Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

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Sparks
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#41

Beitrag von Sparks »

Fazerfahrer hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 10:34
Es wird doch schon seit Jahren papierloses Office propagiert
Und der Gesetzgeber ist der erste der das verhindert.
Fazerfahrer hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 10:34
nimmt man sich einen freien Arbeitsplatz welcher mit allem notwendigen ausgestattet ist.
Schön für Verwaltungsplätze, aber wer kennt noch den Spruch: Solange der Apfel noch nicht per @-Mail kommt werden wir uns (LKW u.PKW) die Straße noch teilen müßen. Es läßt sich halt nicht alles Digitalisieren. Gerade beim Verkauf, sind Gefühl und Wellenschlag für den Kunden wichtig.
Verstehe wer will, 0,1%mehr Nahrung retten nicht die Welt, aber 0,1% ......... schaffen das.
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Fazerfahrer
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#42

Beitrag von Fazerfahrer »

Sparks hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 11:42
Schön für Verwaltungsplätze, aber wer kennt noch den Spruch: Solange der Apfel noch nicht per @-Mail kommt werden wir uns (LKW u.PKW) die Straße noch teilen müßen. Es läßt sich halt nicht alles Digitalisieren. Gerade beim Verkauf, sind Gefühl und Wellenschlag für den Kunden wichtig.
Ich bin davon abhängig, arbeite im Transportbereich 😇.

Allerdings waren meine Anmerkungen speziell an Andi gerichtet, der ja laut eigener Aussage Büro Ausstattung verkauft und da frage ich mich wie der Trend der letzten Jahre verläuft 🤔.
Mit Grüßen aus dem Fränkischen Seenland, Thorsten.
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#43

Beitrag von Sellabah »

Ich bin 57, mein großer Sohn 43.
Wir beide verschiedenen Generationen vermissen irgendwie schon einige Geschäfte.
War man damals frustig, oder wollte sich einfach Mal was gönnen, im Karstadt die Computer, Spielwaren, Uhren oder Hifi Bereiche, das war was.
Und die Quelle Filiale war der Hammer. Unscheinbar, aber drei Etagen. Unvergessen die Meister Anker Quarzuhren. :mrgreen:
Bei meiner Oma lag der QUELLE Katalog. Den hab ich studiert, wie andere das Telefonbuch.
Von meiner Oma zur Filiale waren es eine gute halbe Stunde. Manchmal ergänzte sie mein Taschengeld und nach einem gefühlt endlosen Fußweg hatte sich ein Traum erfüllt.

Diese Zeiten hätten wir gerne so manches Mal zurück. Heute nennt man es glaube ich "Unboxing" *JOKINGLY*

Aber es geht nicht mehr. Alleine die Einkäufe der letzten Wochen. Airpods, Tablet, Geschenke für Frau, Mutter und Enkel.
Dann wollte meine Mutter eine neue große Glotze. Sonntag gewünscht, Mittwoch stand sie in ihrem Flur und Donnerstags konnte ich sie ihr an die Wand hängen. Keine Fahrerei, keinen Transporter hin und her tauschen.

Und in der Firma erstmal. Wir machen größtenteils Home-Office. Das Handy plöppt und man kann entscheiden, ob man in die Firma fährt und es reinholt oder direkt den richtigen Fahrer damit beauftragt. Ersatzteile, Scheibenreiniger, Desinfektion, Batterie, Fussmatten.... alles.
Und passt was nicht, die Abholung oder Einbringen zur Abholfiliale ist kein Ding.

Aber bei privaten Dingen vermisst man irgendwie dieses "Jagdgefühl". Man schaut auf sein Smartphone und weiß, das die neue Apfeluhr unter der Fussmatte liegt. Ich weiß noch, das ich für den ersten Pentiumrechner drei Aldi anfahren habe und den Kerl vor mir grob weggeschubst hab, damit ich den letzten kriegte. Für mein damaliges Panasonic G 500 Handy bin ich 50 Kilometer zu einer Mannesmann D2 Bude gefahren.

LG
Sven
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biauwe
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#44

Beitrag von biauwe »

Haben gerade den Einzelhandel gestärkt

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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#45

Beitrag von Anon22 »

Ich vermisse die "lebenden Steifftiere" im Fenster des Kaufhofes und die Pommes mit Wurst.

Hatten wir das Thema nicht schon einmal hier?

