WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

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rumfahrer
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#121

Beitrag von rumfahrer »

Tjaffer hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 11:46
Ihr dürft das gerne anders sehen
Aus technischer Sicht hast du sicher Recht. Man muss aber diese Entwicklung hin zu immer mehr Leistung und Premium nicht gut heißen.
Wir fahren beispielsweise sehr gut mit 105 PS und das Fahrzeug hat mal (2011) 35-tausend gekostet. Damals mit bester Highline-Ausstattung. Trotz einem Verbrauch von nur ca. 5 Litern Diesel müssen wir in München bald Abschied von diesem Auto nehmen, weil bald keine Fahrt mehr in die Stadt mit Euro 5 mehr möglich sein wird. Ob das alles nachhaltig ist? Einen neuen PKW werden wir uns vermutlich nicht mehr kaufen.

Gruß
Steffen
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walter7149
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#122

Beitrag von walter7149 »

Hallo Willi,
kein E-Autofahrer fängt doch erst an seinen E-Auto-Akku zu laden wenn er fast leer gefahren ist.
Die Gewohnheiten wie beim Verbrennerkraftstofftanken, den Tank erstmal 3/4 leer fahren, dann nach einer preiswerten
Tanke zu suchen muß man beim E-Auto ablegen.

Da gilt, bei jedem längeren Stopp unterwegs oder längerer Standzeit zu Hause wird nachgeladen !

Unser E-Kona hat eine Reichweite von ca. 480 km. Das haben wir bisher in drei Jahren mit einer Tagesfahrstrecke von
gut 400 km erst zweimal ausgereizt.
Der ist ein reines Arbeits-Pendlerfahrzeug mit bis zu vier mal täglich 70 km durch geteilten Arbeitstag, aber da wird doch nachts in der Garage oder tagsüber in der Zwischenarbeitszeit immer nachgeladen.
Der Akku vom E-Kona war bisher noch nie bis auf 10% Restkapazität leergefahren.

So verteilen sich die Ladeströme und Ladezeiten doch viel gleichmäßiger und ohne große Dauerbelastung.
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Ueberraschungscamper
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#123

Beitrag von Ueberraschungscamper »

Ja Willi, wie Walter schon geschrieben hat, lädt man beim E-Auto ja nicht JEDEN Tag den KOMPLETTEN Akku voll, sondern nur so viel, wie man an diesem Tag gefahren ist.
Bei uns in der Praxis ist das so: Auto kommt nach ca. 100 km Fahrt nach Hause und wird an die Steckdose gehängt. Um 100 km zu fahren benötigt man ungefähr 20 kWh. Eine normale Haushaltssteckdose kann beim E-Auto laden ca. 2,3 kW leisten. Die 100 km Reichweite sind also nach 20 kWh / 3,2 kW = 6,25 h (Stunden) nachgeladen. Dafür reicht die Nacht locker !
Wie gesagt: an einer normalen Steckdose. Besser ist allerdings eine Wallbox. Bei einer üblichen 11 kW Wallbox für zu Hause sind die 100 km nach 20 kWh / 11kW = 1,8 Stunden nachgeladen.
Die Größe/Kapazität des Akkus ist dabei völlig irrelevant. Der Akku könnte auch 1000 kWh haben. Wir könnten die 100 km jeden Tag trotzdem ohne Probleme für die Hausinstallation oder das Stromnetz nachladen !
Anon18
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#124

Beitrag von Anon18 »

Ja wenn das so ist! Dann habe ich und unsere Entwicklungsingenieure das ganze Energieproblem komplett falsch verstanden.
Wenn ich Euch richtig verstehe kommt es also darauf an dass der Einzelne sein Auto ladet wann er es braucht. Ob er gerade viel oder wenig braucht ist also egal. Na ja, stimmt schon irgendwie. Mein Auto ladet ja. Die 6 Std. mit 3 Kw/h gehn immer. Ist ja nicht viel. Das Laden wann ich will macht natürlich auch Sinn, sonst ist der Akku ja leer wenn man ihn braucht.

