Reisemobiltreff

Natürlich kann ich meinen Mitarbeitern ständig sagen, wie gut sie sind und sie damit motivieren, aber auf Dauer? Ich weiß nicht Meine Idee war jetzt, dass ich Bilder mit Sprüchen in die Gänge hänge. Wo gibt es sowas? Wisst ihr das?

Die Art wie du das schreibst, lässt vermuten dass du noch nie eine Ausbildung für Berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse (z.B. Meister) oder ein Führungsseminar gehabt hast. Loben ist nur ein kleiner Teil dessen, was man unter führen und motivieren versteht. Richtig führen und motivieren ist viel, viel mehr.
Hänge um Gottes Willen keine schlauen Sprüche in die Gänge!

Gruß Georg
(der selbst fast 50 MA hatte)

Knarfi77 hat geschrieben: ↑Sa 26. Aug 2023, 11:36

Natürlich kann ich meinen Mitarbeitern ständig sagen, wie gut sie sind und sie damit motivieren, aber auf Dauer? Ich weiß nicht Meine Idee war jetzt, dass ich Bilder mit Sprüchen in die Gänge hänge. Wo gibt es sowas? Wisst ihr das?

Ist das eine Scherzfrage oder meinst du das im Ernst?

Bei uns in der Firma hängen auch schon mal irgendwelche Sprüche rum. Im Sinne von „ machen ist geiler als wollen“. Also ich habe mich davon nie motiviert gefühlt. Fordern und fördern. Vielleicht mal eine außerplanmäßige Sonderzahlung. Einfach mal eine Feier oder oder oder …

Sprüche fand ich unterhaltsam, aber nicht hilfreich, schon garnicht motivierend.
Die beste Motivation ist ein anständiges Gehalt,
von dem ein zufriedener Mitarbeiter auch seine Familie anständig ernähren kann und ein sehr gutes Betriebsklima mit einem Vorbild als Chef,
der auch in schlechten Zeiten für seine Mitarbeiter da ist.
Oder so:
https://www.honestly.de/blog/wie-motivi ... tarbeiter/

Gude! Sven feilt bestimmt noch an seinen Formulierungen. Bin gespannt auf seinen Beitrag

Hatte ich mal in der Firma aufgehangen (Fahrstuhl) Henry Ford Zitate
https://www.careelite.de/henry-ford-zitate-sprueche/
https://www.careelite.de/henry-ford-zitate-sprueche/
"Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im Forschungslabor. Sie beginnt im Klassenzimmer."

Knarfi77 hat geschrieben: ↑Sa 26. Aug 2023, 11:36

Natürlich kann ich meinen Mitarbeitern ständig sagen, wie gut sie sind und sie damit motivieren, aber auf Dauer? Ich weiß nicht Meine Idee war jetzt, dass ich Bilder mit Sprüchen in die Gänge hänge. Wo gibt es sowas? Wisst ihr das?

Vergiss es.

Ich sage immer, der Fisch stinkt vom Kopf.
Wenn der Chef motiviert ist, ein gesundes Maß an Empathie hat, ist das schon sehr viel Motivation für den Mitarbeiter.
Auch daß die Mannschaft zueinander passt.
Für mich war oft zweitrangig, was ich tat, Hauptsache war daß ich mit netten Kollegen zusammen gearbeitet habe.
Was nützt der beste Job, sehr gute Bezahlung wenn die Person neben mir menschlich nicht zu mir passt und ich morgens schon schlechte Laune habe wenn ich ihn/sie sehe. Da fängt die Motivation an.

