Reisemobiltreff

cordiali.saluti hat geschrieben: ↑Mi 12. Mai 2021, 22:12

(ich habe sicher 5-10 Mio. Flugkilometer hinter mir)

Buon Giorno Cordiali,
Ich bin in mehr als 50 Laendern gewesen in meinem Berufsleben und die Tatsache das dich Montezumas Rache getroffen dem Land zuzuschreiben ist ein bischen sehr weit her geholt - und unfair gegenueber dem Land.

Das was du beschreibst ist entweder eher Lebensmittelvergiftung durch Verdorbenes - da ist dein Gastgeber verantwortlich.
Vermutlich wollte er seinen Gaesten etwas Besonderes auftischen - evtl. westliche Kost oder schicke Drinks mit Eiswuerfeln?

Die landestypischen Gerichte sind in aller Regel dem Klima angepasst und selten ein Problem betreffs Kontamination da gekocht oder gebraten.

In solchen Laendern gilt fuer uns immer:
Was du nicht kochen oder schaelen kannst wird nicht gegessen.
Leitungswasser, Salat und vor allem das vergessen viele EISWUERFEL sind tabu.

Eiswuerfel sind die groesste Quelle fuer Ansteckungen mit Colibakterien denn auch bei null Grad vermehren sie sich praechtig und die Kisten werden so gut wie nie sauber gemacht - mal abgesehen vom Leitungswasser dafuer.

N.B.
Hepatitis A/B Impfung ist ausserdem Plicht fuer solche Laender.

Beste Gruesse Bernd

Das Thema "Marokko" wird nun aber reichlich zerfasert.
ICH habe Marokko im Vergleich zum übrigen Afrika als relativ fortschrittlich und modern erlebt, und wären da nicht die dauernden Belästigungen und der andauernde Kleinbetrug gewesen, hätte ich die Reise durchaus genießen können. Aber das Thema hatten wir ja schon an anderer Stelle.

heinz1 hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 10:39

Das Thema "Marokko" wird nun aber reichlich zerfasert.
ICH habe Marokko im Vergleich zum übrigen Afrika als relativ fortschrittlich und modern erlebt, und wären da nicht die dauernden Belästigungen und der andauernde Kleinbetrug gewesen, hätte ich die Reise durchaus genießen können. Aber das Thema hatten wir ja schon an anderer Stelle.

Nun, Essen ist schon ein Thema, auch in Marokko.

Zu den dauernden Belästigungen, die finden hauptsächlich an touristischen Orten statt. Wir haben gelernt damit umzugehen, freundlich, manchmal bestimmt, dann ist das in der Regel kein Problem. Je weiter man ins landesinneren Marokkos fährt, so angenehmer werden die Kontakte. Ich weiß nicht warum, aber wir sind auf unseren fünf Reisen nach Marokko noch nie auf einen Kleinbetrug hereingefallen. Aber vielleicht haben wir auch nur Glück gehabt?

Man darf es nicht vergessen, die Religion in Marokko ist der Islam, über 90% der Bevölkerung gehören diesem Glauben an. Der Glauben prägt große Teile des Lebens. Dadurch existieren einige Regeln, die man auch als Tourist respektieren sollte. Hier einige Tipps, aber auch allgemeine Hinweise: https://www.benimmregeln-reise.de/benim ... %20Marokko

Luxman hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 10:33

Vermutlich wollte er seinen Gaesten etwas Besonderes auftischen
- evtl. westliche Kost oder schicke Drinks mit Eiswuerfeln?
Leitungswasser, Salat und vor allem das vergessen viele EISWUERFEL
sind tabu.
Eiswuerfel sind die groesste Quelle fuer Ansteckungen mit Colibak-
terien

In meinem Falle kamen Eiswürfel nicht zum Tragen, da ich niemals
etwas trinke, in dem Eiswürfel sind. Die schärfsten betriebsinternen
Überprüfungen im Gastrobereich finden z.B. bei McFress statt, wo
speziell (deswegen) die Eiswürfelmaschinen im Focus sind.

Das hast Du ja besonders in den USA. Bestellt man dort eine Cola,
wird der Pappbecher voll mit Eiswürfeln gefüllt, dann kommt noch
ein kleiner Schluck Cola dazu, und schon ist der Becher voll.