Amazon = keine/wenig Steuern

Einzelhandel bis ins Jahr 2000 - wenig Steuern. Wurde doch vieles "schwarz" gemacht.

2004 habe ich noch im Handyladen vor Ort "heiße Ware" kaufen können.
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biauwe
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#46

Beitrag von biauwe »

Frank1965 hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 12:47
ch vermisse die "lebenden Steifftiere"
Gerade erlebt.

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Schröder
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#47

Beitrag von Schröder »

AndiEh hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 09:41
Ich habe in den 80ern Foto Einzelhandelskaufmann gelernt, war Filialleiter von den Computerketten Vobis und Escom, habe Citizen Uhren und Hirsch Uhrenarmbänder an Uhrmacher und Juweliere verkauft
In den 80ern begann schon das Sterben der Großhändler der Uhren-und Schmuckbranche.
Meine Frau war Abteilungsleiterin und was letztendlich blieb war das Konkursausfallgeld!
Es konnte nicht funktionieren, dass sich Vertreter auf ihrem Fixum ausgeruht und zum Teil das Haus gar nicht mehr verlassen haben, Juweliere schon gar nicht mehr wussten, das es überhaupt noch Vertreter gibt und sich alle wunderten, dass die Uhrenarmbandständer nicht mehr neu bestückt wurden.
Die Kommisionsware wo sich keiner um Geldeingänge kümmerte und die noch nachgeschossene Ware für Ausverkäufe muss man als Großhändler schon wuppen.
Auch Großuhren die schon seit Jahrzehnten keiner mehr kaufte zierten die Ausstellungsräume der Großhändler, genau wie Millioneneinkäufe von Minderwertigen Sachen weil ja die Geishas so nett waren!
Davon erholt man sich nicht mal so eben.
Gruß
Thomas

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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#48

Beitrag von Anuzs »

Gude! Bei uns ist es sowohl als auch, aber immer mehr Online. Amazon ist in Sachen Verfügbarkeit, Preis, einfache Abwicklung, Kundenservice, Rückabwicklung usw. unerreicht. Andere ziehen nach. Zalando, Saturn, Otto sind auch nicht schlecht, ebenso mittlerweile kleinere Anbieter oder Spezialisten (z.B. Crogs). Das Vor-Ort Einkaufserlebnis hängt wie vorher schon gesagt auch davon ab, wo man wohnt. Wir fahren meistens nach Wiesbaden und zahlen schon mal heftig für's Parken und finden dann in der Innenstadt meistens die üblichen Verdächtigen Zara, New Yorker, Starbucks usw. vor. meine Frau (die auch viel für die Kinder kauft) wird immer mehr genervt von der schlechten Qualität und der miesen Präsentation der Waren auf den Wühltischen. Dazu noch das Publikum, das mir oft den Anschein erweckt, in der Fußgängerzone rumzulaufen, weil es zuhause öde und vielleicht noch voller ist als dort. Alles laut, hektisch und drängelnd. Bettler-Banden und was mir nun aufgefallen ist, Singende Familien: alle 100 Meter einer mit Gitarre, Eine singt, und Kinder sind auch dabei. Lautstarker tragischer Singsang in einer Sprache die ich nicht herleiten kann. Noch viel nervender als die Panflötenmafia der 90er Jahre. Ich war letzten Samstag mal in einem Messergeschäft (sowas gibt's da noch), ich wollte ein kleines Küchenmesser (kein Kochmesser) von Zwilling, wie ich es aus einem Set schonmal hatte und das erste das mir angeboten wird kostet 89€ (ist hangeschmiedet und echt super, sonst keine weitere Erklärung ja ja). Hab dann eins für 29€ gekauft und wollte erst gar nicht im net schauen, weil ich mich nicht ärgern will (hab ich dann doch und Zwilling hatte sogar eine Black Friday Aktion). Beim Hugendubel habe ich nach Romanen von Noah Gordon gefragt (die Älteren unter uns kennen den vielleicht noch, "Der Medicus" usw.). Die Verkäuferin (Buchhändlerin) so um die 40 musste den erst mal googeln um mir dann mitzuteilen, dass die auf Ihren 2 Stockwerken kein einzige Buch von diesem Autoren vorrätig haben und sie mir gerne welche bestellen könnte. Also ich will mich nicht beklagen, aber das mache ich dann von zuhause aus besser. Ich habe dann doch 4 Bücher spontan gekauft, weil das eben online nicht so gut geht (eben "sowohl als auch"). Ein weiteres schönes Vor-Ort Erlebnis haben wir Sven zu verdanken, da wir den Stellplatz Saarburg ausprobiert hatten und in dem Städtchen gab es tatsächlich noch ein sehr gut sortiertes Taschengeschäft. Nach umfangreicher Beratung hat uns die Frau gleich 2 Rucksäcke verkauft, die bei der UVP lagen. War vollkommen okay, da die Beratung sehr gut war und das eben bezahlt sein will. Fazit: Ich denke, die Innenstädte haben echt ein Problem Menschen aus dem Umland dazu zu bewegen vor Ort einzukaufen. Schreibwaren kaufen wir übrigens noch in einem Geschäft hier im Ort. Durch die große Schule haben die noch die kritische Masse und die Auswahl und Preise sind angemessen.
Es grüßt freundlich der Anuzs!

