Ich bin 57, mein großer Sohn 43.
Wir beide verschiedenen Generationen vermissen irgendwie schon einige Geschäfte.
War man damals frustig, oder wollte sich einfach Mal was gönnen, im Karstadt die Computer, Spielwaren, Uhren oder Hifi Bereiche, das war was.
Und die Quelle Filiale war der Hammer. Unscheinbar, aber drei Etagen. Unvergessen die Meister Anker Quarzuhren.
Bei meiner Oma lag der QUELLE Katalog. Den hab ich studiert, wie andere das Telefonbuch.
Von meiner Oma zur Filiale waren es eine gute halbe Stunde. Manchmal ergänzte sie mein Taschengeld und nach einem gefühlt endlosen Fußweg hatte sich ein Traum erfüllt.
Diese Zeiten hätten wir gerne so manches Mal zurück. Heute nennt man es glaube ich "Unboxing"
Aber es geht nicht mehr. Alleine die Einkäufe der letzten Wochen. Airpods, Tablet, Geschenke für Frau, Mutter und Enkel.
Dann wollte meine Mutter eine neue große Glotze. Sonntag gewünscht, Mittwoch stand sie in ihrem Flur und Donnerstags konnte ich sie ihr an die Wand hängen. Keine Fahrerei, keinen Transporter hin und her tauschen.
Und in der Firma erstmal. Wir machen größtenteils Home-Office. Das Handy plöppt und man kann entscheiden, ob man in die Firma fährt und es reinholt oder direkt den richtigen Fahrer damit beauftragt. Ersatzteile, Scheibenreiniger, Desinfektion, Batterie, Fussmatten.... alles.
Und passt was nicht, die Abholung oder Einbringen zur Abholfiliale ist kein Ding.
Aber bei privaten Dingen vermisst man irgendwie dieses "Jagdgefühl". Man schaut auf sein Smartphone und weiß, das die neue Apfeluhr unter der Fussmatte liegt. Ich weiß noch, das ich für den ersten Pentiumrechner drei Aldi anfahren habe und den Kerl vor mir grob weggeschubst hab, damit ich den letzten kriegte. Für mein damaliges Panasonic G 500 Handy bin ich 50 Kilometer zu einer Mannesmann D2 Bude gefahren.
LG
Sven
Ein Leben ohne Wohnmobil ist möglich, aber sinnlos.