Schlimmer noch, das Cola wird aus einer Art vorgefertigtem Sirup
und Leitungswasser hergestellt. Dadurch bekommt Cola in den USA
zusätzlich ein herrliches Chlor-Aroma ! Pfuideibel !

Für mich gilt, und ich empfehle es jedem der außerhalb Deutschlands
Limonaden oder ähnliche Getränke zu sich nimmt: Nur aus Flaschen !
Selbst im Restaurant in den USA, egal was (außer gezapftem Bier),
auch Cola, Fanta Sprite, 7-UP ... nur aus Flaschen !!!

Über eine Agentur hatte ich in München mal eine möblierte Wgh.
an einen Inder vermietet (große Firmen holen die für kurze Zeit
und bezahlen die Miete). Bei der Besichtigung fragte er, ob man
das Leitungswasser abkochen müsse. Er glaubte mir erst, als ich
ein Glas frischs Wasser vor seinen Augen trank. Der weiß warum.

Es halt also schon auch mit den Ländern zu tun.

Ich sach mal so.....
Wer in Shorts mit Socken und Sandalen, T-shirt das sich ueber dem Bauch spannt, mit Kamera davor baumelnd in Basare geht muss sich nicht wundern wenn er entsprechend behandelt wird.
Letzlich sind nicht die Einheimischen Schuld das abgezockt wird sondern jene Touristen die alles soooo billig finden.

Meine Schwaegerin war per 7 Tage Flugreise all inkl. vor etlichen Jahren da und machte auch einen gefuehrten Basarbesuch.
Der Espresso sollte 1 Euro kosten im Cafe, das war so guenstig da haben sie ihm gleich 2 Euro Trinkgeld gegeben.
Endlich ein Land in dem man sich so richtig wohlhabend fuehlen kann - das muss man geniessen.
Wen wunderts dann das der Einheimische den Eindruck bekommt - die ersticken im Geld - und es schadet keinem wenn ich sie besch....

Ich gebe Bernd Recht,in Turiehotspot gehört das da zu,als wir in den 80 igern nach 5tägiger Atlastour wieder in der Zivilisation waren wurden wir auch begrüsst,war bisschen lästig weil man immer seine Geldbörse festhalten musste,aberzuverkraften.Weit nervieger
War es am Strand,wir werden aufalle Fälle noch mal für einen längeren Zeitraum hinfahren
Wenn es dann wieder geht.

Es liegt nicht immer am Fleisch.

Bin mal bei 40 Grad nicht an einer Sahnetorte vorbeigekommen. Das Ding sah grandios aus, außerdem war sie bezahlt, das ist bei einem Schwaben ein wichtiger Punkt. Hab dann ne Krankenstation aufgesucht, die erst einen Tag später vom Gesundheitsminister eingeweiht wurde. Um zum Thema zu kommen, das war auch nicht in Marokko.

Glaube aber, dass das, was man auf den Tisch bekommt, im Laufe der Jahre besser geworden ist. Bei Besuchen in den 70ern und 80ern in Tunesien hat es mich mindestens 1x sauber erwischt. 1x hat eine Whisky-Kur geholfen, 1x sogar das nicht.

Luxman hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 11:14

Der Espresso sollte 1 Euro kosten im Cafe, das war so guenstig
da haben sie ihm gleich 2 Euro Trinkgeld gegeben.

Etwas OT im Marokko-Faden:

In Calpe gibt einen Hang mit vielen Einfamilienhäusern, der wird
von den Engländern dort "Little Stalingrad" genannt. (Ich war da
das erste Mal ca. 1972). Ich hab's mir erklären lassen.

Die ersten Touristen waren die Engländer. Viele habe dort ihren
Altersruhesitz gefunden, die Lebenshaltungskosten zu der Zeit
konnten mit der geringen Rente der Tommys bestritten werden.

Dann kamen die ersten Deutschen. In der Bar einer der damals
typischen Deutschen der Wirtschaftswunder-Zeit. "was kriegst
Du für den Carachillo ?" ... "1 Mark (umgerechnet)" ... "was, nur
eine Mark ? Hier hast Du 5, sollst ja nich lebn wie'n Hund !"

