Ich habe zwar meinen gesamten Grundbesitz samt Wald an meine Söhne übergeben, im Rahmen meiner Möglichkeiten werke ich jedoch noch mit, wie es sich für einen Austragler gehört.
Letzte Woche waren die Zaunbauer zugange und haben 600 Meter Wildschutzzaun gebaut. In dieser Woche sollen die jungen Bäume gepflanzt werden, insgesamt 3650 Stück auf einer Fläche von 1,1 ha. Ich habe die ganze Fläche mit dem Freischneider von Unkraut, hauptsächlich Brombeeren, befreit.
Überwiegend werden Eichen und Douglasien gepflanzt, diese Baumarten gedeihen in unserem Wald gut. Damit ein schöner Mischwald entsteht werden auch andere Baumarten dazwischengpflanzt : Baumhasel, Robinien, Weißbuchen, Wildkirsche und noch ein paar andere Sorten, das haben mein Söhne mit dem Förster besprochen. Ich habe darauf bestanden dass auch Esskastanien und Eiben zum Einsatz kommen. Mein älterer Sohn träumt immer von Mammutbäumen, es kostet da eine Pflanze mindestens 10 Euro und die Anwachswahrscheinlichkeit liegt bei 10 %, also lassen wir das lieber. Aus der Naturverjüngung haben wir massenhaft Fichten, Tannen und Kiefern, die bleiben natürlich stehen. Das Pflanzen übernehmen Lohnunternehmer.
Vor dem Zaunbau mussten noch 2 Wildkirschen gefällt werden, das habe ich gemacht. Am Freitag soll meine 3 Kilo leichte Seniorenmotorsäge kommen, mit dieser werde ich das Kleinzeug aufarbeiten.
Re: Bin wieder im Wald unterwegs...
Verfasst: Mo 1. Mär 2021, 14:08
von Anon18
Hallo Franz,
immer wieder interessant wie Du das Geschehen im Wald beschreibst. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, aber auch ich lerne davon noch dazu.
Vielleicht eine blöde Frage aber: Hätten die Wildkirschen nicht stehen bleiben können und man hätte den Wildschutzzaun drum herum gebaut? Der Zaun kommt doch in ein paar Jahren wieder weg, sind dann die tollen Bäume nicht umsonst gefallen?
Danke für Deine Antwort.
Viele Grüße
Willi
Re: Bin wieder im Wald unterwegs...
Verfasst: Mo 1. Mär 2021, 14:25
von vorerst
Wer rastet der rostet.
Und deshalb machst du es genau richtig Franz, arbeiten so lange es noch Freude macht.
Vergiss nicht ein paar Vogelhäuser aufzuhängen, es gibt leider immer weniger Vögel.
Re: Bin wieder im Wald unterwegs...
Verfasst: Mo 1. Mär 2021, 16:31
von Austragler
#Willi:
Es waren Randbäume deren Kronen über die Grenze zum benachbarten Acker hingen und von der Größe her waren sie hiebsreif. Der Zaunbauer, selber ein Forstfachmann, sagte wir sollten sie fällen. Ich machte das mit der kleinen Säge mit 37-cm-Schwert, es war eine spezielle Fälltechnik erforderlich. Ich setzte den Fallkerb, dann stach ich mit dem Sägeschwert hinter dem Kerb ins Holz und schnitt nach hinten, von beiden Seiten, weil der Baum dicker war als das Schwert lang. Ich ließ ein Halteband stehen und trennte es am Ende des Fällschnittes durch. Man sieht es auf dem Stock an dem ungleichmäßigen Schittbild. Ohne diese Maßnahme hätte die Gefahr bestanden dass der Baum wegen seiner Neigung vorzeitig zu fallen anfängt und dann eventuell aufplatzt, das ist erstens gefährlich und zweitens schädigt es den wertvollsten Teil des Baumes, nämlich den Stamm.
Solche Arbeiten sind nichts für Ungeübte. Speziell beim Fällen von Laubbäumen werden viele Fehler gemacht und es kommt oft zu Unfällen.
