Hier gibt es einen kleinen Bericht zu unserer Reise vom 02.07. bis zum 11.07.2021
Wohin unser Ausflug mit dem nagelneuen Ahorn 595 eines kleinen, lokalen Verleih-Betriebes gehen sollte, stand bis zwei Tage vor Abreise noch gar nicht richtig fest. Zuerst war eine Tour durch das Voralpenland geplant. Dann stand doch Schweden auf dem Programm – eine recht sichere Bank für uns. Dann entschieden wir uns aber doch für Österreich. Bei der Stellplatzsuche hat uns überwiegend die Park4Night-App geholfen.
Am Donnerstag holten wir das Mobil. Wir wollten bewusst einmal ein 6-Meter-Modell ausprobieren, um zu schauen, ob wir zu viert darin klarkommen. Kurz gesagt: Es reicht aus. Allerdings ließ die Verarbeitung des Ausbaus etwas zu wünschen übrig. Die Schnapper an den Schränken waren nicht optimal justiert und am 8. Tag riss die Aufhängung einer Leiter aus den Schraubenlöchern, was ich aber vor Ort notdürftig reparieren konnte. Außerdem fiel der Kühlschrank im Gasbetrieb ständig aus und in der Besteckschublade unter dem Spülbecken fand sich morgens stets eine Pfütze im Fach der Gabeln. Das Basisfahrzeug, ein handgerührter Renault Master, war aber angenehm durchzugskräftig und machte insgesamt einen vertrauenerweckenden Eindruck.
Freitag schmissen unsere Kinder dann die Ranzen in die Ecke und wir starteten noch kurz vor Mittag in Ostwestfalen Richtung Süden. Da wir erstmal ordentlich Strecke machen wollten, schafften wir es auch bis hinter Nürnberg. Am Rothsee, 25km südlich der Stadt der zu klein geratenen Rostbratwürstchen, fanden wir eine recht angenehme Bleibe. Nur wenige Minuten von der Autobahn entfernt gibt es einen Parkplatz, der auch nachts für Wohnmobile zugelassen ist. Für 4 schlappe Euros stellten wir uns gleich auf den ersten Platz und hatten aus dem Mobil heraus noch einen schönen Blick auf den See. Versorgungsmöglichkeiten gab es aber keine, Platzprobleme auf dem Parkplatz aber auch nicht.
Nachdem wir dann am Samstag die Münchener Staus hinter uns lassen konnten, kamen wir am Königssee an. Dort gibt es einen unversorgten Stellplatz für Wohnmobile (20€), beinahe angrenzend an den PKW-Parkplatz. Auch hier war noch massig Platz. Wir fuhren aber trotzdem bis zur Ausfahrt durch (an der Seite darf man auch parken) und ergatterten die Pole-Position. Nach 100 Metern Fußweg waren wir schon auf der Flaniermeile und hatten trotzdem unsere Ruhe. Biegt man von der Hauptstraße aus rechts ab, dann kommt man direkt links auf den Stellplatz. Gegenüber der Einfahrt liegt die Einfahrt für den Campingplatz. Vor diesem gibt es Entsorgungsmöglichkeiten für Schwarzes und Graues und Frischwasser kann man auch tanken. Der Königssee an sich war gar nicht so überlaufen wie befürchtet und ein Bad im 17° frischen Wasser war auch problemlos möglich.
Die Nacht von Sonntag auf Montag wurde dann am Hallstätter See in Österreich verbracht. Eigentlich wollten wir uns auch Hallstatt anschauen. Allerdings war es da schon morgens um halb 11 so voll und die letzten verbliebenen Parkplätze so eng, dass wir leider nicht halten konnten und gleich zu unserem geplanten Stellplatz weiterfahren mussten. Der lag direkt gegenüber von Hallstatt in Obertraun auf dem „Parkplatz Strandbad“. Wohnmobile zahlen dort (ohne Versorgungsmöglichkeit) den Preis für 2 PKW-Parkplätze, also 24€ für 24h. Recht happig, aber auch ganz gut gelegen. Der Parkplatz selber hat gar keinen Charme, aber kurz um die Ecke geguckt ist man schon am Badeplatz. Dieser ist sehr sauber und es gibt einige Möglichkeiten, zu essen, zu trinken oder Boote zu leihen. Der Ausblick auf Hallstatt und vor allem auf die den See umgebenden Berge ist unbezahlbar. Richtig gut! Und voll war es auch nicht.
Am Montag fuhren wir dann weiter nach Westen bis zum Habachtal auf den „Parkplatz Habachtal“. Der nächste Ort heißt Schönbach. Wir hielten direkt am Eingang zum Smaragdwanderweg, der an einem wilden Flüsschen den Berg hinaufführt. Wir wanderten zwei Stündchen bergauf durch traumhafte Natur. Der Wanderweg ist unglaublich schön und man kann vom Parkplatz aus auch direkt mit dem Bus bis ganz nach oben zu einer Wirtschaft fahren und dann herunterwandern. Für 4€ (für 24h) durften wir dort eine schöne, ruhige Nacht verbringen. Natürlich ohne Markise, und co. Immerhin ist es nur ein Parkplatz, wenn auch sehr groß. Übrigens ist der Parkplatz tagsüber ziemlich voll, ab 18.00 Uhr wurde er aber sehr leer.