Habe die Ehre!
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AndiEh
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#49

Beitrag von AndiEh »

Fazerfahrer hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 10:34
Merkst Du mit Deinen Produkten nicht auch einen deutlichen Wandel? Es wird doch schon seit Jahren papierloses Office propagiert und jetzt mit Corona und der vermehrten Nutzung von Homeoffice dürfte der Bedarf weiter sinken?
Klar merken wir das.
Darum sind wir ja auch fleißig dabei Produkte für diesen Wandel zu entwickelt und auch andere Bereiche des Lebens mit Organisationsmittel Made by HAN zu beglücken.

Wir haben z.B. vor zwei Jahren die Allison A5 Schubladenbox KLICK auf den Markt gebracht, die eben nicht nur in einen Spind passt, sondern auch im jeden Raum einer Wohnung eine gute Figur macht. Hier mal ein paar "Live" Bilder von der Nutzung: KLICK

Oder die nagelneue Schubladenbox mit einer hohen Schublade, damit man auch Locher, Tacker und Gummibärchen vor den Kollegen verstecken kann, wenn man gerade im Homeoffice ist. KLICK und das Ganze dann auch inkl. unserem Schubladeneinsatz, damit der ganze Krimsgrams nicht lose in den Schubladen rum fliegt. KLICK

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Gruß
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#50

Beitrag von AndiEh »

Anuzs hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 13:29
Beim Hugendubel habe ich nach Romanen von Noah Gordon gefragt (die Älteren unter uns kennen den vielleicht noch, "Der Medicus" usw.). Die Verkäuferin (Buchhändlerin) so um die 40 musste den erst mal googeln um mir dann mitzuteilen, dass die auf Ihren 2 Stockwerken kein einzige Buch von diesem Autoren vorrätig haben und sie mir gerne welche bestellen könnte. Also ich will mich nicht beklagen, aber das mache ich dann von zuhause aus besser.
Da hatte ich früher auch so einige Erlebnisse. Ich bin auch gerne durch die Buchläden gestöbert, um vielleicht neue Serien zu finden.
Aber mehr als einmal ist es mir passiert, dass zwar der neue 5. Band vorrätig war, meist in Massen auf einem Sondertisch, aber der erste Band nicht auf Lager war.......Wie dämlich kann man eigentlich sein.

Gruß
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Fazerfahrer
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#51

Beitrag von Fazerfahrer »

AndiEh hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 13:33
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Schönes Sortiment, nicht nur 08/15. Aber auch hier wäre wohl Online Kauf die erste Wahl, da der nächste Händler laut Website 70km entfernt in Donauwörth liegt.

Allerdings nutze ich eigentlich in meinem Büro außer einen A4 Block und Kugelschreiber für Notizen sowieso nichts mehr was offline ist.
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#52

Beitrag von Sellabah »

crying Möbel ist ja der nächste Problembär.

Ich bin ja Weltmeister des Umzugs und Hausverkaufs.
*ROFL* In meinem letzten habe ich so gut wie alles mitverkauft oder drin gelassen.

Und seit zwei Immobilien habe ich Online liefern lassen. Alles. Bett. Küche, Tische, Stühle.