Wer rastet der rostet.
Und deshalb machst du es genau richtig Franz, arbeiten so lange es noch Freude macht.
Vergiss nicht ein paar Vogelhäuser aufzuhängen, es gibt leider immer weniger Vögel.
2 Nistkästen hängen bereits im Wald, auch einige tote Bäume mit Löchern zum Nisten haben wir stehengelassen, 2 Nistkästen liegen im Hof und werden die nächsten Tage aufgehängt, ein paar weitere Kästen mache ich noch.
Ich habe in Youtube eine Anleitung gefunden :
Genau solche Nistkästen habe ich gebaut. Ich mache aber erst wieder weiter wenn ich meine neue kleine Säge habe.
Dein Beitrag ist zweideutig und kann nicht zugeordnet werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Helft den armen Vögeln
oder
2. Helft den Armen vögeln....
Was meinst du ?
Das musst Du die permanenten Kleinschreiber fragen, bei denen man nie weiss, ob deren Frau generell nett zu allen Tieren ist oder eigentlich nur gut zu Vögeln...
Hallo Franz, ich finde Deine Berichte aus dem Wald immer sehr toll und lese sie mit Begeisterung. Vergangen hast Du etwas über die Wertastung geschrieben und ich habe mich deshalb mal darüber etwas schlau gemacht und bin auf die sehr informativen YouTube Videos der Bayrischen Staatsforsten gestoßen:
Ich machte das mit der kleinen Säge mit 37-cm-Schwert, es war eine spezielle Fälltechnik erforderlich. Ich setzte den Fallkerb, dann stach ich mit dem Sägeschwert hinter dem Kerb ins Holz und schnitt nach hinten, von beiden Seiten, weil der Baum dicker war als das Schwert lang. Ich ließ ein Halteband stehen und trennte es am Ende des Fällschnittes durch. Man sieht es auf dem Stock an dem ungleichmäßigen Schittbild. Ohne diese Maßnahme hätte die Gefahr bestanden dass der Baum wegen seiner Neigung vorzeitig zu fallen anfängt und dann eventuell aufplatzt, das ist erstens gefährlich und zweitens schädigt es den wertvollsten Teil des Baumes, nämlich den Stamm.
Solche Arbeiten sind nichts für Ungeübte. Speziell beim Fällen von Laubbäumen werden viele Fehler gemacht und es kommt oft zu Unfällen.
Ich glaube auch zu Deinen Erläuterungen ein entsprechendes Video gefunden zu haben
Re: Bin wieder im Wald unterwegs...
Verfasst: Mi 3. Mär 2021, 10:05
von Austragler
Explorateur hat geschrieben: Mi 3. Mär 2021, 00:59
Ich machte das mit der kleinen Säge mit 37-cm-Schwert, es war eine spezielle Fälltechnik erforderlich. Ich setzte den Fallkerb, dann stach ich mit dem Sägeschwert hinter dem Kerb ins Holz und schnitt nach hinten, von beiden Seiten, weil der Baum dicker war als das Schwert lang. Ich ließ ein Halteband stehen und trennte es am Ende des Fällschnittes durch. Man sieht es auf dem Stock an dem ungleichmäßigen Schittbild. Ohne diese Maßnahme hätte die Gefahr bestanden dass der Baum wegen seiner Neigung vorzeitig zu fallen anfängt und dann eventuell aufplatzt, das ist erstens gefährlich und zweitens schädigt es den wertvollsten Teil des Baumes, nämlich den Stamm.
Solche Arbeiten sind nichts für Ungeübte. Speziell beim Fällen von Laubbäumen werden viele Fehler gemacht und es kommt oft zu Unfällen.
Ich glaube auch zu Deinen Erläuterungen ein entsprechendes Video gefunden zu haben
Das Video ist schon authentisch, trifft aber auf die von mir gefällten Wildkirschen nicht zu.
