Capricorn hat geschrieben: Mo 3. Jul 2023, 07:22
Ich denke auch darüber nach, mit dem MR-fahren aufzuhören.
Das habe ich schon mehrmals praktiziert, das erste Mal als ich 50 Jahre alt war. 7 Monate hats gehalten dann habe ich wieder ein Motorrad gekauft. Danach noch ein paar weitere.....
Irgendwann bin ich dann von einer BMW F 650 GS (Zweizylinder) auf einen Yamaha Majesty 400 Roller umgestiegen, als Beginn von Ausstieg sozusagen. Hat wieder nicht funktioniert. Nach etwa einem Jahr habe ich ihn gegen einen BMW C 650 GT Roller eingetauscht. Der war sehr schwer und sehr hässlich, fuhr aber 1a. Nach ca. dreieinhalb Jahren wollte ich wieder ein Motorrad. Es wurde eine Yamaha Tracer 700, ein sehr gutes Motorrad,75 PS, knapp 200 Kilo schwer. Ging wirklich gut, war nur etwas zu hart gefedert für einen alten Mann. Vor 3 Wochen schlug ich bei "meinem" Händler auf.
Ich will´s motorradfahren aufhören, kaufst mir mein Moped ab ? Weil, ich will mich nicht mit den Hanswurschten rumärgern die anrufen wenn man´s inseriert.
Klar kaufe ich sie dir ab !
Jaaa weißt, so direkt ganz aufhören, das ist so eine Sache.....
Ich stand vor einem Piaggio Beverly 400 Roller. Kann ich den mal probieren ?
Er drehte sich um und rief seinem Verkäufer zu: Mach mal die rote Nummer auf den Beverly, der Franz fährt damit, brauchst nix ausfüllen, er kann so losfahren.
Nach einer Stunde kam ich wieder. Gefällt mir eigentlich ganz gut, mit seinen 35 PS reisst man zwar keine Furchen in den Asphalt, er geht aber gar nicht sooo schlecht....
Fährst mit und schaust dir meine Tracer an ? Weil, es sind ein paar Sachen zu machen, TÜV und AU ist fällig, Wartung ist fällig, vorn muß ein neuer Reifen drauf, aber sonst ist sie wie neu. Hab ein paar Sachen nachgerüstet.
Er fuhr mit mir nach Haus, sah die Yamaha an: Zweitausend musst mir auf den Roller draufzahlen !
Das ist mir zu viel, eigentlich wollte ich garnix draufzahlen.
Bist narrisch ? Das geht nicht, 1500 musst mir schon draufzahlen.
Also gut, 1500.
Bis Freitag kann ich den Roller ferigmachen. Fährst gleich wieder mit, bringst die Tracer zu mir, wir machen das Nummernschild ab, ich geb die den Brief für die Beverly mit zum Anmelden.
Das liegt jetzt gut 2 Wochen zurück. Der Roller hat jetzt 986 Kilometer auf dem Zähler, am Donnerstag bringe ich ihn zur 1000-Kilometer-Wartung.
Taugt mir ganz gut, das Gefährt, hat einen perfekten Windschutz, dank des 16"-Zoll Vorderrads kann man auch etwas flotter geradeaus und ums Eck fahren. Und man braucht keine Packtaschen hinhängen, Regenbekleidung und was sonst so mitfährt hat unter der Sitzbank PLatz, ein Topcase ist auch drauf. Da kann man den Helm einsperren wenn man vom Roller weggeht.
Das Fahren ist unbeschwert und absolut entschleunigend, man spart sich die dauernde Grüßerei mit der linken Hand denn als Rollerfahrer wird man nicht gegrüßt. Und auf Landstraßen ist man so flott unterwegs wie mit einem Auto. Das genügt eigentlich. Und dem Roller genügen dreieinhalb Liter Benzin auf 100 Kilometer wenn man nicht zu viel Gas gibt. Das ist im Vergleich zur Yamaha Tracer eigentlich zu viel, aber was solls.
So, und nun ziehe ich mich an, hole den Roller aus der Garage und fahre schön gemütlich auf Landstraßen ins Altmühltal. Weil, hat der Händler gesagt, es macht nix wenn der Roller bis zum ersten Wartungsdienst 1400 Kilometer drauf hat.
Wer also das Aufhören im Sinn hat sollte in der Entwöhnungsphase vielleicht mal so einen Roller probieren. Dann tuts nicht so weh. Ganz aufhören is nix, glaube ich.