzicht wirds nicht funktionieren.
Hab mal auf YT ein Video geschaut von einer fff Demo. Da wurden die Teilnehmer gefragt für was sie da demonstrieren. Viele wussten gar nicht auf welcher Demo sie sind. Andere wurden gefragt ob sie denn freiwillig bereit sind weniger Handy Laptop oder Flugreisen oder Kleidung zu konsumieren. Antwort, " Nein das ist nicht nötig, die Politik muss das machen" .
Spiegelt genau das was ich hier im Forum immer wieder lese.

Grüße Hans
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walter7149
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Re: UN-Weltklimabericht

#32

Beitrag von walter7149 »

Hallo, meint ihr das ewige moralisieren und schlechtes Gewissen machen bringt was ?

Aber gut das wir mal drüber geredet haben :-P
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Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.
Grüße von Walter aus Selbu
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Re: UN-Weltklimabericht

#33

Beitrag von <Anon1> »

Hans 7151 hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 13:16
Wenn die Politik alles geregelt hat dann sind wir bei der Planwirtschaft angekommen.
Nein, die Rahmenbedingungen müssen geregelt werden, nicht die Details. Nicht einfach, aber möglich.
Hans 7151 hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 13:16
Daß mal einer wenigstens auf die Idee käme an den eigenen Ansprüchen zu arbeiten.
Das ist ein interessanter Einwand. Ich mache keine Flugreisen mehr, keine Kreuzfahrten, habe Photovoltaik auf dem Dach, kaufe wenig Klamotten. Ich schütte AdBlue in mein Reisemobil, weil die Politik die Rahmenbedingungen dafür geschaffen hat. Aber für mich gibt es Grenzen der Freiwilligkeit. Weiteres nur wenn alle einbezogen werden, so wie bei der von der Politik beschlossene CO2 Bepreisung, auch eine Rahmenbedingung.
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Re: UN-Weltklimabericht

#34

Beitrag von Felisor »

vorerst hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 09:49
aber heute leidet die Fichte und wird sich bei unserem veränderten Klima nicht mehr lange halten.
Das Problem ist, dass die Fichte auf Flächen wächst, bzw. gepflanzt wurde, für die sie von der Evolution gar nicht vorgesehen war. Eben weil sie so ertragreich ist. Der Nachteil ist halt jetzt sichtbar. Etwas mehr Klimastress und die Bäume gehen ein. Dort, wo sie von Natur aus stehen, geht es ihnen noch relativ gut...
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Travelboy
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Re: UN-Weltklimabericht

#35

Beitrag von Travelboy »

Den Klimawandel gibt es schon seit 4,5 Milliarden Jahren,
die Extremwetterlagen und Unwetter hat schon immer gegeben,
alleine im letzten Jahrhundert:

1903
4.-8.7. Dauerregen in Schlesien. Großflächige Überschwemmungen.
Hochwasser in Osteuropa, Warschau überflutet
11.7. Starke Regenfälle Norddeutschland. Viele Überschwemmungen.
An der Ems viele Überschwemmungen.

1904
extrem trocken und heiß. Hitzewelle stoppt die Fluss- schifffahrt. Tropische Hitze ganz Mitteleuropa. Berlin 16.7. 35,5°. Wasserstand Weichsel und Oder tiefster Stand seit 1811. Elbe in Dresden fast ausgetrocknet.

1927
8.7. schwere Unwetter Erzgebirge, stundenlange Gewitter, 145 Tote,
viele Häuser völlig zerstört, Überschwemmungen, Zerstörungen.

Was es aber nicht gegeben hat sind die 7,8 Milliarden Erdenbürger, dass waren Anfang 1900 nur 1,5 Milliarden und selbst im Jahr der Klimazile 1990 waren es erst 5 Milliarden.