Es waren Randbäume, d.h. die Kronen waren sehr einseitig gewachsen, die Bäume standen ziemlich schräg. Jeder Baum richtet seinen Wuchs nach dem Licht. Fälltechnisch waren es "Vorhänger", die Fallrichtung war vorgegeben. Stark ausgeprägte Vorhänger fangen an umzufallen bevor der Fällschnitt ganz ausgeführt ist, sie folgen der Schwerkraft, dabei kann der Stamm plötzlich aufplatzen.
Dieses Video zeigt wie man einen Vorhänger richtig fällt :
Und hier sieht man wie man es nicht machen soll :
Re: Bin wieder im Wald unterwegs...
Verfasst: Mi 3. Mär 2021, 13:45
von Austragler
Noch etwas aus dem Wald :
Heute und die nächsten zwei Tage sind 3 Mann zugange und pflanzen insgesamt 3650 kleine Bäume. Ich war draussen und habe ihnen eine Zwischenmahlzeit gebracht. Es ist für uns üblich dass jeder der bei uns was arbeitet auf keinen Fall hungern muß.
Das nur am Rand.
Einer der Männer erzählte dass sich in Nachbars Unterholz ein freilaufender Hund herumgetrieben hat, Schäferhundstatur. Ich weiß wem der gehört, es ist nicht das erste Mal dass dieses Vieh im oder in der Nähe des Waldes gesehen wurde. Der Besitzer des Hundes ist zu 100 % Beratungsresistent, er wurde bereits vom Jäger ermahnt den Hund anzuleinen. Es ist zwecklos. Das Anwesen des Besitzers ist ca. 500 Meter vom Wald entfernt, das Tier treibt sich jedoch allein herum. Letzte Woche hat der Hund den Briefzusteller gebissen, er ist also keineswegs harmlos. Ich habe soeben den Jäger angerufen und ihm von erneuten Auftreten des Tieres im Wald berichtet.
Der Hund wird die Sturheit seines Besitzers in den nächsten Wochen mit dem Leben bezahlen, der Jäger wird ihn bei nächster Gelegenheit erschießen.
Der Hund wird die Sturheit seines Besitzers in den nächsten Wochen mit dem Leben bezahlen, der Jäger wird ihn bei nächster Gelegenheit erschießen.
Muss er nicht beim Wildern erwischt werden, damit man den Hund erschießen darf? Nur das Herumstreunern im Wald ist meines Wissens noch kein hinreichender Grund, das Tier zu töten.
Re: Bin wieder im Wald unterwegs...
Verfasst: Mi 3. Mär 2021, 16:50
von Austragler
Der Hund streunt regelmäßig im Wald herum, das Wild zieht sich dann zurück und geht woanders hin. Der Jäger hats dem Besitzer schon angedroht dass er das Tier erschießt wenn er es wieder sieht. Möglicherweise kassiert der Besitzer auch eine Anzeige. Einen Hund auf frischer Tat beim Wildern ertappen ist nicht so einfach.
Re: Bin wieder im Wald unterwegs...
Verfasst: Mi 3. Mär 2021, 17:13
von dodo66
Franz wenn Du so weiter machst im Wald wirst Du demnächst eine Flasche Bier mit einem gefällten Baum treffen können, Du scheinst mir versierter als unser Exnachbar der Zielsicher den Carport mit einer Ahorn zerschlug.
lg
olly
Muss er nicht beim Wildern erwischt werden, damit man den Hund erschießen darf? Nur das Herumstreunern im Wald ist meines Wissens noch kein hinreichender Grund, das Tier zu töten.
Einfach mal praktisch betrachtet: Der Hund liegt erschossen dar, das von ihm gehetzte Wild ist verschwunden. Wer will da eigentlich etwas gegenteiliges als einen wildernden Hund gesehen haben.
Franz wenn Du so weiter machst im Wald wirst Du demnächst eine Flasche Bier mit einem gefällten Baum treffen können, Du scheinst mir versierter als unser Exnachbar der Zielsicher den Carport mit einer Ahorn zerschlug.
lg
olly
Olly,
mit einen geradegewachsenen Nadelbaum könnte ich das hinkriegen, mit einem Laubbaum wahrscheinlich nicht.