In dem Autohaus in dem ich 28 Jahre tätig war gab es eigentlich kein Lob. Es wurde uns Verkäufern nur immer eingebläut dass wir mehr verkaufen müssen. Hauptsächlich von der "Chefin" die den Betrieb von ihrem Vater gerbt hatte. Sie hatte nie in ihrem Leben selber Geld verdienen müssen, ihr IQ-Wert war nicht wesentlich größer als ihr Kopfumfang. Es hat dann ein Schwiegersohn eingeheiratet dem der Chefposten nach dem Ableben des Seniors blitzartig zu Kopf gestiegen war. Zu Lebzeiten des Seniors waren die Firma und die Welt in Ordnung, er hat alle seine Mitarbeiter respektiert und entsprechend behandelt. Legte man ihm einen Auftrag für ein neues Auto vor bedankte er sich jedes Mal. Fragte man ihn wegen eines eventuell kniffligen Geschäftes bekam man meist als Antwort: Machen sie es bestens ! Das ist für mich Motivation !
Als der Schwiegersohn das Ruder übernahm wars mit Motivation vorbei. Stattdessen gab es Druck und blöde Ansagen. Am Monatsende musste man nicht selten wegen der Provision streiten obwohl diese ja eindeutig festgelegt war. Versucht hat er es immer wieder. Oft war am 10. eines Monats noch kein Gehalt auf dem Konto. Es setzte eine ungesunde Fluktuation hauptsächlich in der Verkaufsmannschaft ein.
Menschenkenntnis war nicht seine Stärke, er stellte immer wieder totale Blindgänger ein. Wäre nicht von Herstellerseite regulierend eingegriffen worden wäre das nicht lange gutgegangen. Er musste schlußendlich einen Geschäftsführer einstellen. Als der später zu einem anderen Autohaus wechselte war es bald vorbei, der Händlervertrag wurde gekündigt. Der GF nahm selbstverständlich ein paar Leute mit in die neue Firma. Ich war einer davon. Wäre damals meinem Arbeitgeber nicht der Händlervertrag gekündigt worden wäre ich sicher bis zum Renteneintritt dort geblieben. Ich genoß gewisse Privilegien die meinen Verbleib dort für mich erträglich machten. Man konnte im Hinblick auf das Gebrauchtwagengeschäft nur schwer auf meine Fähigkeiten und meine Erfahrung verzichten. Und die Kasse hat für mich auch gestimmt. Das motiviert schon....

Ich habe vor vielen Jahren mal ein Buch gelesen: "Millionenverluste durch Führungsfehler". Habs mal jemandem ausgeliehen und nicht wiederbekommen.

Das ist eine wirklich blendende Idee. So lesen sie unbewusst, was sie motiviert und sind deutlich produktiver. Bei https://www.erfolgsleben.de/ gibts eine schöne Auswahl in verschiedenen Größen. Ich habe zwei bis drei Bilder in meinem Büro und bin direkt besser drauf, wenn ich mich daran orientiere.

Anuzs hat geschrieben: ↑Sa 26. Aug 2023, 14:23

Gude! Sven feilt bestimmt noch an seinen Formulierungen. Bin gespannt auf seinen Beitrag

Ja auch bei uns ist nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen.
Hab ich auch selbst spüren müssen, als ich im März meine Altersteilzeit eingetütet hab.
Mittlerweile ist es völlig akzeptiert, weil ich weiterhin immer mitgemacht habe in diesem Jahr und auch im freien Halbjahr immer ansprechbar und zu jeder Leistung bereit bin, die hält von unterwegs möglich ist.
Gerade bringen wir in unserer Bude die Digitalisierung weiter mit für die Fahrer und Begleiter wirklich herausfordernden Umstellungen. Da kommen dann schon Sprüche wie... Kontrolle und Orwill usw.

Das muss an uns Führungskräften abprallen und wir dürfen nicht bös werden. Die Veränderungen begleiten wir mit Goodies die möglich sind. Sprüche an der Wand wirken nicht. Persönliche Wertschätzung. Ab und an mal einfach mitmachen an der Basis. Freitag noch habe die ganze Firma geputzt mit zwei meiner Führungskollegen. Wenn wir es irgendwie terminlich schaffen, fahren wir die unbesetzten Busse zur Wäschebox und treffen dann dort an Waschtagen die Belegschaft. Das macht schon Eindruck.

Freie Getränke bei diesem Wetter. Eisgutscheine. Mal spontan ein Frühstück oder der Grill glüht, wo auch Veganer und Muslime berücksichtigt werden.
Inflationsprämie zahlen wir voll aus. Arbeitsstunden runden wir großzügig auf und bevor sich Mitarbeiter völlig verschulden, helfen wir mit fairen Lösungen.

Ich glaube der wirkungsvollste Schlüssel ist ein Team. Die Mitarbeiter müssen merken, das Struktur und Fachwissen in jeder Abteilung ist, aber niemals eine Hirachie, die Macht ausdrückt. Und konsequent müssen Versprechen eingehalten werden und Fairness gelebt werden.

Bei uns klappt das meist.