Und was da in den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten passiert ist, hat nichts mit Klimawandel zu tun, das ist schlicht und einfach ein Versagen der verantwortlichen Politik.
Schöne Grüße
Volker
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Re: UN-Weltklimabericht

#36

Beitrag von Austragler »

Stichwort Co2-Bepreisung:
Ich habe im Dezember 2019 eine Erdgasheizung in mein Haus einbauen lassen nachdem die Gasleitung in unserer Straße verlegt worden war. Die alte Ölheizung war zwar schon 28 Jahre alt, aber noch voll brauchbar. Nach eineinhalbjähriger Nutzung stellte sich die Gasheizung auch als wirstschaftlicher heraus als die Ölheizung, bei einem monatlichen Abschlag von € 85,- musste ich nun per Ende Juli ganze € 4,85 nachzahlen. Ab dem Abrechnungszeitraum wurde die Abschlagszahlung auf € 101,- erhöht, 16 Euro mehr, € 192,- aufs Jahr gerechnet. Ich schrieb an den Versorger und bat um Erklärung. Als Antwort bekam ich ein blumiges Blabla-Schreiben.
Fakt ist: Im Dezember läuft mein Gas-Festpreisvertrag aus und dann möchte man richtig hinlangen.
Ich werde beizeiten Angebote von anderen Anbietern einholen.....

Stünde ich heute vor einer Entscheidung würde ich keine Erdgasheizung einbauen lassen. Im benachbarten Neubaugebiet stehen vor jedem zweiten Haus die Kästen der Wärmepumpenheizungen. Die ist in der Anschaffung und Installation zwar teurer, auf Dauer jedoch wahrscheinlich wirtschaftlicher. Umweltfreundlicher ist sie auf jeden Fall.

Würde man die Erkenntnisse des Umweltberichts konsequent umsetzen müsste sofort die Nutzung jeglicher fossiler Energieträger eingestellt werden.
Das wird auch kommen und das muß kommen !
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Re: UN-Weltklimabericht

#37

Beitrag von vorerst »

Austragler hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 13:58
Die ist in der Anschaffung und Installation zwar teurer, auf Dauer jedoch wahrscheinlich wirtschaftlicher. Umweltfreundlicher ist sie auf jeden Fall.
Sie ist nur günstiger wenn du ein Haus mit hoher Isolationsklasse hast, sonst wird sie richtig empfindlich teuer.
Sie ist nur Umweltfreundlicher, wenn auch der Strom Umweltfreundlich ist.
Sie funktioniert nur dann sparsam, wenn du eine Fußbodenheizung hast, die unter 40 Grad noch gut heizen kann.
Sie hat nur einen guten Wirkungsgrad im Winter, wenn es eine Erdwärmepumpe ist, eine Luftwärmepumpe muss an sehr kalten Tagen kräftig zuheizen.
Wärmepumpen sind leider nur dann sinnvoll, wenn man sehr gut isolierte Häuser hat. Ich kenne da so ein paar im Ort, die zahlen 3000€ und mehr Strom pro Jahr dafür und fluchen wie die Rohrspatzen.

Stiftung Warentest:
"Wärmepumpen gelten als energiesparendes und umweltschonendes Heiz­system. Doch so allgemein stimmt das nicht. Zumindest nicht für diejenigen ­Geräte, die Außenluft als Energiequelle nutzen, sogenannte Luftwärmepumpen. An kühlen Tagen und in eiskalten Nächten – was im letzten Winter keine Seltenheit war – ist aus der Luft nicht viel ­Energie herauszuholen. Der Betrieb der Wärmepumpe ähnelt dann dem von Stromheizungen." Quelle

Grobe Faustformel: Anzahl bisher verbrauchte Liter Öl pro Jahr * 3 = benötigte kWh für Luftwärmepumpe.
Beispiel: 2000l/Jahr *3 = 6000kWh *0,3€/kWh = 1800€ Stromkosten/Jahr. (Sehr grob, kann +/- 20-30% besser/schlechter ausfallen, je nach Heizfläche)
Glaube nicht an die Prospekte, die realen Wirkungszahlen (Jahrearbeitszahl) sind leider schlechter (meist 2.5-3 statt 4) .
Felisor
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Re: UN-Weltklimabericht

#38

Beitrag von Felisor »