Ein großer Anteil sogar vom gelben Schweden.
Ich bin doch nicht bekloppt und lauf durch diese Karussellhäuser und unten in der Mitnahme fehlt die Hälfte und danach zerkratz ich meine Luxuslimousine und transpiriere den Parkplatz voll.
Das bestellen und Liefern klappte hervorragend und grob überschlagen hab ich beim Verkauf wenig Wertverlust gemacht.
Und den beiden letzten Hauskäufern hat der Einrichtungsstil sehr gefallen. Es ist nach Besuch kaum verändert.

Und auch Baumaterial wie Planheizkörper, Toiletten, Parkett, Türen und vieles mehr hab ich Online gekauft.

LG
Sven
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AndiEh
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#53

Beitrag von AndiEh »

Fazerfahrer hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 13:47
Schönes Sortiment, nicht nur 08/15. Aber auch hier wäre wohl Online Kauf die erste Wahl, da der nächste Händler laut Website 70km entfernt in Donauwörth liegt.
Wo du recht hast.....Wobei, unsere Webseite ist gerade in der Überarbeitung (komplett neu), das gilt auch für das Händlerverzeichnis...seufz, es hat schon seinen Grund, warum ich nicht da hin verlinkt habe.

Gruß
Andi
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Austragler
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#54

Beitrag von Austragler »

Wir haben seit nunmehr 2 Jahren eine Erdgasheizung die unsere Bude warm hält. Die zuvor genutzte Ölheizung war 28 Jahre alt, funktionierte jedoch noch tadellos. Dann wurde seitens der Gemeinde nachgefragt wer bereit sei eine Erdgasheizung einzubauen. Gut, wir machen mit, unsere Heizung täte es zwar noch, aber wer weiß, wie lang. Ohne eine gewisse Anzahl möglicher Kunden wäre die Gasversorgung nicht ausgebaut worden.
Wir holten für die neue Heizungsanlage ein Angebot ein weil wir von vornherein wussten welcher Heizungsbauer den Auftrag bekommt. Nämlich der, der unsere Ölheizung gewartet und repariert hat und der auch unser Bad erneuert hat. Es ist ein äußerst zuverlässiger und fairer Handwerksmeister mit ca 20 Mitarbeitern.
Ich rümpfte erst ein wenig die Nase als er vor 2 Jahren im November mit der Nachricht ankam: Ab dem 4. Dezember könnten wir mit der Heizung anfangen.
Jetzt im Winter ?
Es dauert genau 3 Tage, zum Hauswärmen haben wir was, warm Duschen kannst halt nicht. Der Heizungsbauer kümmerte sich um alles, die Gasfirma kam minutengenau zum Anschließen, der Kaminkehrermeister zur Abnahme,die Entsorgungsfirma zum Ausbauen des Öltanks samt Entsorgung des restlichen Heizöls, alles funktionierte Generalstabsmäßig, besser gehts nicht. Um den Elektriker habe ich mich selber gekümmert.
Was noch bemerkenswert ist : Die ganzen Handwerker haben die Location so sauber verlassen wie sie sie vorgefunden haben, auch die Entsorgungsfirma !

Wenige Tag später kam ein Nachbar um die Heizung anzusehen, natürlich wollte er auch wissen was es gekostet hat. Ich zeigte ihm alles.
Zu den Kosten: Waas, der ist ja wahnsinnig, so viel würde ich nie zahlen !
Er ist einer dem alles, wirklich alles zu teuer ist, und was er sich ausleihen kann kauft er nicht.
Die Therme krieg ich im Netz mindestens um 1500 Euro billiger und zum Einbauen suche ich mir schon die richtigen Leute. Rohre und das ganze Zeugs lasse ich auch schicken, das kostet viel weniger.
Was bei der Installation einer Gastherme aber nicht ganz einfach ist. Es darf nicht jeder Heizungsbauer eine Gastherme installieren, er muß Heizungsbaumeister sein und verschiedene Zusatzqualifikationen nachweisen. Unter Schwarzarbeitern findet man die nicht. Man braucht einen Fachmann für den hydraulischen Abgleich, idR. den Kaminkehrermeister.
Er hat bis heute keine Gasheizung.
Im Frühjahr kam er mal wieder vorbei : Du, du hast doch einen Einachsanhänger, den würde ich mir gern mal ausleihen!
Ich sagte ihm ganz klar: Den letzten Anhänger habe ich nach 12 Jahren verkauft, er war ziemlich fertig vom ständigen Ausleihen. Den neuen verleihe ich nicht mehr.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Anon22
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#55

Beitrag von Anon22 »

Es gibt Heizungsbauer, die bauen grundsätzlich Materialien ein, die der Hausherr selbst kauft.