Ich versuche es mal bildlich andersrum.
Um meinen Akku laden zu können benötige ich kein Strom sondern Wasser.
Das Wasser kommt zentral aus einer Leitung in der 3 BAR Wasserdruck herscht. Der Wasserversorger sagt: Du und alle Deine Nachbarn können Wasser aus der Leitung lassen bis in der Leitung nur noch 1 BAR Wassetdruck ist.
Wenn Ihr Nachbarn alle den Wasserdruck dieser Leitung weil jeder Wasser entnimmt unter 1 BAR bringt schalte ich die Leitung ab und es gibt erst morgen wieder Wasser. Kleiner Fehler im System: Du weisst nicht wie wie viele Nachbarn gerade wieviel Wasser in welcher Menge rsuslassen und der Druck ist unbekannt. Jetzt bist Du der letzte im Bunde und drehst den Hahn auf und dann ist unter 1BAR. Was sagst Du dann in diesem Moment? Freuen sich Deine Nachbarn dass Du gerade jetzt auch Wasser brauchst? Hättest doch auch noch ne Stunde warten können. Wir reden jetzt von dem bischen Wasser für Deinen Kleinwagen. Was machen die 3 Nachbarn mit Ihrem Superporsche. Die schliessen an Deine Wasserleitung keinen 3/8 Zollschlauch an wie Du sondern kommen mit dem 1 1/2 Zollschlauch.
Schön wäre natürlich wenn der Wasserversorger sagen würde wer wie viel kriegt. Aber der sagt nur mit wieviel Zoll Du anschließen darfst. WANN Du den Hahn aufdrehen darfst sagt er Dir (meist) nicht.
Da kommt in absehbarer Zeit noch viel Regulierung auf uns zu. Ob da dann jeder glücklich ist bezweifle ich.
Ich hoffe ich konnte meine Befürchtung rüberbringen wenn es nicht um Strom geht.

Viele Grüße
Willi
Ueberraschungscamper
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#125

Beitrag von Ueberraschungscamper »

Willi, deshalb muss man Ladestationen für zu Hause vom Netzbetreiber auch genehmigen lassen. Und da werden üblicherweise für Privatpersonen maximal 11 kW genehmigt. Damit wird das von Dir angesprochene Szenario verhindert. Dazu kommt der Gleichzeitigkeitsfaktor. Es laden eben nicht alle E-Auto Fahrer in einer Strasse gleichzeitig. Dazu hat es bereits Studien und Untersuchungen gegeben - z.B. von EnBw.

Zusätzlich geht der Trend zu smarten Ladestationen: dann kann der Netzbetreiber in gewissen Grenzen steuern, welche Fahrzeuge wann und mit welcher Leistung geladen werden. Natürlich so, dass das Fahrzeug für den Benutzer zur Abfahrtszeit trotzdem voll ist. Und es geht sogar noch weiter: aktuell wird daran gearbeitet, dass die E-Autos nicht nur laden können, sondern auch Strom an das Netz abgeben (wenn der Eigentümer einverstanden ist). Experten gehen davon aus, dass das helfen wird, unser Stromnetz zu stabilisieren. Denn wir haben regelmäßig das Problem, dass in Deutschland zu VIEL Strom erzeugt wird - und zwar aus Windkraft und Photovoltaik. Das führt dazu, dass regelmäßig Windräder und Photovoltaikanlagen abgeschaltet oder runter geregelt werden müssen. Die Energie, die dabei verloren geht, könnte man gut verwenden, um E-Autos zu laden (oder später mal, um Wasserstoff zu erzeugen). Experten gehen davon aus, dass E-Autos kein Problem für die Stromnetze werden, sondern eher helfen, die Netze zu stabilisieren.
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raidy
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#126

Beitrag von raidy »

Jede Technik hat ihre Zeit.
1) Zuerst ist die alte Technik die bewährte und bessere und die neue noch zu unreif.
2) Dann holt die neue Technik auf und wird besser, aber die alte Technik lebt noch wegen ihrer bewährten Praxistauglichkeit und der Gewohnheit.
3) Irgendwann ist die neue Technik die bessere, und ein Teil der Benutzer hängt aus Erfahrung und emotionalen Gründen noch an der alten Technik, während immer mehr zur neuen Technik wechseln.
4) Und irgendwann merkt auch der Letzte, dass die neue Technik besser geworden ist.

Hatten wir bei analogem Photo versus Digitalphotographie,
beim analogen Telefon versus Smartphone,
beimm Röhrenfernseher versus OLED-Fernseher,
bei Analog-SAT versus Digital-SAT,
usw. usw.