Austragler hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 13:58
Würde man die Erkenntnisse des Umweltberichts konsequent umsetzen müsste sofort die Nutzung jeglicher fossiler Energieträger eingestellt werden.
Streng genommen müsste man sogar das bis jetzt eingebrachte CO2 fossilen Ursprungs (bzw. eben die entsprechende Menge, man kann ja nicht unterscheiden, ob das Kohlenstoff-Atom jetzt vom Dino oder von einer Fichte stammt) wieder aus der Atmosphäre entnehmen und einlagern. Und wenn das Einlagern effektiv funktioniert, könnte man auch drüber nachdenken, ob man nicht doch wieder fossile Energie nutzt, wenn man den Mist hinterher gleich wieder "aufräumt".
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Re: UN-Weltklimabericht

#39

Beitrag von Dieselreiter »

rumfahrer hat geschrieben: Mo 9. Aug 2021, 17:48
2040 - das ist so ungefähr mein Zeithorizont mit dem ich plane und hoffe eine ausreichende Zeitspanne als mobil reisender Unruheständler auskosten zu können. Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass das mit einem "weiter so" und "ist doch egal" mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts werden kann.
Nun ist mein Alltagsverhalten schon ziemlich auf Nachhaltigkeit getrimmt aber mir ist klar, dass wir allein durch die pure Existenz in unserer Zivilisation schon über unsere Verhältnisse leben. Was also tun? Kopf in den Sand? Mich den Klimaleugnern anschließen?
Ich bedanke mich dafür, dass du das Thema aufgegriffen hast.

Dazu meine Gedanken:
  • Wir Womo Fahrer werden die ersten sein, die angeprangert werden, weil sie viel vom bösen Diesel verbrennen, nur um in den Urlaub zu fahren. Wir werden das zu spüren bekommen (wird in Österreich schon praktiziert, in Form von empfindlich erhöhter KFZ Steuer) und werden letztendlich das Womo verschrotten - weil kaufen wird das keiner mehr.

    Viel mehr Sprit verblasen die Passagierjets - allerdings weniger Liter / Person / 100km, nämlich weniger als 4l - da muss ein Womo mit 3 Personen belegt sein. Allerdings legt das Womo in einem Urlaub weniger KM zurück als der Flieger. Die Fliegerei wird nicht angeprangert werden, weil wenn die Politiker nicht mehr nach Brüssel jetten können, hört sich der Spaß auf.

    Unverhältnismäßig viel Sprit brauchen Kampfjets - aber die Armee ist ihre eigene Lobby und der Buhmann als Vorwand sitzt in Moskau.
    Kreuzfahrtschiffe sind die reinsten Energievernichter - aber auch die werden nicht sanktioniert werden, weil davon viele Arbeitsplätze abhängen und es einfach chique ist, von einem Ford zum anderen zu dampfen.

    Weitaus mehr Sprit als alle Womos verbrauchen die LKWs - aber denen kann man das Fahren nicht verbieten, weil sonst können wir uns keinen billigen China Ramsch nicht mehr an die Haustür liefern lassen.
Hier wird nur der Spritverbrauch aufgezählt, es gibt natürlich noch andere Formen von CO2 Emissionierern. Ich wollte nur damit sagen, dass immer zuerst die Minderheiten geschlachtet werden - so wie die EU als erste Gegenmaßnahme zum Plastikmüll die Kunststoff-Trinkhalme (!) verboten hat.
Grüße Peter, unterwegs auf Carado T334

"Da streiten sich die Leut herum, oft um den Wert des Glücks,
der eine heißt den andern dumm, am End weiß keiner nix."

(Hobellied von Ferdinand Raimund anno 1834, bevor es Foren gab - a g'scheiter Mann)
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Santana63
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Re: UN-Weltklimabericht

#40

Beitrag von Santana63 »

Travelboy hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 13:52
Den Klimawandel gibt es schon seit 4,5 Milliarden Jahren,
die Extremwetterlagen und Unwetter hat schon immer gegeben,
alleine im letzten Jahrhundert:
Ich war 4 Jahre alt, als die Nuthe das letzte mal Luckenwalde (Urstromtal/Flachland) Überschwemmte, knapp einen Meter hoch.
Abgesoffene Keller, sonst nichts.
8Jahre später hatte auch die allerletzte Wiese im Herbst keine Wasserstände mehr,
die uns bei Frost im Winter das Schlittschuhlaufen ermöglichte.
Alles verändert sich, und wer sich nicht anpasst, mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. ;-)
Gruß Mario
Bild und erstens kommt es anders ..... :roll:

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