Oder bestellen selbst im Internet zu billigen Preisen.

Dann haben die auch nicht das „Problem“ der Gewährleistung auf das Material. Ersparen sich Diskussionen mit den Kunden über sehr überteuerte Teilepreise. Nehmen dann mehr Arbeitslohn und haben ihre Ruhe. Den Arbeitslohn zu vergleichen ist oft für den Kunden unmöglich.

90 € kostet die Unterschrift eines Heizungsbauers mit Meistertitel. Teils waren die 40 Jahre nicht mehr auf einer Fortbildung.
Das Leben hat immer zwei Seiten.

Den letzten Heizungsbauer, der immer für mich alles gewartet hat, hat mich 6 Monate sitzen lassen. Ein neuer war nicht zu finden. Ich mache jetzt alles selbst.
Anon22
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#56

Beitrag von Anon22 »

Da sind mir aktuell noch zwei Beispiele aus meinem realen Leben eingefallen.

Meine alte Bierzapfanlage wird mit den „alten“ 290 g Kohlensäurezylinder betrieben. Irgendein Multimillionär hat ja vor Jahren das System geändert. Jeder Wassermaax und Co wurde unbrauchbar, weil man die "alten" Zylinder nicht mehr tauschen kann.

Erschwerend noch die 10 Jahres Frist (Tüv Zylinder).

Im Net bekomme ich die Zylinder preisgünstig ohne Nachfrage gefüllt.

Vor 25 - 30 Jahren sicherlich auch im Kramerladen vor Ort.

Soll man alles wegwerfen? Die Zylinder sind auch leer noch Sondermüll.
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#57

Beitrag von Agent_no6 »

Masure49 hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 15:47
..
Mit solchen Käufern wie uns würde der Onlinehandel verhungern.
Ist allerdings nur mein persönlicher Eindruck.
Ähnlich bei mir, wobei ich da noch etwas weitergehen würde.
Wenn die Gesamtbevölkerung ein ähnliches Konsumverhalten wie ich an den Tag legen würde, wären ALLE Läden pleite, mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte.
Alleine schon unsere Fahrzeuge, das jüngste ist das Womo, neu gekauft in 2011. Das älteste Kfz ist aus 2002. Mopeds noch älter. Und das bleibt so, kauf mir Stand jetzt auch keine Elektrokarre, obwohl ich kurz davor stand.
Aber Leute, kauft und kauft. So steigen wenigstens auch die Aktien.
Viele Grüße
Dietmar
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saxe
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#58

Beitrag von saxe »

Servus

Nachdem ich mein Bad gepimmt hatte, brauchte ich noch neue Steckdosen u Schalter. Im Netz gefunden, doch da fiel mir ein alter Bekannter Elektroinstallateur ein, bei ihm bestellt, denn es gab ja immer bis 20%.
Diesmal auch, doch ich hatte zum ersten Mal ein Online Vergleichsangebot noch offen.
Was soll ich sagen....trotz 20% einiges teurer wie im Netz (anstatt 120€ --160E),
... bei direktem Vergleich war er brutto, um bis zu 90% über dem Online-Preis....da kann man schon 20% geben.
Win-Win sieht anders aus, niiiiie wieder.

Grüße
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AndiEh
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#59

Beitrag von AndiEh »

Zwei Anmerkungen dazu, Saxe:

1. Beim Vergleich bitte immer darauf achten, dass es keine Internet Lockangebote sind. Was meine ich damit. Es werden oft Dinge, die man direkt sucht unrealistisch günstig angeboten. (Lockvogel) Braucht man dann aber noch andere Dinge vom selben Anbieter, sind diese dann nicht mehr so günstig. (muß bei deinem Beispiel nicht zutreffen, aber immer bedenken. )

2. Meiner Ansicht nach, können nur noch stationäre Händler (nicht Handwerker*) auf Dauer überleben, die genau wissen, was auf dem Markt auch dem Online Markt läuft und die sich danach verhalten. Das geht beim Einkauf los. Nur wer richtig einkauft, kann auch marktgerechte Preise bieten. Marktgerecht heißt nicht!!! so billig sein, wie online, sondern so, dass beide Seiten damit leben können, ohne sich hinterher verarscht vorzukommen.**