Gefühlt befinden wir uns noch bei 2), beim PKW für manche Zielgruppen aber schon bei 3.
Beim WoMo und Lastenfahrzeugen sind wir noch bei 1-1.5.
Gruß Georg
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Anon18
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#127

Beitrag von Anon18 »

Hallo Überraschungscamper,
ja Du hast recht: Netzbetreiber, Experten und Studien: Ist wie wenn ich meinen Hund in eine Metzgerlehre schicke.
Wenn meine Leitung xy 120 Kw/h hergibt kann ich 10 x 11 Kw/h zum Laden freigeben. Passt.
Wenn in derselben Netzleitungen 3 Autos dazukommen kann ich nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung ausrechnen wann einer der 3 zu viel für das Netz ist. Wir sprechen von demnächst 5 Millionen zusätzlicher Pkw und in 13 Jahren von 20 Millionen.
Intelligentes Stromnetz hin oder her: Wenn die vorhandene Strommenge heute gerade so reicht, wo soll dann Intelligenz hin oder her zusätzlich benötigte Kapazitäten im Bereich von zusätzlichen Terrawattstunsen herkommen???
Wir bauen heute Deutschlandweit mehr Autos mit X Kw/h Akkus als wir zusätzliche tägliche Kapazitätserhöhungen ins Netz bringen. Demnächst beisst sich die Katze in den Schwanz.

Viele Grüße
Willi
Ueberraschungscamper
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#128

Beitrag von Ueberraschungscamper »

Wie gesagt Willi: wir könnten heute zeitweise schon mehr Strom produzieren, als verbraucht werden kann. Der stünde ja schon mal zum smarten Laden von E-Autos zur Verfügung. Ohne zusätzliche Kraftwerke.

Aber Du bist ja ein Beispiel dafür, das es noch genügend Menschen in Deutschland gibt, die der E-Mobilität skeptisch gegenüber stehen. Es ist also nicht zu befürchten, dass die Anzahl der E-Autos schneller wächst, als die Kraftwerks-Kapazität ;-)
Anon14
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#129

Beitrag von Anon14 »

Vllt. sollten sich die Netzbetreiber mit der wachsenden Zahl der einspeisewilligen PV-Anlagen und der steigenden Zahl der E-Autos befassen.
Ich sehe hier, in einem kleinen Ort mit 1000 Einwohnern, nur eine Leistungsbegrenzung der Einspeisung der PV- Anlagen auf 70%.

In den letzten Jahren gab es keine Erneuerung der Erdkabel, aber die Zahl der PV- Anlagen nahm zu. Ob und wann sich die Netzbetreiber dazu bewegen lassen, mal Geld in die Hand zu nehmen und neue, leistungsfähigere Erdkabel zu verlegen, ist nicht bekannt.
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walter7149
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#130

Beitrag von walter7149 »

Ja, das kann ich auch nicht verstehen.

Warum werden bei diesem Energiemangel viele kleine Solaranlagen immer noch mit 70 % leistungsbegrenzt
und bei manchen Windparks dreht sich kein Windrad ?
Warum werden Betreiber von WKA für nicht produzierten Strom trotzdem bezahlt ?
Bekommen die 70 % begrenzten Solaranlagenbetreiber auch eine Entschädigung ?
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Hans 7151
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#131

Beitrag von Hans 7151 »

Ueberraschungscamper hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 13:42
Ja Willi, wie Walter schon geschrieben hat, lädt man beim E-Auto ja nicht JEDEN Tag den KOMPLETTEN Akku voll, sondern nur so viel, wie man an diesem Tag gefahren ist.
Ihr schweift ab, es geht um E-Wohnmobile und nicht um PKW. Wenn ich verreise verbrauche ich jeden Tag bis ich an meinem Ziel bin einen vollen Tank. Und da ist überhaupt noch nichts in Sicht was mir eine solch große Reichweite wie ein Dieselmotor erlaubt. Und 33 mal nachladen und 2 Wochen oder so ähnlich um bis nach Norwegen zukommen wie da in Promobil mal berichtet wurde ist echt kein Ersatz fürn Dieselmotor. Da muß noch viel Wasser den Bach runterlaufen bis das wirklich funktioniert.Ich will auch keinen fosilen Strom laden. Daß macht erst Sinn wenn wir alle Energie regenerativ Erzeugen können.