Im Jahr darauf kostete er 2, dann 3, dann 4 Mark. Seitdem hat
der Hang, auf dem hauptsächlich Deutsche wohnen, diesen Namen.

Wesermann hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 11:19

Ich gebe Bernd Recht,in Turiehotspot gehört das da zu,als wir in den 80 igern nach 5tägiger Atlastour wieder in der Zivilisation waren wurden wir auch begrüsst,war bisschen lästig weil man immer seine Geldbörse festhalten musste,aberzuverkraften.Weit nervieger
War es am Strand,wir werden aufalle Fälle noch mal für einen längeren Zeitraum hinfahren
Wenn es dann wieder geht.

Dann buch mal die Fähre. Würde ne Wette anbieten, dass es im kommenden Winterhalbjahr wieder klappen wird.

Was man auch nicht ausseracht lassen darf ,jedes Land hat sein eigenes Imunsystem für den Körper entwickelt,da muss man sich erst mal dran gewöhnen,und das dauert etwas.

Wesermann hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 11:23

Was man auch nicht ausseracht lassen darf ,jedes Land hat sein eigenes Imunsystem für den Körper entwickelt,da muss man sich erst mal dran gewöhnen,und das dauert etwas.

Nee, nee, nee, auch der Einheimische bekommt Hepatitis und Gelbfieber und stirbt daran.
Allerdings sind die Darmbakterien in fernen Laendern anders und Montezumas Rache ist sehr oft ein harmloser Kampf der Bakterien im Darm.
Aufgrund der geringeren Hygiene kommt man in Kontakt mit diesen und die Immigranten versuchen sich ihren Platz im Darmbiotop zu erobern.
Ein Schelm der jetzt Schlechtes denkt.
Am Ende gut fuer uns - je vielfaeltiger das Darmbiotop desto geringer die Anfaelligkeit fuer Krankheiten.

Kleinbetrug:
im Südosten von Marokko kaufte ich im Gemüsesoukh diverses Gemüse ein. Das Geld zum Bezahlen hatte ich vergessen.
Ich wollte das Gemüse stehen lassen und Geld holen. Daas durfte ich nicht. Ich musste das Gemüse mitnehmen ohne bezahlt zu haben.
Der Händler vertraute darauf dass ich zurückkäme. (Machte ich natürlich).
In einer anderen Gasse auch beim Gemüse war kein Händler anwesend. Wir suchten trotzdem allerlei Früchte aus. Der Händler war immer noch nicht da.
Da kam von gegenüber der andere Händler (sein Konkurrent) herbei, wog alles ab, verpackte es nahm das Geld in Empfang und legte es in die offene Kasse beim abwesenden Händler nachdem er das Wechselgeld für uns entnommen hatte.
Da herrschte Vertrauen zu den Menschen und nicht Betrug. Das ist bei Nomadenstämmen absolut notwendig gewesen. Die konnten ihre Zelte niemals abschliessen.
Zu viel bezahlt hatte ich manchmal, nehme ich an. Da ich ein schlechter Handler bin fasste ich das nicht als Betrug auf, zumal ich beim Abschied in diesen Fällen noch ein Geschenk bekam.

Betrogen wurden wir in Afghanistan mehrfach mit diversen Tricks.

Zum Durchfall in Marokko: Bei 7 Reisen zwischen 1971 und 2018 hatte es mich niemals erwischt, meine Frau einmal sehr kräftig nachdem sie etwas offensichtlich Verdorbenes trotzdem gegessen hatte.
In der Türkei 1965, in Afghanistan, Indien und Nepal 1976 dann öfters Montezumas Rache.

In Kabul Salat genossen im einzigen Hotel wo das angeblich problemlos möglich war: es ging daneben.
In der VW Werkstatt in Kabul auf die Kundendienstarbeiten am T2 gewartet und mich erholt. Es gab Sonne und WC, zum Glück.

So hatte das ausgesehen. Ich war recht elend gewesen.

Ich war 8 x in Indien, insgesamt so runde 2 Jahre.
Es war normal, dass ich in den ersten Tagen Durchfall bekam, egal was und wo ich gegessen hatte.
Wirklich krank bin ich davon nicht geworden. Es war halt nur erstmal lästig, dauernd ein Klo in der Nähe haben zu müssen.

Natürlich habe ich NIEMALS Leitungswasser getrunken, selbst dann nicht, wenn ich gesehen habe, dass Inder das ohne weiteres vertragen haben.
Salat habe ich nicht gegessen und auch keine ungeschälter Früchte.
Am besten war vegetarisches Essen in Großküchen, z.B. in Bahnhöfen etc.

Kleiner Trick (mit Vorsicht zu genießen !!): Zum Zähneputzen habe ich Leitungswasser genutzt, ohne das Wasser wirklich zu schlucken. Aber mein Körper hat sich so offenbar langsam an den ganzen Siff gewöhnt.

FÜR MICH war die unglaublich vergiftete Luft in den Städten gefährlicher als das Essen. Ich habe mir dann auch eine Lungenentzündung eingefangen, die mich fast umgebracht hätte.

MobilLoewe hat geschrieben: ↑Mi 12. Mai 2021, 23:14

Arminius hat geschrieben: ↑Mi 12. Mai 2021, 23:09

Na ja, beim letzten mal in Marokko (2018) hat es uns ganz schön erwischt. Ist aber für uns kein Grund nicht wieder nach Marokko zu reisen.

Kannst den Auslöser für "Montezumas Rache" beschreiben?

Kann ich leider nicht. Ob es Wasser, Essen oder sonst was gewesen ist, keine Ahnung. Auch die Tatsache das meine Frau einen Tag früher erkrankt ist und mildere Symptome hatte ist für uns nicht erklärbar.
Ich weiß nur wo es passiert ist, hier im Teil 7 oder 8:

www.cobsreisen.de/hpneu/Reiseberichte/M ... 18_01.html

heinz1 hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 12:21

FÜR MICH war die unglaublich vergiftete Luft in den Städten gefährlicher

Da halte Dich blos fern von Vietnam ... 2018 war ich für zwei Wochen
da, meine Lunge spürte ich noch 4 Wochen danach ... die tragen die
Masken nicht wegen Corona.

Verkehr ist ein gutes Stichwort, in den Städten Marokkos geht es weitgehend gesittet zu, Regeln wie gewohnt. In Marrakesch braucht man gute Nerven und Gelassenheit.

Aber abseits des Trubel alles gut...

Die Verkehrsregeln die uns unsere Freunde in Damaskus damals beigebracht haben waren ganz einfach:

1. Das groessere Fahrzeug hat immer Vorfahrt.
2. Wer mit der Stossstange nur 1cm weiter vorne ist hat Vorfahrt
3. Fussgaenger ignorieren generell den Verkehr und es empfiehlt sich das Bosch Doppelhorn ausgiebig zu nutzen.

Da eins und zwei sehr flexibel ausgelegt wird empfiehlt es sich daher generell sehr defensiv zu fahren.
Fluchen und hupen hilft dabei ungemein.

Luxman hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 12:45

Fussgaenger ignorieren generell den Verkehr und es empfiehlt sich das Bosch Doppelhorn ausgiebig zu nutzen

Hupen habe ich mir in Marokko abgewöhnt, interessiert kaum jemanden... In Orten höchste Wachsamkeit, insbesondere an Markttagen.

MobilLoewe hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 12:50

Hupen habe ich mir in Marokko abgewöhnt, interessiert kaum jemanden...

Klar mit der Serienquäke passiert nix.

Wir hatten ein zusaetzliches Boschstarktonhorn an der rechten Seite des Bulli in Richtung Fussgaenger 118 dbA da sind einige zur Seite gesprungen.

Beste Gruesse Bernd

Luxman hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 13:43

MobilLoewe hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 12:50

Hupen habe ich mir in Marokko abgewöhnt, interessiert kaum jemanden...

Klar mit der Serienquäke passiert nix.

Wir hatten ein zusaetzliches Boschstarktonhorn an der rechten Seite des Bulli in Richtung Fussgaenger 118 dbA da sind einige zur Seite gesprungen.

Beste Gruesse Bernd

Ganz ehrlich, dass wäre mir zu agressiv. Ich rolle langsam an die Fußgänger ran und warte manchmal. Klappt immer, oft wird freundlich reagiert und sich winkend entschuldigt. Dann lacht der Europäer hinter dem Lenkrad gerne mit.