Pleiten Pech und Pannen
Verfasst: Do 15. Sep 2022, 21:39
Unser diesjähriger Sommerurlaub hat uns ins schöne Italien geführt. Etwas südlich von Neapel hat sich unser Itineo Nomad CM660 am 13.07. (Ducato Model 8 / 2,2L 160 PS) in einem Tunnel dann verabschiedet: Leistungsverlust, plötzlich Sprang die Temperaturanzeige auf Maximum. Wir sind dann am Ende des Tunnels raus und auf einen Rastplatz gefahren. Wir haben dann über den ADAC eine Pannenhilfe gerufen. Ich habe gesehen, dass das Kühlwasser leer war und versuchte, mit Wasser aufzufüllen. Es lief unten alles wieder raus.
Der Pannendienst hat dann festgestellt, dass unten ein Schlauch ab war. Er hat sich von einem Kollegen eine neue Schlauchschelle bringen lassen, diese montiert, mit Wasser aufgefüllt und dann ging die Fahrt weiter (3h verspätet - aber wir waren früh dran).
Ich fuhr zur nächsten Fiat-Professional Werkstatt, erzählte was passiert war und bat, das Wasser gegen Kühlflüssigkeit zu tauschen. Das Fahrzeug war ja erst drei Monate alt und hatte 4300km auf dem Tacho. Man hat mir dann für 20€ eine Flasche Kühlflüssigkeit verkauft. Auf mein Drängen hin war man dann bereit, die Kühlflüssigkeit auch einzufüllen (ich war mir zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob man das Kühlsystem entlüften muss). Etwa 30 Minuten später wurde dann unser Fahrzeug aus der Halle gefahren (wir konnten nicht sehen, was dort passiert ist) und uns mit den Worten, es sei alles in Ordnung, übergeben. Also führen wir auf die Autobahn und weiter gen Süden (Tropea wäre das Ziel gewesen). Nach etwa 8km sprang die Temperaturanzeige wieder schlagartig auf Maximum und wir fuhren in eine Nothaltebucht. Nach über fünf Stunden (wir hatten mehrmals angerufen - man hatte uns wohl auch vergessen) kam dann der Abschlepper. Er hat uns aufgeladen (wir mussten im Camper sitzen bleiben) und fuhr dann mit uns ein gutes Stück in den Süden. Unterwegs verließ er die Autobahn, ließ in einem Dorf seinen Chef zusteigen und fuhr dann wieder auf die Autobahn. Nach etwa einer Stunde Fahrt wurden wir in einer kleinen Werkstatt abgeladen. Ich sah, dass es keine Fiat-Werkstatt war und machte den Chef darauf aufmerksam, dass wir noch Garantie auf dem Fahrzeug haben. Darauf hin hat er ziemlich übel geflucht und wir wurden wieder mit dem Camper aufgeladen. Es ging die Fahrt dann weiter in ein entferntes Bergdorf, wo man nur eine Fiat-Professional Werkstatt, ein Hotel, Felder und Ziegen sah. Die Werkstatt hat sich dem Wagen angenommen und drei Tage lang versucht, den Fehler zu beseitigen. Der Thermostat wurde getauscht, die Wasserpumpe ausgebaut. Zwischendurch gab es eine Probefahrt, die den Chef der Werkstatt für die Meisterschaft im Camperrennen qualifizieren würde. Es fiel auf, dass die Heizung nicht ging. Ich hatte schon mit einem Totalschaden gerechnet - auf diesen Strassen hätte es geknallt, wenn uns jemand entgegen gekommen wäre (ich bin da gewiss nicht empfindlich). Am Ende ging ein Küchenschrank auf und alle Töpfe kamen raus. Unseren Unmut haben wir dann sehr deutlich gemacht.
Es gab keine Probefahrt mehr. Um den Motor auf Touren zu bringen, lief er dann am nächsten Tag im Stand. Eine Schwungscheibe aus dem Schrott-Container hat das Gaspedal beschwert, damit er bis zur Drehzahlgrenze lief (ich bekam Mordgedanken). Nach einer Weile ging er aus und wurde erneut gestartet. Er ging wieder aus (ich sah, dass die Temperaturanzeige wieder auf Maximum gesprungen ist). Bei einem erneuten Startversuch brach der Anlasser in der Drehzahl ein (Kolbbenfresser).
Am Freitag Vormittag haben wir dann über die Service Hotline von Fiat versucht, unsere Heimreise zu organisieren. Man hat uns erklärt, dass man sich mit der Werkstatt in Verbindung setzt, um von dort eine Diagnose zu erhalten, die unseren Rücktransport rechtfertigt. Kurz nach der Mittagszeit hat man uns erklärt, dass man in der Werkstatt niemanden mehr erreichen könne, der Chef dort wäre schon im Wochenende. Wir waren zu diesem Zeitpunkt in der Werkstatt, diese war voll besetzt (man hat da bis 20 Uhr gearbeitet und am Samstag ebenfalls). Ein Rückruf meinerseits bei Fiat blieb erfolglos - die Service Mitarbeiter erklärten mir, dass die italienischen Kollegen bereits im Wochenende wären und ich am Montag zurückgerufen werde würde.
Der ADAC hat uns dann einen Mietwagen organisiert, den wir am Sonntag im 130km entfernten Neapel abholen konnten. Mit dem fuhren wir dann zurück zur Werkstatt, luden so viel Gepäck wie möglich vom Camper in den Mietwagen (wir hatten ja keine Koffer oder Taschen dabei) und fuhren dann in zwei Tagen heim.
Am 9.8. kam dann unser Fahrzeug in einer Fiat Werkstatt, etwa 20km von uns entfernt, an. Ich hatte einige Werkstäten in der Nähe abtelefoniert, um endlich eine zu finden, welche die notwendige Kapazität hatte. Dort wurde am 29.08. eine Diagnose gestellt. Der Motor wurde ausgebaut - die Kopfdichtung war an mehreren Stellen defekt und zwei Zylinder hatten gefressen.
Am 12.09. kam der neue Motor und am nächsten Tag wurde mit dem Umbau der Aggregate begonnen und danach der Motor eingebaut. am 15.09. wurde am eingebauten Motor festgestellt, dass sich der Motor nicht durchdrehen lässt - er blockiert an einer Stelle mechanisch. Die Werkstatt muss nun erneut ein Ticket aufmachen, begründen und nachweisen, dass der Motor nicht in Ordung ist und einen neuen Motor bestellen.
Bis gestern waren wir noch guter Dinge, Ende des Monats nochmal für zwei Wochen nach Italien fahren zu können. Nun platzt aber auch der zweite Urlaub
Mal sehen, wann das Ding abfackelt, explodiert oder noch schlimmeres passiert. Ich werde mir vorsorglich schon mal ein H-Kennzeichen zulegen, für den Fall, dass es noch ein wenig dauert.
Uwe
Der Pannendienst hat dann festgestellt, dass unten ein Schlauch ab war. Er hat sich von einem Kollegen eine neue Schlauchschelle bringen lassen, diese montiert, mit Wasser aufgefüllt und dann ging die Fahrt weiter (3h verspätet - aber wir waren früh dran).
Ich fuhr zur nächsten Fiat-Professional Werkstatt, erzählte was passiert war und bat, das Wasser gegen Kühlflüssigkeit zu tauschen. Das Fahrzeug war ja erst drei Monate alt und hatte 4300km auf dem Tacho. Man hat mir dann für 20€ eine Flasche Kühlflüssigkeit verkauft. Auf mein Drängen hin war man dann bereit, die Kühlflüssigkeit auch einzufüllen (ich war mir zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob man das Kühlsystem entlüften muss). Etwa 30 Minuten später wurde dann unser Fahrzeug aus der Halle gefahren (wir konnten nicht sehen, was dort passiert ist) und uns mit den Worten, es sei alles in Ordnung, übergeben. Also führen wir auf die Autobahn und weiter gen Süden (Tropea wäre das Ziel gewesen). Nach etwa 8km sprang die Temperaturanzeige wieder schlagartig auf Maximum und wir fuhren in eine Nothaltebucht. Nach über fünf Stunden (wir hatten mehrmals angerufen - man hatte uns wohl auch vergessen) kam dann der Abschlepper. Er hat uns aufgeladen (wir mussten im Camper sitzen bleiben) und fuhr dann mit uns ein gutes Stück in den Süden. Unterwegs verließ er die Autobahn, ließ in einem Dorf seinen Chef zusteigen und fuhr dann wieder auf die Autobahn. Nach etwa einer Stunde Fahrt wurden wir in einer kleinen Werkstatt abgeladen. Ich sah, dass es keine Fiat-Werkstatt war und machte den Chef darauf aufmerksam, dass wir noch Garantie auf dem Fahrzeug haben. Darauf hin hat er ziemlich übel geflucht und wir wurden wieder mit dem Camper aufgeladen. Es ging die Fahrt dann weiter in ein entferntes Bergdorf, wo man nur eine Fiat-Professional Werkstatt, ein Hotel, Felder und Ziegen sah. Die Werkstatt hat sich dem Wagen angenommen und drei Tage lang versucht, den Fehler zu beseitigen. Der Thermostat wurde getauscht, die Wasserpumpe ausgebaut. Zwischendurch gab es eine Probefahrt, die den Chef der Werkstatt für die Meisterschaft im Camperrennen qualifizieren würde. Es fiel auf, dass die Heizung nicht ging. Ich hatte schon mit einem Totalschaden gerechnet - auf diesen Strassen hätte es geknallt, wenn uns jemand entgegen gekommen wäre (ich bin da gewiss nicht empfindlich). Am Ende ging ein Küchenschrank auf und alle Töpfe kamen raus. Unseren Unmut haben wir dann sehr deutlich gemacht.
Es gab keine Probefahrt mehr. Um den Motor auf Touren zu bringen, lief er dann am nächsten Tag im Stand. Eine Schwungscheibe aus dem Schrott-Container hat das Gaspedal beschwert, damit er bis zur Drehzahlgrenze lief (ich bekam Mordgedanken). Nach einer Weile ging er aus und wurde erneut gestartet. Er ging wieder aus (ich sah, dass die Temperaturanzeige wieder auf Maximum gesprungen ist). Bei einem erneuten Startversuch brach der Anlasser in der Drehzahl ein (Kolbbenfresser).
Am Freitag Vormittag haben wir dann über die Service Hotline von Fiat versucht, unsere Heimreise zu organisieren. Man hat uns erklärt, dass man sich mit der Werkstatt in Verbindung setzt, um von dort eine Diagnose zu erhalten, die unseren Rücktransport rechtfertigt. Kurz nach der Mittagszeit hat man uns erklärt, dass man in der Werkstatt niemanden mehr erreichen könne, der Chef dort wäre schon im Wochenende. Wir waren zu diesem Zeitpunkt in der Werkstatt, diese war voll besetzt (man hat da bis 20 Uhr gearbeitet und am Samstag ebenfalls). Ein Rückruf meinerseits bei Fiat blieb erfolglos - die Service Mitarbeiter erklärten mir, dass die italienischen Kollegen bereits im Wochenende wären und ich am Montag zurückgerufen werde würde.
Der ADAC hat uns dann einen Mietwagen organisiert, den wir am Sonntag im 130km entfernten Neapel abholen konnten. Mit dem fuhren wir dann zurück zur Werkstatt, luden so viel Gepäck wie möglich vom Camper in den Mietwagen (wir hatten ja keine Koffer oder Taschen dabei) und fuhren dann in zwei Tagen heim.
Am 9.8. kam dann unser Fahrzeug in einer Fiat Werkstatt, etwa 20km von uns entfernt, an. Ich hatte einige Werkstäten in der Nähe abtelefoniert, um endlich eine zu finden, welche die notwendige Kapazität hatte. Dort wurde am 29.08. eine Diagnose gestellt. Der Motor wurde ausgebaut - die Kopfdichtung war an mehreren Stellen defekt und zwei Zylinder hatten gefressen.
Am 12.09. kam der neue Motor und am nächsten Tag wurde mit dem Umbau der Aggregate begonnen und danach der Motor eingebaut. am 15.09. wurde am eingebauten Motor festgestellt, dass sich der Motor nicht durchdrehen lässt - er blockiert an einer Stelle mechanisch. Die Werkstatt muss nun erneut ein Ticket aufmachen, begründen und nachweisen, dass der Motor nicht in Ordung ist und einen neuen Motor bestellen.
Bis gestern waren wir noch guter Dinge, Ende des Monats nochmal für zwei Wochen nach Italien fahren zu können. Nun platzt aber auch der zweite Urlaub
Mal sehen, wann das Ding abfackelt, explodiert oder noch schlimmeres passiert. Ich werde mir vorsorglich schon mal ein H-Kennzeichen zulegen, für den Fall, dass es noch ein wenig dauert.
Uwe