Reisemobiltreff

In Balerma stand mir schräg gegenüber ein Herr, der sich sehr für meinen Solarkoffer interessierte.
Ich verwies ihn aufs Internet und auch auf dieses Forum und bekam folgende Antwort:

"Ich habe noch nicht einmal ein Mobiltelefon."

Hui, dachte ich. Das ist mutig in heutiger Welt. Der Typ muss richtig stark sein, so durchs Leben zu kommen und auch noch Ansprache zu finden.
Wenigstens war er verheiratet, dass ich mich nicht sorgen musste, wie er die Paarungsäpps ersetzt.

Er sagte auch, das er dienstlich verpflichtet wurde ein Handy zu tragen, dies aber immer zum Arbeitsende im Magazin abgab.
Jetzt in Pension hätte er gar keins und auch keinen Internetanschluss.


Kann man ohne Handy und Internet 2023 überleben?
Ist es der Familie, dem Arbeitgeber und den Freunden und Bekannten gegenüber egoistisch, sich nicht auf nahtlose Kommunikation einzulassen?

Ich selber besitze seit 1996 ein Mobiltelefon und bin seit 1998 im Internetz unterwegs.
Bereuen tu ich es oft. Aber noch öfter bin ich dankbar in dieser technischen Dekade leben zu dürfen.


LG
Sven

Guten Tag

Seit Jahrzehnten nutzen wir elektronische Kommunikationsmittel. Allerdings mit bewussten Einschränkungen.

Das Handy ist dazu da, wenn ich telefonieren möchte. Die Nummer kennen nur Angehörige.
Anrufe werden nur von bekannten Nummern entgegengenommen.
Nur Personal muss immer erreichbar sein.

Anrufe auf dem Festnetzanschluss werden nur in italienischer Sprache abgenommen. Reduziert drastisch Werbeanrufe.
Häufig auch gar nicht. Dazu ist der Telefonbeantworter da. Man kann Mitteilungen aufsprechen und wenn wir wollen, rufen wir zurück.

Mails und SMS werden innert 24 Stunden beantwortet, Termine und viele Ausrufezeichen verlängern automatisch die Antwortzeit.

Und nicht zuletzt: Die für Deutsche beliebte Frage "Darf man das?" ist seit meiner Kindheit aus dem Wortschatz gestrichen. Endgültig.

Gruss Urs

Ich veranstalte einmal pro Jahr ein "Abenteuerwochenende" für unsere Schützenvereinsjugend,strikte Regel "Handys bleiben zu Hause".Wenn die sich ohne die Dinger im Gelände zurechtfinden sollen,kommen die jedes Mal in Schwierigkeiten,eine Landkarte oder gar ein UTM Gitter und ein Kompass sind für die ein echtes Rätsel,ohne elektronische Helferleins sind die doch gar nicht lebensfähig.Ich bin da jedes Mal entsetzt,wie kann man sich nur so von den Dingern abhängig machen.Einen großen Vorteil hat das ganze,die sind im Bus so mit ihren Handys beschäftigt,dass in der Karre Stille herrscht ,es zeigt aber auch,wie wenig kommunikationsfähig die heute noch sind.

Gruß Arno

Brauchen täte ich es heute nicht mehr unbedingt, bin aber froh, dass ich eines habe.
Beruflich war es für mich als ehemaliger Außendienstler Gold wert.
So hatte ich immer zwei dabei, ein privates und später eines von der Firma.
Viele vereinbarte Termine konnte ich manchmal aus tausenderlei Gründen nicht einhalten.
Geplante Gesprächspartner konnte ich z.B. anrufen, wenn absehbar war, dass ich den Termin nicht würde einhalten können und absagen mußte oder den Termin, oftmals nur um eine kleine Viertelstunde, verschieben konnte.
So waren alle zufrieden und es gab für keinen Stress.

Wir haben auch welche im Bekanntenkreis, die zwar Internet, iPad und PC nutzen, aber kein Handy haben.

Jeder wie er will, ich kann auch jeden verstehen der nicht immer und überall erreichbar sein will. Dafür schalte ich das Ding dann in den Fokus Schlafen, da kommen dann nur noch Nachrichten/Anrufe von meinem Mann und meinen Kindern durch. Es nimmt einen halt schon in Beschlag und kann zum Zeitfresser mutieren, wenn man es zulässt... Aber ich persönlich möchte nicht mehr drauf verzichten.

Ein Freund kann wegen einer Kehlkopfgeschichte fast nicht mehr sprechen bzw. man kann ihn nicht verstehen. Das normale Telefon fällt somit weitgehend aus. SMS kann er auch nicht.

Der rettende Ausweg wäre also das Internet mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, sich schriftlich zu verständigen. Aber auch das ist ihm verschlossen, weil er sich ( Mitte 70) den Umgang mit diesem Medium nicht mehr zutraut. Er hat noch nie einen Computer o.ä. besessen.

Da steht man weitgehend ratlos da.

Sellabah hat geschrieben: ↑Di 21. Mär 2023, 10:39

Kann man ohne Handy und Internet 2023 überleben?

Aber klar doch!

In meiner Anfangszeit mit dem Womo habe ich sogar das Handy so gut verstaut, dass ich oft erst nach 2-3 Tagen draufgekommen bin, dass ich einen Anruf oder eine Nachricht gekriegt habe.

In der Zwischenzeit haben sich aber ein paar nützliche Helferleins eingefunden, die praktischerweise alle am Handy sind. Z.B. das Navi für unser E-Möpi hat uns im Urlaub sehr geholfen. Oder im Ausland als Übersetzer, wenn man wieder am Regal steht und keine Ahnung hat, welches Produkt man in der Hand hält. Hie und da ein Spielchen macht auch Spaß, oder ein schnelles Foto, wenn die Digicam daheim geblieben ist.

Kurz und gut, das Smartfon ist das Schweizer Taschenmesser des täglichen Lebens. Gut, wenn man eines hat, aber nicht lebensbestimmend.

Handy = Smartphone?
Ja, aber wird zunehmend schwieriger bzw. Smartphone erleichtert auch im digital rückständigen D vieles.
Selbst habe ich derzeit nur einen alten Nokia Knödel mit dem man außer Telefonie und SMS nix machen kann.
Neulich war am S-Bahnsteig der Fahrkartenautomat defekt, musste ich also ohne Ticket in den Zug. Mit passendem Gedöns am Smartphone hätte ich elektrisch eine Fahrkarte erwerben können.
So konnte ich nur der Störstelle der DB Bescheid geben, dass ihr Automat streikt (war am Abend immer noch kaputt).

Kumopen hat geschrieben: ↑Di 21. Mär 2023, 14:42

So konnte ich nur der Störstelle der DB Bescheid geben, dass ihr Automat streikt (war am Abend immer noch kaputt).

An der nächsten S-Bahn-Haltestelle aussteigen und Ticket kaufen. Sonst gibts Ärger
Filmtipp: "Oh Boy" mit Tom Schilling

Dürfen darf man, ob es sinnvoll ist muß jeder für sich selbst entscheiden. Als kommunikativer Mensch möchte ich werde auf mein Smartphone noch auf das Internet verzichten. Ich kann aber durchaus wenn ich privat unterwegs bin das Teil auch zuhause lassen, ohne etwas zu vermissen.

Gruß
Tom

Klar mit meinem Smartphone kann ich auch telefonieren, aber viel wichtiger sind doch die anderen nützlichen Helferlein die es beinhaltet:

Kreditkarten
Kamera
Taschenrechner
Wecker
Bedienung für Hubstützenanlage
Überwachung der Batterie
Übersetzungsprogramm
Briefmarken (Porto)
Parkticket
Zugticket
Notizzettel
Bordkarte am Flughafen
Navi fürs Fahrrad
schauen wie ich laufen muß um irgendwo hin zu kommen
Wetterbericht
Nachrichten
Bankkonto
Schachspiel
Email lesen oder schreiben
Stellplatz Apps
LPG Tankstellen
Radio
Maßband
Kompass
Kalender

Taschenlampe
Frontverlauf

......aber das Erdbeben hat nur die Katze kommen sehen.

Speisekarte!