Grüße Hans
Anon14
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#132

Beitrag von Anon14 »

walter7149 hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 19:00
Bekommen die 70 % begrenzten Solaranlagenbetreiber auch eine Entschädigung ?
Einfache Antwort: NEIN, jedenfalls bei uns, bzw. unserem Netzbetreiber, nicht.
Wie soll der Netzbetreiber auch erkennen, dass meine PV-Anlage tatsächlich mehr hätte liefern können? Die Reduzierung geschieht schon im Wechselrichter, wurde beim Einbau so konfiguriert. Alternativ wurde beim Bau der Anlage eine Fernsteuerung wie bei Nachtstrom- Speicherheizungen angeboten. Da könnte der Netzbetreiber tatsächlich bei den 70% die Leistung reduzieren, dann müssten sie aber meiner Meinung nach auch zahlen.
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raidy
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#133

Beitrag von raidy »

walter7149 hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 19:00
Warum werden bei diesem Energiemangel viele kleine Solaranlagen immer noch mit 70 % leistungsbegrenzt
Werden sie ab 1.1.2023 für Neu-Anlagen <25kWp nicht mehr. Gilt auch für Altanlagen bis 7kWp.
Mehr Info hier

Wobei der Mehrertrag nur (aber immerhin doch) bei ca. 3-5% liegt, denn eine PV-Anlage kommt nur selten effektiv über die 70% Peak, und bei Eigenverbrauch fast gar nicht.

Ist aber eigentlich O.T.
Gruß Georg
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Variokawa
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#134

Beitrag von Variokawa »

Ueberraschungscamper hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 15:04
Willi, deshalb muss man Ladestationen für zu Hause vom Netzbetreiber auch genehmigen lassen. Und da werden üblicherweise für Privatpersonen maximal 11 kW genehmigt. Damit wird das von Dir angesprochene Szenario verhindert.
Unser Korando e-motion lädt bei AC nur bis 6,6 KW, bei Hausstrom mit 2 KW
Bei mir im Geschäft lade immer an eine normale Steckdose, 8-10 KW schaffe ich es oft.
Die Stromkosten kann ich absetzen, Mwst wird abgezogen.
Müsste in November bis jetzt nur einmal an die Ladesäule, der Rest habe ich an mein eigen Tankstelle geladen ;-)
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#135

Beitrag von WoMoFahrer »

Hallo Willi

du langweilst mich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, Du blendest in Deiner Argumentation aber immer aus, dass durch die Verwendung von Strom für Antriebe gigantische Mengen an fossiler Energie eingespart werden, weil der Strom gar nicht erst produziert werden muss. Als Beispiel seien hier einmal die Wärmepumpen genannt. Sie produzieren aus einem Kw Strom min. 4 Kw an Wärme. Da wir z.Z. noch Strom aus Gas produzieren, können also 75% des dafür eingesetzten Gases eingespart werden und für die Produktion von Dingen eingesetzt werden, für die wir gegenwärtig noch nicht auf Gas verzichten können.

