Hallo zusammen,
das ist ja eine Interessante Runde und die Meinungen über die kleinen "Störenfriede" gehen ja teilweise weit auseinander.
Da sich inzwischen schon so viele zu Wort gemeldet haben und es auch gefühlt ebenso viele Meinungen zu dem Thema gibt, habe ich leider noch nicht alle Beiträge lesen können. Vielleicht hole ich es ja noch nach.
Da ich selbst unmittelbar von dem Thema betroffen bin, möchte ich auch kurz ein paar Gedanken dazu zum Besten geben.
Über mein liebstes Hobby, die Fotografie, bin ich vor einigen Jahren auf diese kleinen Flieger aufmerksam geworden. Damals war es kein Problem, wenn man ein Bügeleisen zum Fliegen und damit auch in die Luft gebracht hätte. Es gab keine großartigen Gesetze und kaum Regeln oder Verordnungen, allerdings brauchte der Bastler schon eine Menge Vorkenntnisse, um ein flugfähiges Modell aufzubauen. Durch diese notwendigen Voraussetzungen hielten sich die Flugobjekte am Himmel in einem überschaubaren Rahmen. Zu der Zeit hatte ich mir einen Quadrokopter mit GPS-Flugsteuerung gebaut und den ich bei uns auf dem Acker fliegen konnte.
Durch den technischen Fortschritt der letzten Jahre und durch das Interesse an diesen Spielzeugen, ist dann auch die Industrie darauf aufmerksam geworden, denn hier war ein großer Absatzmarkt zu erwarten. Also wurde lustig drauf los entwickelt und produziert, egal ob die Dinger sicher in der Luft waren oder nicht.
Die enorme Begeisterung in der Bevölkerung ließ nicht lange auf sich warten und so gab es immer mehr von den verrückten Flugobjekte am Himmel und immer mehr verrückte Piloten am Boden.
Eigentlich war das ja vorhersehbar, ebenso wie die daraufhin folgenden Probleme, denn wenn irgendetwas nicht gesetzlich geregelt ist, wird es immer Mitbürger geben, die den Bogen des Wohlwollens überspannen werden. Es wurden, ohne Rücksicht auf Privatsphäre und auf die Sicherheit auf Leib und Leben, an allen erdenklichen Orten die Multikopter in die Luft gejagt. Egal ob sich jemand verletzen oder sterben könnte oder ob sich jemand in seiner privaten Umgebung befand, es wurde gefilmt und in den asozialen Netzen veröffentlicht.
Die Folge dieser Auswüchse waren die ersten Drohnenverordnungen, die einen kleinen Benutzerrahmen für den Umgang mit den Drohnen gaben. Nach weiteren 3 Jahren haben dann die europäischen Länder erkannt, dass es eine grenzenübergreifende Gesetzgebung für den Umgang mit unbemannten Flugobjekten geben muss und so wurde, im Eilverfahren, die EU-Drohnenverordnung auf den Weg gebracht.
Nach meiner Meinung wurde es auch allerhöchste Zeit, um dieser Drohnenflut Einhalt zu bieten. Nun müssen für den einfachen Gebrauch einer Drohne mit Kamera und über 250 Gramm Abfluggewicht Prüfungen und Nachweise darüber erbracht werden, dass man überhaupt dazu berechtigt ist. Ohne eine Haftpflichtversicherung besteht generell ein Flugverbot.
Und nun zu mir: Ich bin mittlerweile im Besitz eines Drohnenführerscheins und besitze nur noch 2 Drohnen. Einen kleinen, 150 Gramm leichten, Indoor-Flieger und eine 907 Gramm schwere Fotodrohne mit allen erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen. Wollte ich die hier die Anzahl der Sicherheitssensoren aufschreiben, so würde es eine lange Liste ergeben.
Die kleine "DJI-Tello" benutze ich ausschließlich in der Wohnung oder im eigenen Garten und die große DJI Mavic 2 Pro begleitet uns auf unseren Reisen.
Wie ich ziemlich oben ja schon erwähnt habe, ist die Fotografie mein großes Hobby und so nutze ich eine Drohne, um mit ihr Fotos von sonst unmöglichen Standorten zu machen. Darauf möchte ich auch nicht mehr verzichten. Ich setze hier mal einen Link zu einem 360° Panoramafoto, welches ich von unserem Campingplatz und den umliegenden Ortschaften gemacht habe. Man kann mit dem Mauszeiger völlig frei durch das Bild navigieren und sich mit dem Mausrädchen in das Bild hinein zoomen. Solltet ihr grüne Punkte sehen, geht es mit einem Mausklick auf den Punkt in den nächsten Ort am Niederrhein.
Zum 360° Panoramabild von dem Campingplatz Dingdener Heide:
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Grundsätzlich stehe ich auf dem Standpunkt, dass jedes Teil und jedes Werkzeug zwei Seiten hat. Man kann auch mit einem Brotmesser Dinge tun, für die es nicht hergestellt wurde. Es kommt letztendlich immer auf den Benutzer an, welche dieser zwei Seiten er benutzt.
Für mich ist es gar keine Frage, dass ich mich an die Gesetze und Verodnungen halte. Allein schon Gründen des Anstands. Ich würde niemals die Gesundheit und Privatsphäre meiner Mitmenschen in Gefahr bringen, nur weil ich ein spektakuläres Foto schießen möchte. Es liegt also ausschließlich an dem Benutzer und allein er ist verantwortlich für dass, was er mit dem Flieger anstellt.