Auf unserem Weg durfte der höchste Wasserfall Europas bei Krimml auch nicht fehlen, weshalb wir diesen Ort dann auch am Dienstag ansteuerten. Unsere touristischen Unternehmungen erspare ich euch hier, ich kann aber sagen, dass sich der Stopp schon sehr gelohnt hat. Die Nacht verbrachten wir auf dem einzigen, kleinen Stellplatz eines örtlichen Hotels. Wir waren früh genug da, aber abends war auch der letzte Platz weg. Für 38€ gab es eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit, Strom und einen tollen Ausblick, was aber sicherlich an unserem Platz am Ende der Reihe lag. Zu Fuß sind es nur zwei Minuten bis zum ersten Parkplatz, von dem auch Nationalpark-Taxen abfahren und einen bis zum obersten Wasserfall bringen. Abraten kann ich nur von dem Versuch, eine günstigere Nacht auf den Parkplätzen zu verbringen. Ich hatte den Eindruck, dass es nicht erwünscht ist und der einzige Platz, der sonst für Wohnmobile frei war, sah dermaßen Schräg aus, dass ich nicht sicher bin, ob man das mit einfachen Keilen noch ausgleichen kann.
Nun fehlte uns aber noch ein Plätzchen in noch luftigeren Höhen, den wir von Mittwoch auf Donnerstag auch am Zeinisjoch / Zeinissee fanden. Dieses wunderschöne Fleckchen Erde liegt an der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg auf rund 1800m Höhe. Der Campingplatz ist ein Traum! Glücklicherweise bekamen wir spontan noch den letzten Platz vor dem zentralen Gebäude und bezahlten stolze 46€ (Strom nach Verbrauch), von denen aber jeder Cent gut investiert war (hätten wir die WC- und Duschmöglichkeiten genutzt). Waren unsere anderen Plätze stets zwischen „Waldbergen“, war es am Zeinisjoch steinig und mager. Eine ganz andere Natur. Am Joch selbst lacht einen der Enzian auf Schritt und Tritt an, bei der 1,5-stündigen Wanderung um den Stausee kann man sich vor dem gefleckten Knabenkraut und der duftigen, vielblättrigen Lupine nicht retten. Der Zeinissee selbst ist von einer wunderbaren, grün-türkisen Farbe und so klar wie kalt. Auch das Wetter war faszinierend. Wir kamen an und sahen unsere Hand vor Augen nicht. Nebel war es allerdings nicht – innerhalb von 10 Minuten klarte es sich auf und wir sahen, dass wir mitten in den Wolken steckten. Auch auf unseren Kurzwanderungen wurden wir immer wieder von Wolken eingeholt, die dann so schnell wieder weg waren, wie sie gekommen sind. Der Campingplatz sollte unbedingt weit vorher gebucht werden.
Das Wetter sollte am Donnerstag nicht halten und so verließen wir diesen schönen Ort, um den Rückweg über Schwarzwald und Eifel anzutreten. Im Schwarzwald fanden wir einen offiziellen Stellplatz für 12€ mit Strom und Ver- und Entsorgung am Schluchsee. Aber glaubt mir: Kommt man vom Zeinissee, weiß man absolut nicht mehr, was man im Schwarzwald am Schluchsee machen soll. Wir schliefen dort – mehr aber auch nicht. Etwas enttäuschend…
In der Eifel war es dann aber wieder schön. Wir fanden auf dem Gelände Vogelsang einen Stellplatz, der mit 12€ günstiger ist, als es die eigentlichen Parkgebühren wären. Der Campinglatz bietet zwar keinen Strom, aber eine sehr entspannte, familiäre Atmosphäre. Der freundliche Inhaber wohnt mit seiner Frau direkt vor Ort in einem Wohnmobil und verkauft auch Getränke und Eis dort. An manchen Tagen gibt es sogar einen Burgerstand, der zufällig aufhatte. Absolut zu empfehlen, wenn man es auch mal weniger elegant und luxuriös mag. Der Eifelsteig läuft auch genau an dem Gelände entlang.
Ja und dann ging es am Sonntag wieder heim, was ja angesichts der aktuellen Wetter-Katastrophe auch eine glückliche Fügung war. Vielleicht konnte ich den einen oder anderen hier inspirieren.
Danke für’s Lesen! Olli
ACHTUNG
Unsere Forensoftware bekommt ein kleines Update. Sonntag 24.11.2024 ab 12.00 Uhr wird das Forum für ca. 10 Minuten abgeschaltet
Unsere Forensoftware bekommt ein kleines Update. Sonntag 24.11.2024 ab 12.00 Uhr wird das Forum für ca. 10 Minuten abgeschaltet
Kurzbericht: Österreich von Ost nach West
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- Beiträge: 8
- Registriert: Mi 26. Mai 2021, 19:47
Re: Kurzbericht: Österreich von Ost nach West
Sehr schön beschrieben, vielen Dank
Freut mich, dass es euch gefallen hat!
Bilder wären ergänzend super.
Freut mich, dass es euch gefallen hat!
Bilder wären ergänzend super.
Liebe Grüße
Snowpark
Snowpark
- walter7149
- Beiträge: 5332
- Registriert: Do 26. Nov 2020, 22:12
- Wohnort: Selbu, eine Autostunde südöstlich von Trondheim/Norwegen
Re: Kurzbericht: Österreich von Ost nach West
Hallo Olli,
Ja, ein schöner Kurzbericht, danke.
Mit ein paar eingefügten Fotos kann man es sicher noch besser vorstellen.
Ja, ein schöner Kurzbericht, danke.
Mit ein paar eingefügten Fotos kann man es sicher noch besser vorstellen.
Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.
Grüße von Walter aus Selbu
Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar