Ein frohes neues Jahr @ all
Ich bin froh, diesen Thread gestartet zu haben... das vor doch alles für mich sehr lehr- und hilfreich.
Alfred hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 10:30Umso erstaunlicher, dass selbst scheinbar erfahrene Wohnmobilisten ihr Fahrzeug noch nie gewogen haben und ihre Achslast nicht kennen?
Ich bin zwar Womo-Neuanfänger, aber es war dennoch das erste, was ich getan habe.... einmal leer auf die Waage, um zu sehen, ob meine Vor-Kauf-Gewichts-Kalkulation überhaupt passt.... und der Schreck war da.... es passt nicht... 90 kg zu fett ... 90 kg mehr als erwartet, von denen 65 kg sogar unerklärlich sind. 25 kg sind durch einen zweiten Akku hinzugekommen, den ich vorher nicht geplant hatte, für die restlichen 65 kg vermute ich nun Herstellertoleranz ... zu meinen Lasten... schade. Allerdings knapp 500 kg auf der Hinterachse sind imho für uns vollkommen ausreichend.
Hinsichtlich der allgemeinen Anmerkung "mündige Bürger" an einer Stelle muss man nun wissen, wie bei mir die Entscheidungsgrundlagen bzw. Anforderungen waren. Zunächst mal waren wir bisher Caravaner.... mit einem toll ausgestatteten 2012'er Fendt Topas 550 SG, entsprechend meiner Anforderungen Strom-Autark. Mit dem bin ich z.B. knapp 3 Monate durch Schweden, Finnland und Norwegen gefahren, 250-KM-Etappenweise, bis rauf zum Nordkapp, ganz allein, nur mit meinem Hund. Das war 2015 das geilste Erlebnis/Abenteuer meines bisherigen Leben. Und das war vermutlich auch die Geburtsstunde für neue Vorstellungen über die künftige Art des Reisens.... die ein Caravan eben nur suboptimal erfüllen konnte.
Mein Topas war also die Grundlage für eine erste und gleichzeitig 'dominante' Anforderung für unser Womo. Es muss ein grundsätzlich ähnlicher Grundriss sein (nur jetzt mit Dusche).... mit der zusätzlichen Anforderung, niemals etwas umbauen zu müssen.... nicht mal das Waschbecken im Bad hochklappen oder zur Seite schieben, WC und Waschbecken zusammen, Dusche getrennt und auch für große Kerle nutzbar, alles muss einfach so und ohne Aufwand nutzbar sein. Die nächste Anforderung war: Es wird/muss ein reines Rentner-Ehepaar-Mobil sein, also nur für 2 Personen. Und auch die nächste Anforderung war schnell entschieden: Es soll die 3,5-t-Klasse sein, obwohl ich auch mehr fahren darf.
Also mussten wir uns für eins von drei Dilemmas entscheiden
Mit ~690 cm als Reisemobil perfekt und vermutlich keine Zuladungsprobleme, aber als Wohnmobil eigentlich zu klein
Mit ~740 cm ein etwas zu großes Reisemobil, aber als Wohnmobil perfekt, nur leider Zuladungsprobleme
Mit mehr als 3,5 t die bekannten Einschränkungen, die für mich eigentlich nur schwer akzeptierbar waren
Letztlich haben wir uns für die Zuladungsprobleme entschieden. Soweit es uns Gedönse angeht, also was wir früher im Topas mitgeschlört haben, teilweise auch mit
"man weiss ja nicht, wann man es mal braucht", habe wir radikal abgespeckt, und zwar wirklich radikal. Notfalls ersetzt die Kreditkarte jetzt alles, was ich vorher an unnützes Gerödel dabei hatte. Wir wissen nun, dass wir zu zweit mit dem Gewichtslimit klar kommen, aber unser Hund (plus sein 'Gepäck') wird uns noch vorübergehend mit etwa 55-60 kg belasten, was wir leider mit dem Wasserfüllstand kompensieren müssen. Und weil wir die verbleibende Zeit mit ihr eh nur auf hundefreundliche CP und hundegerechte Umgebungen fahren wollen, sehen wir das nicht als Einschränkung.
Das ist alles nicht ganz so einfach.....