LG
Sven

Ich hatte einen Chef,der hat mir mal gesagt: Ist eigentlich ganz einfach,man muss sich nur wirklich gute Leute suchen und ihnen dann aus dem Weg bleiben,damit sie ihren Job erledigen können.Und die Mitarbeiter müssen wissen,das der Chef hinter ihnen steht,das ist eminent wichtig.Mein damaliger Chef hat das mal so formuliert: Wer sich mit meinen Leuten anlegt,der legt sich mit mir an,wer sich mit mir anlegt ist ein Idiot.
Kurz und prägnant.

Gruß Arno

Dass der Fisch nie vom Kopf her stinken darf ist die Grundvoraussetzung für alles weitere. Das muss täglich erneuert werden.

Die Vergütung muss passen - mehr nicht - und kommt später als man meint. Weiche Faktoren bleiben hängen.
Trotzdem lässt sich Unterbezahlung auf Dauer nicht durchhalten.

Das wichtigste ist, dass man sich durch undankbare Mitarbeiter nicht entmutigen lässt. Die gibts nämlich immer wieder.

Also ich musste für MA-Führung mehrere Eignungstests durchlaufen - Sprüche reichen definitiv nicht gemäss meinen Erfahrungen und sollten nur dezidiert eingebracht werden.

In diesem Sinne "in DIR muss brennen, was du bei anderen entzünden willst" - also - arbeite an DIR

Capricorn hat geschrieben: ↑So 27. Aug 2023, 19:11

In diesem Sinne "in DIR muss brennen, was du bei anderen entzünden willst" - also - arbeite an DIR

Ein klassischer Seminar-Spruch … auch wenn er natürlich richtig ist.

Ein „guter Chef“ zu sein ist nicht einfach … irgendwie hat man es drauf oder eben auch nicht.

Ich hatte Chefs, die mir das Gefühl gaben, dass ich wichtig bin ….
Das ist mir später als Chef nicht immer gelungen, wobei ich aber im Nachhinein ganz zufrieden bin … auch deshalb, weil ich mich nicht für zu wichtig und unersetzbar gehalten habe.

genau - darum hab ich ihn auch gebracht......

Gude! Das positive Feedback meiner MA aus vielen verschiedenen Nationen war, dass sie dadurch motiviert waren, da ich authentisch geführt habe (man wusste immer woran man bei mir war), sie ihre Vorschläge einbringen konnten, sie etwas dazugelernt haben, dass ich mich vor sie gestellt habe, wenn's ungemütlich wurde und dass ich entschieden habe (und nicht ewig abgewägt, politisch laviert habe). Ich habe mir Zeit genommen ihre Ziele zu verstehen und sie dabei zu unterstützen. Eigentlich ganz banal und doch nicht alltäglich.

Capricorn hat geschrieben: ↑So 27. Aug 2023, 19:11

Also ich musste für MA-Führung mehrere Eignungstests durchlaufen - Sprüche reichen definitiv nicht gemäss meinen Erfahrungen und sollten nur dezidiert eingebracht werden.

In diesem Sinne "in DIR muss brennen, was du bei anderen entzünden willst" - also - arbeite an DIR

Wenn du als Führungskraft Mitarbeiter motivieren willst, dann musst du fachlich gut sein und als Person überzeugend.
Sprüche helfen da nicht weiter, denn die Mitarbeiter sprechen schon genug über dich als Führungskraft, auch wenn du davon nichts mitkriegst.

Wenn du davon was mitkriegst, dann gibt es zwei Optionen:
> entweder du bist unten durch und dann helfen dir auch keine Motivationssprüche mehr
oder
> du bist ( nach intensiver Prüfung )angesehen und konntest als Führungskraft überzeugen, bist autentisch und vertrauenswürdig

Im letzteren Fall brauchst du dann aber keine Motivationssprüche mehr.

Sprüche sehen vielleicht gut aus, sind aber nur äußere Fassade, dass wahre Leben spielt aber hinter der Fassade und wird am realen Verhalten gemessen.

Ich bin im Winter, obwohl Disponent ,mit meinen Fahrern mitgefahren,wenn gewisse Bauernhöfe z.B. auf der Neutscher Höhe etc.im Winter angefahren werden mussten,ich habe dann geholfen,Schneeketten zu montieren,und da das alles ermüdend ist,habe ich auch noch als Ablöser fungiert,mein damaliger Chef hat das mit den Worten kommentiert: Dein Führungsstil gefällt mir,Du führtst von vorne,das einzig richtige,deshalb stehen Deine Fahrer auch hinter Dir.

Gruß Arno