2005 war ich als Selbständiger für eine sehr junge Firma tätig, in der ich Arbeitsabläufe optimiert und die Verwaltung aufgebaut habe. 2006 bekam ich den Auftrag ein neues Firmengebäude zu konzipieren, da die Mitarbeiterzahl in der Zwischenzeit von 32 auf ca. 80 gewachsen war. 2007 hatten wir nach einer Firma gesucht, die uns ein Gebäude für 160 Mitarbeiter auf einem in der Zwischenzeit gefundenem Grundstück erstellen sollte. Meine Schwerpunkt war absolutes Energiesparen. Das Gebäude sollte nicht nur geheizt, sondern auch gekühlt werden können. Die Baufirma die dieses Projekt umsetzen sollte wollte mit Gas heizen und mit Strom Kühlen. Dann habe ich denen bei einer Besprechung vorgestellt, was ich mir vorstelle. Ich wollte mit Wärmepumpen Heizen und Kühlen. Die erste Antwort war, das geht nicht. Mein Konzept war, sowohl die Wärme, als auch die Kälte der Wärmepumpe zu nutzen und zwar über Erdsonden, die sollten die überschüssige Wärme im Sommer im Boden speichern um diese gespeicherte Wärme im Winter wieder nutzen zu können. Hierfür hat das technisch Wissen der Firma nicht ausgelangt, man war aber trotz allem interessiert, weil man mein Konzept in der Zwischenzeit verstanden hatte. Die Firma hatte sich dann mit einem Planungsbüro in Verbindung gesetzt, die versprochen hatten, diese Idee um zu setzen. Ich habe denen dann erklärt, wie ich mir das vorstelle und sie hatten das dann erstmalig für sie umgesetzt. Das Energiemanagement sah vor, dass die gesamte Abwärme des Gebäudes über 16 Erdsonden a 99m Tiefe in den Boden gespeichert und in der Heizperiode dem Boden wieder entzogen werden. Die Ingenieure haben mir zwar mehrfach erklärt, dass dies nicht funktionieren kann, meine Antwort war immer, ich will nicht wissen, dass es nicht geht, macht es einfach. Das Ergebnis war dann sehr beindruckend. Ich spare mir hier die Einzelheiten. Alles was an Abwärme erzeugt worden ist, wurde über die Erdsonden in den Boden geleitet. Dazu gehörte die Abwärme der Computer, der Server, der Menschen im Gebäude, der Beleuchtung usw. Das Gebäude musste bis +2 Grad gekühlt werden, die gespeicherte Energie im Boden wurde erst unter +2 Grad zum Heizen benötigt. Als Ergebnis wurden unglaubliche 75% Energie eingespart. Danach waren wir für die Baufirma und das Planungsbüro nur noch ihr Referenzprojekt zur Energieeinsparung.
Für mich hatte dies den Vorteil, dass ich mir bis zu meinem Ruhestand 2017 keinen neuen Auftraggeber mehr suchen musste, weil ich der Einzige war, der die Anlage verstanden hatte und weiter optimieren konnte. Natürlich hatte ich bis zu meinem Ausscheiden mehrere Personen eingearbeitet, damit alles weiter läuft.

Aber gespart wird immer noch.
Mit freundlichen Grüßen

Tommy
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#136

Beitrag von Ueberraschungscamper »

Um wieder den Dreh zum E-Wohnmobil zu bekommen: ich möchte gerne auch in 20 Jahren noch Campingurlaub machen. Wenn dann aber im Sommer wegen des Klimawandels Temperaturen von 40 °C herrschen und die attraktiven Gegenden alle zur Wüste ausgetrocknet sind, wird das wohl nichts mehr. Da steige ich dann lieber auf E-Mobilität um. Auch beim Wohnmobil, wenn es dann mal E-WoMo's gibt.
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#137

Beitrag von rumfahrer »

Realistisch wird die E-Womobilität erst, wenn es öffentliche Lademöglichkeit auch für leichte LKW gibt, die einfach zugänglich sind. Also keine Säulen, die auf irgendwelchen Firmenhöfen stehen. Dazu sind Reichweiten von um die 500 km (Winter?) für Wohnmobile bzw. für mich das Minimum.
Auch als gerne Freistehender reizt mich der Gedanke weniger, irgendwo unter der Laterne zu übernachten, nur weil da geladen werden kann.
Das Reiseverhalten mit E-Antrieb wird ein anderes sein. Ob mir das gefallen wird, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.

Gruß
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#138

Beitrag von kai_et_sabine »

rumfahrer hat geschrieben: Fr 18. Nov 2022, 10:13
Dazu sind Reichweiten von um die 500 km (Winter?) für Wohnmobile bzw. für mich das Minimum.
Das muß aber nicht für alle gelten.

Wir planen gerade einen Trip in den Süden Deutschlands. Das sind 600km. Mit dem Tankumbau geht das mit einer Tankfüllung, den haben wir aber noch nicht.

Also planen wir eine Übernachtung ein.

Das macht weniger Stress, erlaubt es uns, ausgeruht loszufahren und macht und unabhängiger vom Wetter. Weil schlechtes Wetter und 7 Stunde und mehr fahren, macht keinen Spaß. Von einem kleinem Stau mal ganz abgesehen, der läßt alle Kalkulation fahren.