Kalle-OB hat geschrieben: ↑Di 21. Mär 2023, 16:51

Klar mit meinem Smartphone kann ich auch telefonieren, aber viel wichtiger sind doch die anderen nützlichen Helferlein die es beinhaltet:

Kreditkarten
Kamera
Taschenrechner
Wecker
Bedienung für Hubstützenanlage
Überwachung der Batterie
Übersetzungsprogramm
Briefmarken (Porto)
Parkticket
Zugticket
Notizzettel
Bordkarte am Flughafen
Navi fürs Fahrrad
schauen wie ich laufen muß um irgendwo hin zu kommen
Wetterbericht
Nachrichten
Bankkonto
Schachspiel
Email lesen oder schreiben
Stellplatz Apps
LPG Tankstellen
Radio
Maßband
Kompass
Kalender

Whattsap und fb hast vergessen.....und zahlen an den Kassen, ist echt geil, da kuken sogar manchmal die Verkäuferinnen. wenn ich anstatt die Kreditkarte mein Handy zücke
Familiengruppen und Freundesgruppen sind super. fb ist mein Reisealbum mit Fotos, sichtbar nur für Freunde und Familie.
Das Leben ist sooo einfach geworden....habe 3 Handys und 2 Tabletts, 3 Verträge...fahre nur online mit Tablet, Dashcam mit Bluetooth Auslöser um Fotos während der Fahrt zu machen auf S20, Radarwarner mit S10, das auch als Router dient.
S7 für Datensim, wenn die Vertragsdaten zu Neige gehen.
Um das Alles zu beherschen mußte ich lernen, um es gut zu beherrschen muß man mehr lernen, was Niemand schadet...im Gegenteil.
Wer dem aus dem Weg geht hat in irgeneiner Weise schon resigniert, und wenn es nur um die Weigerung geht, was Neues kennenzulernen.

Nix für unguad

Habe zwar ein Handy, aber der Sklave von den Ding bin ich nicht.
Liegt meistens zuhause irgentwo rum.
Im Urlaub brauch ich es schon öfters, meist zu navigieren.
Telefonieren eher weniger, ein Kontrollanruf in der Woche zuhause, das wars auch schon.
TikTok und Konsorten sind nicht drauf, kein Bock auf diese Sülzerei.

Je länger, je weniger!
Und es ist Fluch und Segen zugleich.
Ich besitze Handys, seitdem das mobile Telefon auf Taschenbuch - Grösse geschrumpft ist. Also seit fast 35 Jahren. Mich haben das Gefummel mit Taschenkalender und Telefonverzeichnis auf Papier immer genervt. Also habe ich möglichst schnell auf die elektronischen Helferlein umgestellt. Hat zwar einiges Geld gekostet, aber mir viel Arbeit erspart.
Und gleichzeitig hat es mir geholfen, mit der technischen Entwicklung einigermassen Schritt zu halten. Jedoch bekunde ich langsam Mühe mit gewissen Entwicklungen. Das Tempo scheint mir langsam zu krass und einige Themen muss ich nicht mehr mitgehen.
Was mir aber Sorge bereitet, ist die Tatsache, dass wir ohne die tollen Helferlein ziemlich aufgeschmissen wären. Was, wenn für ein paar Tage der Strom ausfällt? Es nützt auch nicht, wenn ich mein Smartphone im Wohnmobil aufladen kann, Netz und Internet sind trotzdem tot.

Gruss, Beat.

heinz1 hat geschrieben: ↑Di 21. Mär 2023, 15:26

Kumopen hat geschrieben: ↑Di 21. Mär 2023, 14:42

So konnte ich nur der Störstelle der DB Bescheid geben, dass ihr Automat streikt (war am Abend immer noch kaputt).

An der nächsten S-Bahn-Haltestelle aussteigen und Ticket kaufen. Sonst gibts Ärger
Filmtipp: "Oh Boy" mit Tom Schilling

Dann ist aber der Zug weg, dann der nächste kommt in 40'

Bevaube hat geschrieben: ↑Di 21. Mär 2023, 17:48

Das Tempo scheint mir langsam zu krass und einige Themen muss ich nicht mehr mitgehen.
Was mir aber Sorge bereitet, ist die Tatsache, dass wir ohne die tollen Helferlein ziemlich aufgeschmissen wären. Was, wenn für ein paar Tage der Strom ausfällt? Es nützt auch nicht, wenn ich mein Smartphone im Wohnmobil aufladen kann, Netz und Internet sind trotzdem tot.

Gruss, Beat.

Und völlig auf der Strecke bleibt die Elterngeneration von mir, also so die 80+

Haben gestern eine WhatsApp von unseren netten Campingnachbarin erhalten.
Sie ist 89!

Standardtechnik, heute nicht mehr weg zu denken.
Habe seit 1995 Autotelefon und Internet seit 1992.
Es wäre ein großer Verlust, hätte ich es nicht gehabt.