Gruß
Andi
* Handwerker leben sehr oft von ihrer Dienstleistung, nicht vom Verkauf der Artikel. Von daher können nur die ganz Großen es sich leisten, Zeit in den günstigen Einkauf zu stecken, insbesondere zur Zeit, wo die Handwerker gar nicht mehr wissen, wo sie zuerst hin sollen, zum arbeiten.
** Das Phänomen mit den überzogenen Preisen hatte ich schon in den 2000er Jahre. Ich wollte einen DVD Recorder. Preise recherchiert. Wollte aber im Fachhandel kaufen. Nach 10min kam der Händler, welcher das Gerät nicht vorrätig hatte, von seiner Recherche zurück in den Laden. Dann hat er mir den UVP des Herstellers angeboten. Und das für ein Gerät, bei dem er keine Lagerkosten hatte, nur bestellen und über die Theke schieben. Nun dann habe ich eben wo anders gekauft. So vergrault man sich Kunden. War ein Hifi Laden. Vielleicht hätten da auch noch andere Käufe von mir stattgefunden. Ich war ein Neukunde. Den Laden gibt es nicht mehr.
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#60

Beitrag von Austragler »

Ich habe in den letzten Jahre einige Dinge die gern online gekauft werden beim nahen Handel im Geschäft gekauft. Z.B. einen Fotoapparat Lumix TZ71 im Fotoladen in Altötting. Ich weiß den Preis nicht mehr, jedenfalls war es ein Karton mit einem Set drin, Kamera, passende Tasche, Speicherkarte, alles zusammen zu einem Preis der unter den Angeboten im Netz lag. Ähnlich beim kürzlich gekauften Küchenradio, ich habe das Gerät (TechniSat Digitradio3) im Elektromarkt in Neuötting für € 179,- gekauft, das billigste Angebot im Netz lag bei € 182,-. Ebenso vor Jahren einen Marantz-Receiver, er kostete im selben E-Markt ebenfalls nicht mehr als im Netz. In allen Fällen habe ich mich vor dem Kauf im Netz informiert damit ich nichts falsches kaufe, ebenso habe ich die Preise verglichen. Bei meinem 3 Jahre alten Smartphone läßt der Akku inzwischen nach. Wenn ich ein neues Smartphone brauche werde ich das -nach vorheriger Internetrecherche- beim selben Elektromarkt kaufen. Dort wird man gut beraten und gut bedient.
Es gibt jedoch durchaus viele Dinge bei denen sich der Kauf im Netz lohnt, z.B. viele niedrigpreisige Kleinteile. Ich habe in diesem Jahr schicken lassen, fast alles bei Ebay: Werkstattöl-Sprühdosen, einen Satz ganz bestimmter Splinte, Knopfzellen 2032, eine Tonerkartusche für den Laserdrucker, Schnürsenkel für die Arbeitsschuhe, Einen geeichten Reifenfüller von Hazet, eine Druckbecherpistole für die Hohlraumversiegelung am Suzuki, ebenso die dazu benötigten Rostschutz- und Konservierungsmittel, Schleifscheiben für den Winkelschleifer, Klebesockel, Kabelbinder, Sanitärreiniger, lauter Dinge wegen derer ich hier rumsuchen müsste. Was ich demnächst schicken lasse: Einen Luftfilter und ein Rückschlagventil für meinen Kompressor, krieg ich hier im Baumarkt nicht.
Der letzte Versandartikel von Ebay war eine Mischbatterie für den Waschtisch im Bad. Gekauft beim Chinesen für € 21,-, aus Messing verchromt, Keramikpatrone. Vergleichbares kostet im Baumarkt mehr als 50 Euro, da kann man schon schwach werden. Obwohl man bei dem Preis fast ein schlechtes Gewissen bekommen könnte. Wer produziert so etwas unter welchen Umständen ? Da werden mit Sicherheit Menschen schlecht behandelt und ausgebeutet. Aber: Das Zeug ist halt schon da und wird auch verkauft. Er funktioniert sogar, nur ist der Wasserstrahl und auch die Temperatur nicht gut zu regulieren. Das nächste Mal kaufe ich wieder im Baumarkt und gebe halt einen Hunderter aus.
Demnächst brauch ich neues Öl und einen Ölfilter für meinen Suzuki. Kaufe ich vor Ort. Mit Kfz.Teilen jeglicher Art wird im Onlinehandel sehr viel Schindluder getrieben.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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