Sprich für uns soll der Urlaub eigentlich schon vor dem losfahren losgehen und das Unterwegssein ist bei uns Teil des Urlaubs. Sonst könnten wir ja auch zu einem Ferienhaus fliegen - mehr Sonne am Ziel, schneller da und wohl auch noch billiger.

Wie oben schon mal geschrieben, für uns passen Ladestops und Wohnmobil sehr gut zusammen.

Ansonsten stellt sich schon die Frage, was *braucht* der Markt und was *ist* der Markt.
So wie es Leute gibt, für die ein Integrierter nicht zu gebrauchen ist (weil die gerne in die Wüste über Flußbetten fahren) und vis-versa. Es mag sogar verschiedene Marktsegmente geben. Und dann mag es Segmente geben, die kein Anbieter bedient.

Wahrscheinlich werden wir eine Renaissance des 5th-wheel aka Anhänger sehen. Dann kann man sich die Zugmaschine leihen.

Bitte auch nicht vergessen, dass wir dann bereits beim autonomen Fahren sind. Dann kann man schlafen, während die Maschine einen ans Ziel fährt, und das kann dann auch die Ladesäule sein, weil man schläft ja.

gruss kai & sabine
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#139

Beitrag von Anon14 »

Hans 7151 hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 19:15
Und 33 mal nachladen und 2 Wochen oder so ähnlich um bis nach Norwegen zukommen wie da in Promobil mal berichtet wurde ist echt kein Ersatz fürn Dieselmotor.
Ich kenn den Bericht von promobil nicht, die, mir nach einem Redaktionsbesuch dort bekannten Redakteure, waren in ihren technischen Aussagen nach meiner Ansicht nie auf dem aktuellen Stand der Technik.

Ich weiß aber, das aktuelle Kastenwagen von MB, Ford, u.A. , Laufleistungen von 150-180 km ( reale Laufleistungen ) schaffen und für den Fahrbetrieb , bzw. das Laden der Akkus jeweils zwischen 35 und 45 Minuten brauchen. Da würde eine Reise aus etwa dem Frankfurter Raum bis Trondheim etwa 11 Ladestopps bedeuten, da die Entfernung laut Google 1805 km beträgt. Laden im E-Autoland Norwegen dürfte das geringste Problem sein. Von dieser Strecke kann man sicher die Fährpassage abziehen, so dass "nur" 1400 km real gefahren werden müsste. Die summierte Ladezeiten würden etwa 7 Stunden ausmachen. Mich würde das nicht stören, bin Rentner und nie auf der Flucht, wenn ich reise.

Aber, was ist eigentlich schlimm daran, selbst mit den Ladepausen solche Strecken zu fahren. Wenn ich also so sinniere, was in 10 oder 15 Jahren an Akkutechnik auch bei LLKW ( 3,5-7,5 t zGG ) möglich sein kann, könnte für mich durchaus zu gegebener Zeit ein BEV-Wohnmobil denkbar sein. Aus heutiger Sicht kann ich allerdings sagen, dass ich das dann wohl nicht mehr fahren werde, weil ich selbst dann zwischen 85 und 90 Jahre alt sein würde.

Aber die technischen Möglichkeiten darf man doch ungestraft andenken.
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raidy
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#140

Beitrag von raidy »

Ich sehe es mal anders herum:
Viele kommen immer mit dem Argument: "Mein jetziges Auto kann 1000km ohne tanken."
1000km am Stück zu fahren ist unverantwortlich, wenn nicht sogar grob fahrlässig.
Der ADAC empfiehlt alle 2 Stunden eine Pause, ich würde aus dem Bauch sagen alle 3 Stunden sollte man schon eine machen.
Wenn man mit einem WoMo also 100km/h fährt und nur alle 3 Stunden eine Pause macht, kommt man rund 300km weit. Und wo wäre jetzt das Problem, die Pause mit einer Schnellaufladung zu verbinden.
Wenn also ein WoMo real 400km Reichweite könnte, wäre das doch schon echt Praxistauglich.
Allerdings meine ich mit "real 400km" auch reale 400km und nicht WLTP, egal welches Wetter dass ist.

So weit sind wir jedoch noch nicht, aber das Ziel ist erreichbar. Also nicht immer alles schlechtreden.
Ich habe eher Zweifel ob Reichweite und Gewicht (sprich Zuladung) in Einklang zu bringen sind.
Gruß Georg
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